Er ähnelt äußerlich dem Ingwer und ist mit ihm verwandt: der Galgant. Asiatischen Gerichten verleiht die Wurzel eine exotische Note. In der Naturmedizin hilft sie dem Herzen und der Verdauung.
Botaniker unterscheiden hauptsächlich zwischen zwei Arten: Beim echten Galgant oder Galangal handelt es sich um die Wurzel (das Rhizom) der Pflanze Alpinia officinarum. Ursprünglich stammt die mit dem Ingwer verwandte Pflanze aus der chinesischen Provinz Hainan. Auf den Inseln dort, in Thailand und in gesamt Südostasien bauen die Menschen das Ingwergewächs an.
Die Wurzel ist sehr scharf und wird hauptsächlich in der chinesischen Medizin genutzt. Als Küchengewürz eignet sich besser der große Galgant (Alpinia galanga), auch Thai-Ingwer genannt. Er ist milder im Geschmack und verströmt einen feinen Tannennadelduft. Falls Sie die frische Wurzel noch nicht benutzt haben, kennen Sie das Gewürz vermutlich als wichtigen Bestandteil von Curry.
Welche Inhaltsstoffe liefert Ihnen die Galgantwurzel?
Die Wurzel enthält ätherische Öle mit den Bestandteilen
- Gingerol,
- Galangol,
- Flavonoide,
- Gerbstoffe.
Sie wirken krampflösend, entzündungshemmend und antibakteriell.
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Diese Wirkungen schreibt die Naturmedizin der Wurzel zu
Die heilkundige Ordensfrau Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) schätzte die Wurzel als eine der wichtigsten Heilpflanzen neben Bertram, Quendel und Ysop. Sie bezeichnete sie als „Gewürz des Lebens“, direkt gesandt von Gott, um Herzkrankheiten, Magen-Darm-Leiden und Gallenprobleme zu heilen.
“Wer im Herzen Schmerzen leidet und wem von Seiten des Herzens ein Schwächeanfall droht, der esse sogleich eine hinreichende Menge Galgant und es wird ihm besser gehen. Und ein Mensch, der ein hitziges Fieber in sich hat, trinkt Galgantpulver in Quellwasser und er wird das hitzige Fieber löschen,“ schreibt die mittelalterliche Ärztin.
Folgende Einsatzgebiete sieht die Naturmedizin vor:
- akuter Herzanfall
- Herzschwäche
- Vorbeugung und Therapie von Herzinfarkt
- Durchblutungsstörungen
- Erschöpfung
- Kreislaufschwäche
- Müdigkeit
- Völlegefühl
- Übelkeit
- Blähungen
- Regelbeschwerden
- Magen- und Darmbeschwerden
- grippale Infekte
- Fieber
- Abwehrschwäche

Es existieren wissenschaftliche Studien, die der Gewürzwurzel eine mögliche entzündungshemmende und antioxidative Wirkung zusprechen, beispielsweise im Fall von rheumatoider Arthritis und Krebs. Doch steht die Forschung noch ganz am Anfang.
So verabreichen Sie Galgant
Da sie keine bekannten Nebenwirkungen hat, schadet es Ihnen nicht, wenn Sie die Heilkraft der Wurzel gegen kleinere Alltagsleiden ausprobieren.
Frisch als Tee
- Schneiden Sie zwei Scheiben von einer Knolle ab.
- Hacken Sie sie klein.
- Übergießen Sie sie mit zwei großen Tassen Wasser.
- Lassen Sie alles circa 30 Minuten köcheln.
- Gießen Sie den Sud ab und süßen Sie ihn nach Belieben mit Honig.
Der Tee wärmt, stärkt das Immunsystem, wirkt gegen Schnupfen und Magenbeschwerden.
Als Pulver oder Tabletten
Pulver oder -tabletten aus der Gewürzknolle erhalten Sie in der Apotheke oder im Reformhaus. In Wasser eingerührt oder mit etwas Wasser eingenommen, sollen sie beispielsweise gegen Reiseübelkeit, Völlegefühl oder Regelschmerzen helfen.
Als Tropfen
Galgant ist unter anderem Bestandteil der Kräutermedizin „Schwedenbitter“, die Magen- und Verdauungsbeschwerden lindern soll.
Für diese Gerichte können Sie die Wurzel einsetzen
Die asiatische Küche verwendet Galgant als Ersatz für Pfeffer. Vor allem Fleischgerichten verleiht er exotische Würze. Sie können den frischen Galgant sparsam schälen, in feine Streifen schneiden, reiben, hacken oder pressen und zu Wok- und Reisgerichten, Eintöpfen oder Suppen geben. Die thailändische Küche nutzt ihn als Bestandteil der gelben, roten und grünen Currypasten.
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In diesen Geschäften erhalten Sie die Knolle
Frische Knollen und das Gewürzpulver bekommen Sie in Asia-Läden oder beim gut sortierten Gemüsehändler. Einige größere Supermarktketten haben Galgant ebenfalls im Sortiment.
Pulver, Tabletten und Tropfen kaufen Sie im Reformhaus oder in der Apotheke.