Warzen sind kleine Hautwucherungen, die eigentlich völlig harmlos sind. Trotzdem wäre man sie am liebsten sofort wieder los, denn sie gelten als optischer Makel. Wir erklären, wie sich Warzen effektiv entfernen und vorbeugen lassen.
Für die meisten ist eine Warze etwas, was allenfalls der Hexe im Märchen gut zu Gesicht steht. Alle anderen sind damit eher unzufrieden und wollen sie loswerden. Dabei sind Warzen keine Seltenheit – fast jeder hat einmal im Leben eine solche Hautwucherung. Eine Gefahr für die Gesundheit sind die Hautverdickungen nicht, sie können allerdings unangenehme Schmerzen verursachen.
Ursachen für Warzen
Die Verursacher der Warzen sind humane Papillomaviren, kurz HPV. Bekannt sind mehr als 100 verschiedene Untertypen dieses Virus. Damit ist klar: Warzen sind ansteckend! Die Viren dringen über Verletzungen der Haut (Schnitte, Risse) in den Körper ein. Nach der Infektion mit den Viren vermehren sich die Hautzellen. Dadurch bildet sich eine dickere Hornhaut und es entsteht eine Warze als Hautwucherung.
Arten von Warzen
Es gibt unterschiedliche Warzen-Typen, die unterschiedlich aussehen. Allen gemeinsam ist, dass sie von Viren versacht werden.
- Am häufigsten sind gewöhnliche Warzen (Verrucae vulgares). Sie entstehen oft an den Händen und Füßen. Die gewöhnlichen Warzen sind lästig, aber harmlos. Verursacher sind die HPV-Typen 1, 2, 4, 7 und 54.
- Dornwarzen kommen häufig an den Füßen vor – meist an jenen Stellen, an denen beim Gehen ein großer Druck auf den Fuß einwirkt. Dornwarzen spürt man oft schon, bevor man sie sieht. Optisch sind sie an dem schwarzen Pünktchen in der Mitte eines Hornhautwalls erkennbar.
- Flachwarzen treten häufig bei Kindern und Jugendlichen auf und finden sich meist im Gesicht, auf den Hände und Unterarmen.
- Feigwarzen (Condylomata acuminata, Kondylome) besiedeln nur den Genitalbereich. Sie sind extrem ansteckend und werden vor allem beim ungeschützten Sex übertragen. Bei einer Infektion ist ein Arztbesuch dringend angeraten.
Möglichkeiten der Ansteckung
Sind die Viren einmal in die Haut eingedrungen, vermehren sie sich dort und gelangen dann wieder an Hautoberfläche. Berührt ein Mensch die infizierte Hautstelle (direkter Hautkontakt), kann er sich mit den Viren anstecken. Mit den unerwünschten Mitbewohnern können Sie sich aber auch indirekt infizieren, zum Beispiel in Schwimmbädern oder Duschräumen. In die aufgeweichte Haut können die Viren leichter eindringen. Das Tragen von Badelatschen kann eine Infektion mit den Viren verhindern. Infektionsquellen sind aber auch Handtücher, Socken oder Schuhe, die mit den humanen Papillomaviren verunreinigt sind.
Warzen behandlen und entfernen
Warzen sind zwar ungefährliche Hautwucherungen, aber sie können Schmerzen verursachen und sind ansteckend. Auch optisch stören sie meist. Zum Glück lassen sich Warzen gut behandeln.
Warzengels, -tinkturen und -pflaster: Diese Mittel werden meist bei gewöhnlichen Warzen eingesetzt und sind in der Apotheke erhältlich. Sie enthalten bestimmte Säuren, zum Beispiel Salizylsäure. Säuren haben ätzende Eigenschaften und beseitigen die Hautwucherung. Die Präparate bekämpfen aber nur die Hautverdickung, nicht die Viren selbst. Die Therapie durchgeführt werden, bis die verdickte Haut mit samt den Viren verschwunden ist.
Vereisen: Warzen lassen sich mit flüssigem Stickstoff vereisen. Die extreme Kälte zerstört die obersten Hautschichten. Die Behandlung führt meist ein Arzt durch. Es gibt aber auch Vereisungsstifte oder Vereisungssprays, mit denen sich die Hautwucherung selbst zuhause behandeln lässt. Achtung: Die gesunden Hautpartien müssen vor der Kälte geschützt werden. Die Vereisung muss mehrfach wiederholt werden, um erfolgreich zu sein. Geeignet ist das Vereisen für gewöhnliche Warzen oder Dornwarzen.
Warzen lassen sich aber auch ausschaben (Kürettage), elektrisch verschorfen oder mit dem Laser behandeln. Zudem gibt es Lacke, welche die Zellteilung hemmen, und Medikamente, welche den Viren selbst an den Kragen gehen.
Es bedarf Durchhaltevermögens, um die unschönen Hautstellen wieder los zu werden. Meist sind mehrere Therapiesitzungen nötig. Manchmal halten sie sich hartnäckig – oder bilden sich wieder neu, wenn Viren und infizierte Hautstellen nicht ganz beseitigt wurden.
Schutz vor Warzen
Sie können selbst einiges tun, um sich vor Warzen zu schützen oder zu verhindern, dass Sie andere Menschen anstecken.
- Laufen Sie nicht barfuß und tragen Sie Badelatschen, wenn Sie in der Sauna, in Gemeinschaftsduschen, Schwimmbädern oder Umkleidekabinen unterwegs sind. Hier ist die Ansteckungsgefahr besonders groß.
- Verwenden Sie eigene Handtücher, Schuhe oder Strümpfe – so schützen Sie sich vor der Infektion mit den Viren.
- Falls Sie selbst Warzen haben: Bringen Sie auf den Warzen wasserfeste Pflaster an, bevor Sie ins Schwimmbad gehen. Dies schützt andere Personen vor Ansteckung.
- Berühren Sie Warzen nicht mit den Fingern – weder bei sich noch anderen. So können Sie Viren aufnehmen und weiter verbreiten.
- Cremen Sie Ihre Hände regelmäßig mit einer fettreichen Handcreme ein – so verhindern Sie Risse, in die Viren eindringen und Warzen bilden können.
Quellen:
Konrad Bork und Wolfgang Bräuninger. Hautkrankheiten in der Praxis: Diagnostik und Therapie, Schattauer Verlag, 2005;
Stiftung Wartentest, https://www.test.de/Warzen-Was-sie-vertreibt-1833707-2833707