Pulsierender Tinnitus: Er pocht im Rhythmus des Herzschlags von Betroffenen. Die möglichen Ursachen für diesen Tinnitus-Ton sind vielfältig sein und auch psychische Ursachen haben.
Als Tinnitus bezeichnet man den Zustand, bei dem eine Person in einem oder in beiden Ohren Geräusche hört, die keiner externen Geräuschquelle zugeordnet werden können. Häufig wird das Ohrgeräusch als Pfeifen oder Klingeln beschrieben, aber es kann sich auch um ein Summen, Brummen und andere Geräuschtypen handeln.
Einige Menschen erleben Tinnitus jedoch als rhythmischen Klang in den Ohren. Fachleute nennen das pulsierender, pulsatiler bzw. pulssynchroner Tinnitus. Häufig fallen die Frequenzwechsel im Ohr mit dem Pulsschlag zusammen oder scheinen mit diesem übereinzustimmen.
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Pulsierender Tinnitus: Die häufigsten Ursachen
Manchmal ist es schwierig, die Ursachen für einen Tinnitus zu bestimmen. Es gibt aber einige Erkrankungen und Faktoren, die das Risiko für pulsatilen Tinnitus erhöhen können.
Psychische Ursachen bei Tinnitus
Neben körperlichen Ursachen kann der Ursprung eines Tinnitus in der Psyche liegen. Nicht selten tritt ein Tinnitus in Kombination mit psychischen Erkrankungen, wie Depression oder Burn-Out auf. Auch ein Hörstürz, der einen Tinnitus zur Folge haben kann, tritt nicht selten in Kombination mit einem Burn-Out auf.
Darüber hinaus kann auch der Umgang mit einem Tinnitus auf psychischer Stabilität basieren. Menschen mit gesundem Selbstwertgefühl neigen dazu, den Tinnitus nach einer Weile als normales Hintergrundgeräusch wahrzunehmen und zu ignorieren. Personen mit einer geringen Frustrationsgrenze und negativem Denken nehmen das Ohrgeräusch oft als massive Bedrohung für ihre Gesundheit wahr. Sie können sich nicht an den Tinnitus gewöhnen – im Gegenteil, die Frustration und der negative Fokus auf die Pfeiftöne können das Ohrgeräusch verschlimmern. Dementsprechend kann eine psychotherapeutische Beratung im Umgang mit einem Tinnitus unterstützend sein.
Tinnitus durch Veränderungen bei der Durchblutung
Steigt die Menge an Blut, die durch Ihren Kreislauf zirkuliert, kann dies Ihr Risiko für einen pulsierenden Tinnitus erhöhen. Eine solche Veränderung kann während oder unmittelbar nach sportlicher Betätigung oder als ein Symptom einer Anämie oder einer übermäßig aktiven Schilddrüse auftreten. Eine Verhärtung der Arterien kann ebenfalls zu Durchblutungsstörungen führen. Das Blut kann nicht mehr ungehindert durch den Körper strömen. Stattdessen gerät der Blutfluss durcheinander, wodurch das störende Ohrgeräusch entsteht.
Schwerhörigkeit kann Tinnitus verstärken
Schwerhörigkeit und Hörverlust, insbesondere wenn Ohrenschmalz die Ursache ist, kann die Symptome von Tinnitus verstärken. Das liegt daran, dass die „normalen“ inneren Geräusche nicht länger von externen Geräuschen maskiert werden. Wenn Sie sich zum Beispiel (vorsichtig!) die Finger in die Ohren stecken, hören Sie plötzlich die inneren Geräusche in Ihrem Ohr. Diese auszublenden ist sehr schwer.
Muskelkontraktionen im Mittelohr
Falls die Pulsschläge Ihres rhythmischen Tinnitus nicht mit Ihrem Herzschlag zusammenfallen, könnten regelmäßige Muskelkontraktionen im Mittelohr die Ursache für das Pochen sein. Solche Kontraktionen können viele Ursachen haben, unter anderem Infektionen oder Entzündungen der Ohrtrompete (Eustachi-Röhre).
Tinnitus kann ein Symptom seltener Krankheiten sein
Und schließlich gibt es noch eine Reihe seltener Erkrankungen, die zu einem pulssynchronen Tinnitus führen können. Ein Beispiel dafür ist die idiopathische intrakranielle Hypertension, eine Krankheit, die zu einem erhöhten Gehirnflüssigkeitsdruck führt.
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So behandeln Sie die Ohrgeräusche
Wenn der Arzt die Ursache des pulsierenden Geräuschs gefunden hat, sollte die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden. Dadurch wird in der Regel eine effektive und langfristige Linderung erreicht. So lassen sich zum Beispiel Anämie oder Schilddrüsenprobleme normalerweise gut behandeln.
Falls keine klare Ursache festgestellt werden kann, sollte ein pulsierender Tinnitus mit denselben Methoden wie der normale Tinnitus und mit Selbsthilfetechniken behandelt werden. Bei einigen Patienten verbessert Ginkgo biloba die Durchblutung in den Arterien und hat sich als hilfreich erwiesen.
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