Manchen von uns treiben heiße Temperaturen die Schweißperlen nicht nur auf die Stirn, sondern bis in die Zehenspitzen. Schweißfüße sind weit verbreitet, und das nicht nur im Sommer. Wir verraten Ihnen einige Tipps, wie Sie sie wieder loswerden und im besten Fall ganz vermeiden.
Eines vorweg: Dass wir schwitzen, ist wichtig. Es dient der Wärmeregulierung unseres Körpers und sorgt dafür, dass er nicht überhitzt. Schweißfüße haben also nur selten mangelnde Hygiene als Ursache.
Schweiß an sich ist geruchsneutral. Zu müffeln beginnt er erst, wenn Bakterien im Spiel sind, die ihn zersetzen und übel riechende Buttersäure produzieren. Das stört nicht nur unter den Achseln, sondern auch an den Füßen. Dort sitzen übermäßig viele Schweißdrüsen (wie auch an den Handflächen). Der Grund: Mit feuchter Haut hat man einen besseren Griff, was unseren Vorfahren vor Jahrtausenden zugutekam, als sie sich ausschließlich barfuß fortbewegten.
Darum sollte man schwitzenden Füßen den Kampf ansagen
Sie haben Schweißfüße? Mit diesem Problem sind Sie nicht allein. Etwa ein Drittel der Bevölkerung leidet darunter, Männer häufiger als Frauen. Der unangenehme Geruch ist oft nicht das einzig Negative an schwitzigen Füßen. Die Feuchtigkeit bildet einen perfekten Nährboden für Pilze, Viren und Warzen. Damit Sie davon verschont und Ihre Füße trocken und gesund bleiben, haben wir ein paar nützliche Tipps für Sie.
Endlich schweißfrei: So geht’s
Wer auf eine gute Fußhygiene, die richtigen Schuhe und Socken achtet, kann in der Regel trockenen und gesunden Fußes – und ohne unschönen Fußgeruch – durchs Leben wandern.
Das beste Mittel gegen stinkende Füße: keine Schuhe! Laufen Sie möglichst viel barfuß, so sammelt sich kein Schweiß, die Haut bleibt gut gelüftet und trocken. Am Strand und auf der Wiese ist das toll, im Alltag kommt man um Schuhe aber nicht herum. Bei der Wahl Ihrer Fußbekleidung können Sie allerdings viel falsch machen – und richtig.
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Schuhe und Einlagen

Offene Schuhe
Verzichten Sie, wenn möglich, auf geschlossene Schuhe. Das ist im Sommer für Schweißfüße fast Pflicht, um übermäßiges Schwitzen und Schweißansammlung zu vermeiden.

Ersatzschuhe
Haben Sie stets mehrere Paar Schuhe parat. Tragen Sie keines davon zwei Tage am Stück, sondern lassen Sie das zuletzt getragene gut austrocknen. So geht es besonders schnell: über Nacht je eine mit Katzenstreu gefüllte Socke in die Schuhe stecken.

Das richtige Material
Wer Schweißfüße hat, sollte Schuhe aus synthetischen Materialien wie Kunstfasern meiden. Greifen Sie zu atmungsaktiven Schuhen aus Materialien wie Leder oder Baumwolle. Gut sind auch luftdurchlässige Sportschuhe, die den Schweiß nach außen transportieren.

Desinfizieren
Sprühen Sie einmal in der Woche ein Desinfektionsmittel (erhältlich in der Drogerie oder im Schuhfachhandel) in die Schuhe, um Bakterien keine Chance zu geben.

Hausmittel Natron
Alternativ können Sie auch einen Esslöffel Natronpulver in die Schuhe streuen und über Nacht einwirken lassen: Es neutralisiert Gerüche und wirkt antibakteriell und fungizid (gegen Pilze)

