Die einen hassen sie, andere können nicht ohne: High Heels. Was für viele ein modisches Statement ist, kann die Gesundheit ernsthaft negativ beeinflussen. Rücken- und Nackenschmerzen, Fußdeformationen und blutige Blasen können die Folge sein.
Als High Heels werden Schuhe bezeichnet, die mindestens einen zehn Zentimeter hohen Absatz haben. Während manche Frauen sie nur zu besonderen Anlässen tragen, sind sie für andere ein tägliches Accessoire. Die hohen Hacken sollen für einen eleganten Gang sorgen, das Bein strecken und die Trägerin auf ein Podest stellen. Doch was machen High Heels mit unserer Gesundheit?
Rötungen und Blasen
Zu den wohl noch am harmlosesten, akuten Folgen von High Heels gehören Rötungen der Haut und die Bildung von Blasen, meist ausgelöst durch Druckstellen eines zu engen Schuhs. Auch wenn Blasen nicht allzu schlimm erscheinen, sollten Sie diese nicht unterschätzen. Jeder, der schon einmal einen Abend in unbequemen High Heels verbringen musste, weiß, wie schmerzhaft die kleinen Quälgeister sein können. Beginnen die Blasen zu bluten ist außerdem der Schuh schnell ruiniert. Verheilen die Blasen nicht gut, können durch sie dauerhaft kleine Narben an den Füßen entstehen.
Rücken- und Nackenschmerzen
Durch die veränderte Gewichtsverteilung beim Tragen von High Heels rückt das Becken automatisch weiter nach vorne. Der Rücken bildet ein Hohlkreuz, um das auszugleichen. Folge dieser unnatürlichen Haltung können Nacken- und Rückenschmerzen sein.
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Entstehung von Krampfadern
Durch die hohen Absätze der High Heels wird das Sprunggelenk in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Das beeinflusst wiederrum den Blutfluss durch die Venen und auch den Druck auf die Venenwände. Krampfadern und weitere Durchblutungsstörungen können die Folge sein.
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Verkürzung der Wadenmuskulatur
Häufig wirken Beine in „hohen Hacken“ endlos lang. Tatsächlich werden die Beine aber nur scheinbar gestreckt. Dadurch, dass bei High Heels das Gewicht auf den Fußballen verlagert wird, wird der Wadenmuskel nicht vollständig gestreckt. Er bildet sich zurück und verkürzt langfristig. Gleichzeitig verdickt zum Ausgleich die Achillessehne, was beim Tragen von flachen Schuhen Schmerzen bereiten kann.
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Deformationen des Fußes
Dauerhaftes Laufen in High Heels kann zu anhaltenden Veränderungen des Fußes führen, da beim Tragen das Gewicht zum großen Teil auf den vorderen Bereich des Fußes verlagert wird. Hammerzehen und Hallux valgus können die Folge sein. Im schlimmsten Fall ist dann zur Behandlung eine Operation nötig.
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Erhöhtes Risiko für Kniearthrose
Durch das Tragen von High Heels müssen die Kniegelenke deutlich mehr Gewicht abfangen, als es bei flachen Schuhen der Fall wäre. Das kann zu Knieschmerzen und langfristig auch zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Arthrose führen.
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Auf High Heels vollständig verzichten?
Keine Angst – Sie müssen Ihre High Heels nicht in die Tonne werfen. Wenn Sie die folgenden Aspekte beachten, spricht nichts dagegen, die schicken Schuhe für ein paar Stunden bei einem besonderen Anlass zu tragen:
- Gezielte Kraftübungen: Um zu verhindern, dass Ihre Wadenmuskulatur verkümmert, können Sie diese gezielt trainieren. Nehmen Sie sich dafür zehn Minuten am Tag Zeit. Stellen Sie sich für 30 Sekunden auf die Zehenspitzen, setzten Sie dann die Füße wieder ab und entspannen Sie diese. Wiederhohlen Sie die Übung zehn Mal.
- Die Wahl der Schuhe: Grundsätzlich sollten Sie möglichst niedrige Absätze tragen. Ein Absatz von etwa drei Zentimetern gilt zum Beispiel als nicht schädlich. Wenn es doch hohe Schuhe sein müssen, sollten Sie auf Keilabsätze zurückgreifen. Diese verteilen das Körpergewicht relativ gleichmäßig.
- Kleine Hilfsmittel: Spezielle Geleinlagen oder –kissen können als Stoßdämpfer dienen und akute Schmerzen und Blasenbildung vermeiden.
- Zur Not auf das Ersatzpaar zurückgreifen: Haben Sie immer ein Paar flache Ersatzschuhe dabei, die Sie beim Tanzen auf einer Party oder unter dem Schreibtisch im Büro anziehen können.
- Nach einem Abend in High Heels kann eine Massage und ein warmes Fußbad die Füße entlasten und die Durchblutung anregen.
- Laufen Sie außerdem so oft wie möglich Barfuß. Das stärkt die Fußmuskulatur und das Bindegewebe.