Wenn es draußen kalt ist, sorgen Tees und winterlich gewürzte Speisen für eine angenehme Wärme. Aber auch die Gesundheit profitiert, wenn wir bestimmte Gewürze essen.
Für exotische Gewürze, wie Anis, Nelken, Kardamom, Vanille und Zimt sind unsere Vorfahren um die ganze Welt gereist, denn die Weihnachtsgewürze duften und schmecken herrlich. Darüber hinaus sind sie auch sehr gesund. Das liegt an ihren ätherischen Ölen und an den Gerb- und Bitterstoffen, welche unseren Stoffwechsel auch im Winter auf Trab halten. Sie beugen Infektionen vor, regen die Verdauung an und lassen uns wieder frei durchatmen.
Die bekanntesten Wintergewürze im Überblick
Anis – Bei Bronchitis und Magenbeschwerden
Sie kennen Anis aus der Weihnachtsbäckerei, wo der noch feinere Sternanis Lebkuchen, Glühwein und Punsch den angenehm süßen Geschmack verleiht. Das ätherische Öl Anethol der getrockneten Anissamen wirkt krampf- und schleimlösend und wird bei Bronchitis sowie Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Für freie Atemwege empfiehlt sich das Inhalieren mit Anisöl. Geben Sie dafür einfach einige Tropfen in heißes Wasser.
Für Anistee zerkleinern Sie zunächst die Anissamen in einem Mörser. Übergießen Sie diese mit kochendem Wasser und lassen Sie den Aufguss zehn Minuten lang ziehen. Gießen Sie den Tee ab, danach können Sie ihn trinken.
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Kardamom – Bei Infektionen und Erkältungen
Kardamom gehört zur Ingwer-Familie und ist ein wichtiger Bestandteil der indischen Küche, sowie der ayurvedischen Medizin. Kardamom kann vor Infektionen schützen. Seine süßlich würzigen Kapseln, in denen die Samen stecken, regen den Stoffwechsel an und wirken schleimlösend bei einer Erkältung. Das ist unter anderem dem ätherischen Öl Cineol zu verdanken, das auch im Eukalyptus zu finden ist.
Für einen Kardamom-Drink rösten Sie einige Kardamomkapseln kurz an, gießen sie mit heißer Milch auf und lassen am besten einen Assam-Schwarztee in der heißen Gewürzmilch ziehen. Süßen Sie das Getränk anschließend mit etwas Honig, um das Getränk abzurunden.
Tipp: Eine Prise Kardamom im Kaffee schmeckt gut und macht ihn bekömmlicher.

Gewürznelken – Bei Entzündungen und Kopfschmerzen
Die getrockneten Blütenknospen des Gewürznelkenbaums enthalten das ätherische Öl Eugenol. Dieses macht die Nelke besonders wertvoll für die Zahnheilkunde, da Eugenol ähnliche wie eine örtliche Betäubung Schmerzen hemmt. Darüber hinaus haben Nelken entzündungshemmende Eigenschaften und können so bei Zahnfleischproblemen helfen. Auch bei Schnupfen und Kopfschmerzen kann Nelkenöl, äußerlich angewandt, nützen.
Kulinarisch vereinen sich Nelken gern mit Piment, medizinisch mit Zimt. In Orangen gespickt, verbreiten sie einen erfrischend würzigen Weihnachtsduft.
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Vanille – Wirkt beruhigend
Schon die Azteken sollen ihren Kakao mit den feinen, schwarzen Körnchen der echten Vanille verfeinert haben. Sie ist durch kein Pulver zu ersetzen und verleiht vielen Süßspeisen das ganze Jahr über ihr besonderes Aroma. Deshalb darf die Schote aus der Familie der Orchideen auch bei uns nicht vergessen werden. Vanille ist keine klassische Heilpflanze, trotzdem werden ihr seit langer Zeit aphrodisierende Kräfte nachgesagt. Der Duft der Vanille soll beruhigend und gleichzeitig aktivierend wirken.
Vanille ist wichtiger Bestandteil vieler Gebäcksorten. Aber auch Kaffee und Tee erhalten durch etwas echte Vanille einen ganz besonderen Geschmack.

Zimt – Wirkt antibakteriell und krampflösend
Zimt wirkt krampflösend, appetitanregend, entzündungshemmend und antibakteriell. Dabei wird die Rinde des jungen Zimtbaums schon seit der Antike für Heilzwecke genutzt. Zu ihren ätherischen Substanzen gehören Eugenol und Cumarin. Letzteres kann in größeren Mengen die Leber schädigen. Achten Sie beim Einkauf darauf, die Rinde des Ceylon-Zimtbaumes zu bekommen. Sie enthält deutlich weniger Cumarin als Cassia-Zimt-Produkte.
Natürlich können Sie viele Süßspeisen mit Zimt verfeinern. Aber haben Sie schon einmal einen Zimttee probiert? Für diesen zerkleinern Sie zunächst eine Zimtstange und übergießen diese mit kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee zehn Minuten lang ziehen und sieben diesen dann ab. Nun können Sie den Aufguss trinken oder nach Belieben noch mit Nelkenpulver verfeinern.
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Kurkuma – Bei Verdauungsbeschwerden
Kurkuma zählt, genau wie Kardamom, zu der Familie der Ingwergewächse. Die Wurzel ist wichtiger Bestandteil vieler indischer Gerichte und verleiht diesen ihre typisch kräftig-gelbe Farbe. Wie genau Kurkuma auf den Körper und die Gesundheit wirkt, ist wissenschaftlich nicht belegt. Trotzdem soll Kurkuma eine antibakterielle und antivirale Wirkung haben und bei Verdauungsbeschwerden, wie Blähungen und Völlegefühle helfen.
Sehr beliebt ist Kukuma Latte. Für dieses Getränk lassen Sie etwa 200 Milliliter Milch mit einen Teelöffel Kurkuma aufkochen. Geben Sie etwas geriebenen Ingwer hinzu. Rühren Sie einen Esslöffel Honig und eine Prise Zimt und Pfeffer unter das Gemisch. Reduzieren Sie die Hitze und lassen Sie das Getränk etwa zehn Minuten lange abziehen. Danach können Sie Kurkuma Latte durch ein Sieb gießen und heiß genießen.
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