Durch die Medien schwappt eine neue Strömung: Der No-Poo-Trend. Hierbei besinnen sich vor allem Frauen auf der ganzen Welt darauf, ihre Haare zu schonen. Es wird jedoch nicht auf gezielte Pflege gesetzt, sondern das Haarewaschen gleich komplett weggelassen. Wir klären auf.
Der Grund für den No-Poo-Trend: Die Kopfhaut soll lernen, sich wieder selbst zu regulieren und weniger Talg zu produzieren. Gleichzeitig schützen Anhänger der Bewegung die Umwelt.
Was ist der No-Poo Trend?
Für die meisten Frauen gehört das morgendliche Haarewaschen dazu, wie der Kaffee auf dem Weg ins Büro. Jedoch droht dieser Routine nun eine Gegenbewegung: Der No-Poo Trend. Hinter diesem Begriff verbergen sich Frauen und Männer, die keine Haare mehr waschen. Was etwas sonderbar klingt, hat einen tieferen Sinn. Auch einige Größen aus Hollywood folgen dem Trend inzwischen.
Grundsätzlich muss gesagt werden, dass die reine Übersetzung „kein Shampoo“ nicht komplett wörtlich zu nehmen ist. Denn es soll nicht nur auf Shampoo verzichtet werden, sondern auf das Haarewaschen an sich.
Die Ekelphase kommt zuerst
No-Poo unterteilt sich dabei in zwei Phasen. Die erste Phase ist mit Sicherheit die schwierigste. Diese wird von vielen Sympathisanten der Bewegung auch als die „Ekelphase“ benannt. Hierbei geht es darum, dass die Kopfhaut sich daran gewöhnt, nicht mehr so häufig gewaschen zu werden. Die Folge sind natürlich extrem fettige Haare und mitunter auch Schuppen.
Die Frage nach dem „Warum“ lässt sich leicht beantworten: Die Kopfhaut ist es gewohnt, dass sie regelmäßig entfettet wird. So versucht sie, die Schutzbarriere aus Fett schnell wieder aufzubauen. Auch wenn das Haarewaschen wegfällt, behält die Kopfhaut diese Routine zunächst aufrecht und produziert sehr viel Fett. Viele Frauen kommen mit dieser Phase nicht klar und brechen bereits in den ersten Wochen ab. Immerhin kann diese Phase bis zu sechs Wochen dauern.
Die erste Phase ist überstanden, wenn die Talgdrüsen immer weniger Talg produzieren. Nun können die Haare mit klarem Wasser gewaschen werden. Aber auch dieser Vorgang sollte bei Anhängern der No-Poo Bewegung eine Seltenheit sein. So berichten viele Frauen, dass ihre Haare nach dieser ersten Phase viel voller, weicher und kräftiger sind.

Ist No-Poo wirklich gesund für die Haare?
Viele Anhänger der Bewegung stehen voll hinter ihrem Vorhaben, auf das Haarewaschen zu verzichten. Betont wird dabei, wie schön die Haare nach dem Verzicht aussehen.
Zudem beschreiben diese Personen auch die positive Wirkung auf die Umwelt. Immerhin reduziert sich der eigene ökologische Fußabdruck, wenn auf die Anwendung von Shampoo und Spülung verzichtet wird. Jedoch gibt es auch kritische Stimmen. Einige Frauen, die den Trend ausprobiert haben, berichten, dass ihre Haare durch die mangelnde Pflege eher Schaden genommen haben, als dass positive Effekte eingetreten sind.
Auch Ärzte warnen vor diesem Trend. Sollte eine Erkrankung der Kopfhaut vorliegen, dann gilt es, die No-Poo-Bewegung nicht mitzumachen. Immerhin kann dies zu vermehrten Schuppen und juckender Kopfhaut führen, denn die Haut ist mit der neuen Situation überfordert. Es gilt dabei also wie immer, auf den Rat des Arztes zu hören und auf Experimente zu verzichten.
Ja zu No-Poo?
No-Poo ist sicherlich ein Trend mit interessanten Hintergedanken. Sie sollten sich jedoch bewusst sein, dass der Effekt erst nach Wochen nach der letzten Haarwäsche eintreten wird. Wer nicht ganz so extrem vorgehen möchte, der kann seine Shampoo-Wahl überdenken und auf schonende Produkte zurückgreifen. Auch das Reduzieren der Haarwäschen kann hilfreich sein und führt in entsprechende richtige Richtung.