Gerade im Winter frisst man sich ja bekanntlich ein paar Zusatzpölsterchen an, damit der Körper vor der Kälte gut geschützt ist. Allerdings können diese Fettreserven im Sommer oder sogar schon im Frühjahr lästig werden. Spätestens zur Freibadsaison will man immerhin die perfekte Bikinifigur haben.
Schnell sind hier und da ein paar Vorsätze gefasst, es werden Diäten begonnen, aber schnell wieder über den Haufen geworfen. Diäten haben in vielen Fällen zu sehr mit Einschränkungen und Verboten zu tun. Häufig sind sie zudem nicht gerade förderlich für die Gesundheit, da man möglichst schnell viel Gewicht verlieren will.
Viel besser ist hier eine komplette Ernährungsumstellung. So schafft man es besser, sein Gewicht zu reduzieren und auch nachhaltig zu halten. Hier bieten sich eine ganze Reihe sogenannter Ernährungsrichtungen an, die ein schlankeres und gesünderes Leben schaffen können.
Vegetarische und vegane Ernährung
Die vegetarische Ernährung ist wohl die am weitesten verbreitete alternative Ernährungsform, wenn man sie denn überhaupt noch so nennen kann. Schätzungsweise ernähren sich in Deutschland rund 8 Millionen Menschen vegetarisch, was etwa einem Zehntel der Bevölkerung entspricht. 1,3 Millionen Menschen leben sogar vegan.
Bei der vegetarischen Ernährung wird in erster Linie auf Fleisch verzichtet. Tierische Produkte, wie etwa Milch, Käse und Eier sind allerdings erlaubt. Im Gegensatz dazu verzichten Veganer komplett auf tierische Produkte auf ihrem Speiseplan. Dazu zählt beispielsweise Honig.
Vor- und Nachteile der Ernährungsformen
Wer sich vegan oder vegetarisch ernährt, tut nicht nur der Tierwelt etwas Gutes, sondern auch seinem Körper. Vegetarier haben generell ein niedrigeres Körpergewicht und ernähren sich aufgrund der hohen Zufuhr an Obst und Gemüse deutlich gesünder. Das senkt beispielsweise die Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Veganern sieht es ganz ähnlich aus.
Allerdings sollten beide Gruppen bei ihrer Ernährung darauf achten, etwaige Mangelerscheinungen durch das Auslassen tierischer Produkte auszugleichen. Besonders sollte man auf die Versorgung mit Eisen und dem Vitamin B12 achten.
Rohkost
Wie der Name schon sagt, stehen hier rohe Lebensmittel im Vordergrund. Denn durch die Verarbeitung mit Hitze können Lebensmittel wertvolle Inhaltsstoffe verlieren, die bei einem rohen Verzehr noch erhalten bleiben. Besonders gut geeignet für diese Ernährungsform sind verschiedene Gemüsesorten, Obst, Nüsse, kalt gepresste Öle, aber auch unbehandelte Fruchtsäfte oder Gemüsesäfte. Will man dabei auf Nummer sicher gehen, sollte man die Säfte selbst herstellen mit Hilfe von entsprechenden Geräten. Der Vorteil dabei ist, dass man die volle Kontrolle über das hat, was man zu sich nimmt.
Doch nicht nur Obst und Gemüse kommen für die Ernährung mit Rohkost in Frage, sondern auch verschiedene Fleisch- und Fischsorten, in roher oder kaltgeräucherter Form.
Langsame Umstellung
Will man seinen Körper auf diese Ernährungsform umstellen, sollte man es schrittweise tun, um den Darm nicht direkt zu überfordern. Zunächst sollte man mit Salaten als Beilage beginnen und nach und nach immer weiter auf rohe Lebensmittel umsteigen. Dadurch wird die Zufuhr von Ballaststoffen erhöht, die Kalorien werden reduziert und mehr Vitamine aufgenommen.
> Podcast “sag mal, Anna”: Was ist gesünder: Rohkost oder gekochtes Gemüse?
Low Carb und Keto
Bei diesen Ernährungsformen wird weitestgehend, bei Keto sogar fast komplett, auf Kohlenhydrate verzichtet. Der Fokus liegt auf Proteinen und Fetten. Das heißt konkret, dass auf Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis oder Haferflocken verzichtet wird und stattdessen viel Gemüse, Öle, Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte auf den Tisch kommen.

Vor allem bei der ketogenen Ernährung wird auf diese Weise der Fettstoffwechsel effektiv umgestellt. Denn, wenn keine Energie in Form von Kohlenhydraten aufgenommen wird, muss der Körper eben andere Stoffe verbrennen und zwar die Fettpolster. Außerdem wird durch diese sogenannte Ketose der Blutzuckerspiegel stabilisiert. Um einem anfänglichen Hungergefühl entgegenzuwirken, sollte dazu viel Wasser getrunken werden. Ähnlich wie bei der Rohkost, ist es auch bei Keto wichtig, langsam anzufangen, damit der Körper sich an die Umstellung gewöhnen kann.
> Weitere Vor- und Nachteile der ketogenen Diät
Paleo
Es geht zurück in die Steinzeit und zwar mit der Paleo-Ernährungsform. Dabei geht es darum, sich so zu ernähren, wie es die Menschen im sogenannten Paläolithikum getan haben. Bei dieser Steinzeit-Ernährung nimmt man beispielsweise viel Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse, Obst, Samen und Nüsse zu sich. Allerdings muss auch dabei auf andere Sachen verzichtet werden. Getreide, Hülsenfrüchte, Milch und Zucker sind verboten, genauso wie Alkohol.
Es kommt in erster Linie auf die Zutaten an sich an. Diese sollten möglichst nicht schon vorher verarbeitet worden sein. Vor allem Fertigprodukte sind tabu. Insgesamt kann man mit dieser Ernährungsform Gewicht verlieren sowie hohem Blutdruck und schlechten Cholesterinwerten entgegenwirken.
Intervallfasten
Bei dieser besonderen Methode des Fastens wird nicht so sehr umgestellt, was man isst, sondern eher wann man Essen zu sich nimmt. Dabei gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, wie man das Intervallfasten angehen kann:
- Zwei Fastentage pro Woche einlegen, an denen auf feste Nahrung verzichtet wird. An den übrigen Tagen wird ganz normal gegessen.
- Essen und Fasten wechseln sich alle 24 Stunden ab. Allerdings ist das Essen in der Nacht ebenfalls tabu.
- Die geläufigste und einfachste Variante ist das 8:16-Fasten. Hier hat man am Tag ein Zeitfenster von acht Stunden, in dem man zwei Mahlzeiten zu sich nehmen kann. Man könnte beispielsweise das Frühstück ausfallen lassen. Trotzdem sollte man darauf achten, in der Zwischenzeit nicht zu viele Snacks nebenher zu essen.
Intervallfasten kann die Blutwerte verbessern und sogar das Immunsystem stärken. Außerdem sagt man der Methode nach, dass sie das Altern verlangsamen soll.