Neben dem Hallux valgus ist der Hallux rigidus die zweithäufigste Erkrankung des großen Zehs. Es handelt sich um eine typische Verschleißerkrankung. Schreitet sie weiter fort, kann sich das Grundgelenk des großen Zehs komplett versteifen.
Bedingt durch den Verschleiß (Arthrose) des Großzehengrundgelenks schmerzt Ihr Fuß bei jedem Schritt, wenn Sie ihn abrollen. Betroffen sind meist ältere Männer. Der Hallux rigidus (Hallux = Großzehe, rigidus = steif) kann, muss aber nicht zusammen mit dem Hallux valgus auftreten.
Die Symptome des Hallux rigidus
Die Versteifung des Zehengelenks verschlimmert sich meist im Lauf der Zeit. Sie ist das Hauptsymptom, aber nicht das einzige. Der Hallus rigidus zeigt sich durch folgende Beschwerden:
- Anfangs zucken die Fußmuskeln.
- Der große Zeh ist geschwollen und kann nur unter Schmerzen nach oben gebogen werden.
- Patienten hören, dass Knochen und Knorpel im Gelenk unter Belastung gegeneinander reiben.
- Damit der Fuß beim Abrollen nicht schmerzt, nehmen sie eine Schonhaltung ein, indem sie das Gewicht auf den Außenrand verlagern. In der Folge bilden sich dort schmerzhafte Schwielen.
- Das Großzehengelenk versteift immer stärker, bis der Zeh weder nach oben noch nach unten gebogen werden kann.
Die Ursachen der Gelenkarthrose
Die Füße müssen täglich große Belastungen aushalten, tragen sie doch das gesamte Körpergewicht. Das Großzehengrundgelenk wird besonders gefordert, da der Fuß darüber abrollt. Es gibt einige Risikofaktoren, die den Verschleiß des Gelenks fördern:
- Fehlstellung der Füße, etwa ein Plattfuß
- Erbliche Faktoren wie ein schmaler, langer Fuß mit langer Großzehe
- Drückende, zu kleine und zu schmale Schuhe
- Starkes Übergewicht oder Fehlbelastung, etwa durch Hüftprobleme
- Verletzungen
Kommen Belastungen der Füße durch eines oder mehrere der genannten Risiken hinzu, schädigen Betroffene das beanspruchte Gelenk zusätzlich. Das kann zu einer schmerzhaften Arthrose führen, begleitet von entzündlichen Prozessen. Der Gelenkspalt verkleinert sich immer weiter, bis er schließlich ganz verschließt. Dann ist das Gelenk steif, Gehen fällt schwer.

Diagnose durch sichtbare Veränderungen
Folgende Veränderungen ermöglichen dem behandelnden Arzt sicht- und tastbare Rückschlüsse auf den Hallux rigidus:
- Die Beweglichkeit des Grundzehengelenks ist eingeschränkt.
- Es zeigen sich schmerzhafte Schwellungen über dem Gelenk .
- Es haben sich Schwielen an der Außenseite des Fußes gebildet.
- Knochenwülste oder Osteophyten an den Gelenkrändern sind entstanden. Dabei handelt es sich um wucherndes Knochengewebe, das Schmerzen bereitet, wenn der Arzt es abtastet.
Röntgenaufnahmen bieten erst spät Hinweise auf den Hallux rigidus. Sie zeigen vor allem, inwieweit der Gelenkspalt verschlossen ist und ob Knochengewebe wuchert.
Therapie – von konservativ bis zur Hallus-rigidus-OP
Der Hallux rigidus bildet sich nicht selbst zurück. Unbehandelt schreitet er voran, bis Betroffene nur noch unter Schmerzen gehen können. Die Therapie erfolgt je nach Krankheitsstadium.
- Schmerztherapie: Patienten erhalten Präparate zum Einnehmen, die den Schmerz stillen und gleichzeitig die Entzündung hemmen (Antiphlogistika). Zusätzlich gibt es die Möglichkeit ein lokales Betäubungsmittel kombiniert mit Cortison in den Entzündungsherd zu spritzen.
- Einlagen: Im Fall akuter Beschwerden können ein Gips oder eine Schiene das Zehengelenk ruhigstellen, bis die Entzündung abgeklungen ist. Dauerhaft anwendbar sind spezielle Hallux-rigidus-Einlagen, die beispielsweise das Zehengrundgelenk entlasten und Stöße abfedern.
- Physikalische Therapien: Anwendungen wie die Balneo-, die Hydro- und die Elektrotherapie können die Selbstheilungskräfte des Organismus anregen und den Krankheitsverlauf verbessern.
- Hallus-rigidus-OP: Je nach Krankheitsverlauf kann eine Cheilotomie angemessen sein, bei der ein Chirurg operativ die Wucherungen des Knochens entfernt. Im Fall der Osteotomie verkürzt er den Mittelfußknochen. Bei der Arthrodese des Großzehengelenks versteift er den Knochen in einer bestimmten Position. Bei der Resektionsarthroplastik entfernt er einen Teil des Großzehknochens. Für die endoprothetische Versorgung ersetzt er einen Teil des Knochens und der Gelenkfläche durch eine Prothese.