Lungenembolie: So gefährlich ist Fernsehen

Lungenembolie: So gefährlich ist Fernsehen

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Zu viel Sitzen ist schlecht für die Gesundheit – das ist bekannt. Neu ist aber, dass schon wenige Stunden TV-Konsum pro Tag das Risiko für eine Lungenembolie erhöhen.

Der Alltag vieler Menschen ist ziemlich bewegungsarm. Sie verbringen einen Großteil ihrer Zeit im Sitzen: den ganzen Tag im Job am PC und abends vor dem Fernseher oder erneut vor dem Computer. Wer täglich fünf Stunden und mehr vor dem TV-Gerät verbringt, hat ein doppelt so hohes Risiko, eine tödliche Lungenembolie zu entwickeln, als Menschen, die weniger als zweieinhalb Stunden fernsehen. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie unter Bezug auf eine neue japanische Studie. Sie wurde beim Kongress der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) in London vorgestellt.

60-Jährige besonders gefährdet

Die Forscher beobachteten Probanden verschiedener Altersgruppen. Bei Personen unter 60 Jahren sei der Zusammenhang zwischen Sitzen am PC am deutlichsten ausgeprägt gewesen, so der Studienautor Dr. Toru Shirakawa von der Universität Osaka. „In dieser Altersgruppe war das Risiko für eine tödliche Lungenembolie bei Menschen mit mehr als fünfstündigem Fernsehkonsum sogar um das Sechsfache höher als bei Personen, die unter zweieinhalb Stunden fernsehend verbringen.“

Aufstehen, laufen, trinken

Eine mögliche Erklärung für das erhöhte Lungenembolie-Risiko könnte die lange Unbeweglichkeit der Beine sein, spekulieren die Forscher. Dies sei vergleichbar mit dem erhöhten Embolie-Risiko auf Langstreckenflügen, so Shirakawa. „Zur Vorbeugung empfehlen wir daher bei langem Fernsehen ähnliche Maßnahmen wie gegen das sogenannte Economy-Class-Syndrom, also regelmäßig aufzustehen und herumzugehen und ausreichend Wasser zu trinken.“

Die  wichtigste Botschaft, die Menschen aus dieser neuen Studie mitnehmen sollten, sei: „Ob Fernsehen, lange Zeit vor dem Computer oder im Auto oder Flugzeug: Langes Sitzen und die Aufnahme von zu wenig Flüssigkeit kann hinsichtlich einer möglichen Embolie gefährlich sein. Dafür sollten wir das Bewusstsein in der Öffentlichkeit schärfen“, kommentiert Pressesprecher Prof. Eckart Fleck von der Deutschen Kardiologischen Gesellschaft.

So entsteht eine Lungenembolie

Bei einer Lungenembolie blockiert meist ein Blutgerinnsel ein Blutgefäß der Lunge. Das Blut kann nicht mehr richtig zur Lunge strömen und es wird weniger mit Sauerstoff angereichert. Patienten mit einer Lungenembolie leiden häufig unter Symptomen wie plötzlicher Atemnot und Brustschmerzen. Eine Lungenembolie sollte im Krankenhaus therapiert werden.

Quellen:

  • Deutsche Kardiologische Gesellschaft (DKG);
  • ESC 2015 Abstract Watching television and mortality from pulmonary embolism among middle-aged Japanese men and women: the JACC study. T. Shirakawa, H. Iso, S. Ikehara, K. Yamagishi, A. Tamakoshi
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