Sohlen wechseln
Gut gegen Geruch: Atmungsaktive, dünne Einlegesohlen aus Leder, Sohlen aus Zedernholz oder solche, die Zimt oder Aktivkohle enthalten. Wechseln Sie die Einlagen, sobald sie nicht mehr duften.
Die richtigen Socken
- Socken aus Naturfasern und atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle oder Bambus absorbieren den Schweiß. Kunststofffasern wie Nylon oder Polyester sind hingegen tabu.
- Spezielle Funktionsstrümpfe, die Kupferfasern oder Silberfäden enthalten, schützen vor Bakterien und Pilzen und beugen Fußgeruch vor.
- Generell gilt: Socken spätestens alle zwei Tage wechseln, am besten jedoch täglich, und bei 60 Grad waschen, um die Bakterien abzutöten.
Gute Fußhygiene und die richtige Pflege
Regelmäßige Fußbäder wirken Wunder: mehrmals in der Woche ein Fußbad nehmen und die Schweißfüße sind bald Geschichte. Anreichern können Sie das Badewasser zum Beispiel mit diesen Hausmitteln:
- Salbei: wirkt schweißhemmend und hat dank des ätherischen Öls Thujon eine antiseptische Wirkung. Ein Sud aus ausgekochten Salbeiblättern ist also der perfekte Schweißfüße-Killer.
- Teebaumöl: wirkt antibakteriell und hemmt die Geruchsbildung.
- Schwarzem Tee: Seine Gerbsäure soll Bakterien töten und die Poren verschließen. Die Folge: weniger Schwitzen!
- Apfelessig: stabilisiert den ph-Wert der Haut und wirkt antibakteriell.
- Haushaltsnatron: tötet Bakterien ebenfalls ab und verhindert, dass sich neue ansiedeln.
Waschen Sie Ihre Füße täglich morgens und abends. Besonders wichtig ist, dass die Zehenzwischenräume gründlich gereinigt und getrocknet werden, um Pilzinfektionen zu vermeiden.
Entfernen Sie regelmäßig vorsichtig die Hornhaut an Ihren Füßen, zum Beispiel mit einem Bimsstein. Dort kommt es nämlich besonders schnell zur Bakterienbildung.
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In Drogerien und Apotheken werden spezielle Lotionen und Deodorants angeboten, die Abhilfe bei Schweißfüßen und unangenehmem Fußgeruch schaffen sollen. Sie enthalten in der Regel Aluminiumchlorid, das die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen zusammenzieht und so die Schweißbildung verringert. Einige Wissenschaftler warnen allerdings vor seiner Verwendung. Sie vermuten, dass Aluminiumchlorid gesundheitsschädlich ist und über die Hautoberfläche in den Organismus gelangen kann.
Ein schonendes Mittel, Füße trocken zu halten, ist Puder. Sie können Baby- oder Körperpuder verwenden. Spezielles Puder für die Füße hat allerdings den Vorteil, dass darin zusätzlich oft erfrischende oder desinfizierende Inhaltsstoffe stecken. Am besten verteilen Sie das Puder jeden Morgen nach dem Waschen und Trocknen großzügig zwischen den Zehen und auf den Fußsohlen. So geht es besonders sauber: Socken auf links drehen, einpudern und richtig herum über den Fuß stülpen.
Wann wird das Problemchen zum Problem?
Wer mehr schwitzt, als für den Temperaturausgleich des Körpers nötig ist, leidet eventuell an Hyperhidrose – übermäßiger Schweißproduktion. Das kann genetisch bedingt sein oder seine Ursache in vergrößerten Schweiß produzierenden Drüsen haben. Auch bei einigen Krankheiten, etwa einer Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes, schwitzt man stärker als normal.
Bei den Füßen gilt die Regel: Fließen mehr als 50 Milliliter Schweiß pro Minute, spricht man von Hyperhidrose. Aber wie soll man das messen? Einen Becher unter den Fuß halten und den Schweiß auffangen? Schwierig. Gehen Sie lieber zum Arzt, wenn Sie unsicher sind, ob die Schweißproduktion an Ihren Füßen noch „normal“ ist. Leiden Sie tatsächlich an Hyperhidrose, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten:
- Sehr gute Ergebnisse werden durch eine hohe Dosis von Aluminiumchlorid erzielt. Allerdings klagen Patienten bei mehrmaliger Anwendung über Juckreiz und andere Hautreizungen.
- Eine weitere Möglichkeit ist die Schwachstromtherapie (Iontophorese): Der Patient nimmt mehrmals die Woche ein Fußbad in Salzwasser, durch das Gleichstrom geleitet wird – funktioniert beim Hautarzt oder mit einem entsprechenden Gerät auch zu Hause.
- Injektionen des Nervengifts Botox wirken laut Studien sehr zuverlässig gegen starkes Schwitzen. Allerdings muss die Anwendung alle fünf bis neun Monate wiederholt werden. Die hohen Kosten übernehmen gesetzliche Krankenkassen nur sehr selten.
- Wenn gar nichts mehr hilft, bleibt die Möglichkeit der Operation. Dabei werden die Nerven durchtrennt, die die Schweißdrüsen zum Schwitzen anregen.