Es ist eine Frage, die seit Jahren die Geister scheidet: Butter oder Margarine – Was ist besser? Dazu gibt es viele Annahmen und Halbwahrheiten. Wir haben für Sie genauer hingeschaut.
Die Deutschen lieben Butter. Europaweit liegen wir mit dem Butterverbrauch auf Platz zwei hinter Frankreich. Aber immer wieder hören oder lesen wir, wie ungesund Butter doch ist. Margarine wäre eine viel bessere Alternative. Doch stimmt das? Um genaueres herauszufinden, müssen wir uns zunächst klarmachen, was wir unter Butter und Margarine verstehen.
Was ist Butter?
Butter ist ein tierisches Streichfett, das in der Regel aus Kuhmilch besteht. Weitere Hauptbestandteile sind Milchfett, Wasser, Milchproteine, Mineralstoffe, Milchsäure, Milchzucker und die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Die Butter muss mindestens zu 80 Prozent aus Milchfett bestehen und der Wasseranteil darf nicht höher als 16 Prozent sein. Nur wenn diese Auflagen erfüllt sind, darf der Aufstrich Butter genannt werden.
Was ist Margarine?
Margarine ist ein pflanzliches Streichfett, das oft als Butterersatz genutzt wird. Sie sieht zwar natürlich aus, wird aber ausschließlich industriell hergestellt. Ihr Fettgehalt liegt zwischen 80 und 90 Prozent. Mehr als die Hälfte der Fettsäuren, die zur Herstellung der Margarine gebraucht werden, müssen in natürlicher Form enthalten sein. Sie stammen zum Beispiel aus Raps- oder Sonnenblumenöl. Auch Margarine beinhaltet Vitamine, von denen manche aber zugeführt sind.
Wie viel Fett ist in Butter und Margarine?
Nährstoff Tabellen sind oft unübersichtlich und unverständlich. Wir haben die Inhalte unter die Lupe genommen.
Fette
Da Butter ein tierisches Produkt ist, besteht sie aus gesättigten Fettsäuren. Diese können auf Dauer den Cholesterinspiegel im Blut erhöhen, was zu Folgeerkranken wie Schlaganfall oder Herzinfarkt führen kann. Also sollten wir auf Butter verzichten? Nicht unbedingt, wer einen normalen Cholesterinspiegel hat und sich insgesamt gesund ernährt, kann sich die Butter aufs Brot schmieren.
Wer dagegen einen erhöhten Cholesterinspiegel hat, sollte lieber auf Butter verzichten und zur Margarine greifen. Diese hat mehr ungesättigte Fettsäuren, welche für uns gesünder sind.
Augen auf beim Kauf
Bei Margarine lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste. Wählen Sie besser kein Produkt, in dem Palmöl und gehärtete Fette stecken. Ersteres enthält viele gesättigte Fettsäuren und ist ökologisch oft bedenklich. Gehärtete Fette (Transfette) erhöhen den Cholesterinspiegel und damit auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Kalorien
Margarine ist zum Abnehmen besser geeignet, da sie weniger Kalorien hat. Stimmt dieser Mythos? Butter kommt auf etwa 750 Kilokalorien pro 100 Gramm. Die Margarine hat nicht viel weniger Kilokalorien. Bei ihr sind es etwa 720 Kcal pro 100 Gramm. Wer Gewicht verlieren will, sollte deswegen normale Butter und Margarine besser gegen Halbfettbutter oder Halbfettmargarine eintauschen. Beide haben weniger Fett und deshalb auch weniger Kalorien.
Mehr Nutzen im Alltag?
Was Butter und Margarine mit unserer Gesundheit macht ist wichtig. Wichtig ist uns Verbrauchern aber auch der Nutzwert im Alltag.
Verwendung
Sowohl Margarine als auch Butter sind sehr vielseitig. Beide eignen sich zum Beispiel als Brotaufstrich. Ein paar Unterschiede gibt es aber doch. Die Butter gibt dem Kuchen beim Backen mehr Geschmack, dafür sorgt die Margarine für mehr Festigkeit.
Auch beim Anbraten in der Pfanne sollten Sie sich vorher überlegen, welches Fett Sie benutzen möchten. Die Margarine ist besonders hitzeresistent. Bei Butter kann es hingegen passieren, dass sie schon bei mittleren Temperaturen anbrennt und dann nicht mehr schmeckt.

Haltbarkeit
Ein großer Vorteil der Margarine: ihre Haltbarkeit. Ungeöffnet ist die Margarine, sogar ungekühlt, einige Monate lang haltbar. Nach dem Öffnen sollte sie aber in den Kühlschrank gestellt und innerhalb von vier Wochen aufgebraucht werden. Butter sollte ausschließlich in den Kühlschrank gestellt werden. So hält sie sich in der Regel bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum. Wenn die Butter angebrochen ist, sollte sie zügig verzehrt werden.
Streichfestigkeit
Margarine aus dem Kühlschrank nehmen und schnell auf das Brot schmieren? Kein Problem. Sie ist auch gekühlt streichzart. Und bei der Butter? Bei ihr klappt es oft nicht ganz so gut. Butter, die frisch aus dem Kühlschrank kommt, ist oft hart und kaum verschmierbar. Das Ergebnis: Große Butterklumpen auf dem Brot oder das Brot zerreißt.
Aber auch Butter kann streichzart sein. Ausschlaggebend dafür ist die Nahrung der Kühe, deren Milch für die Butter verwendet wird. Umso länger die Kuh auf der Weide steht und dort frisst, desto besser. Am streichzartesten ist die Butter, wenn die Kühe das ganze Jahr über auf der Weide gehalten werden, wie es zum Beispiel in Irland der Fall ist.
Eine Frage des Geschmacks
Butterliebhaber schwören darauf, dass Butter besser schmeckt als Margarine. Ob das stimmt oder nicht, kann jeder selbst entscheiden. Klar ist aber, dass der Geschmack der Butter natürlicher ist. Der Margarine werden verschiedene Säurungsmittel zugefügt, um sie näher an den Geschmack der Butter heran zu bringen. Ohne diese Hilfsmittel hätte Margarine kaum einen Eigengeschmack.
Fazit: Beides nur in Maßen
Butter oder Margarine – Was ist besser? Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Sowohl Butter, als auch Margarine können in zu hohen Mengen unserer Gesundheit schaden. Einzeln betrachtet ist aber weder die Butter, noch die Margarine schlecht oder schädlich. Es ist und bleibt Geschmackssache, was wir uns aufs Brot schmieren möchten.