Atemnot und Abgeschlagenheit: Steckt eine Herzschwäche dahinter?

Atemnot und Abgeschlagenheit: Steckt eine Herzschwäche dahinter?

Das Herz ist der Motor des Lebens. Wir verlassen uns darauf, dass es Tag und Nacht funktioniert. Fünf bis sechs Liter Blut pro Minute pumpt das Herz durch unseren Körper und versorgt so unsere Organe mit lebenswichtigem Sauerstoff und Nährstoffen. Verliert es seine Kraft, macht es schlapp und es kommt zur chronischen Herzschwäche hat das […]

Inhaltsverzeichnis

Das Herz ist der Motor des Lebens. Wir verlassen uns darauf, dass es Tag und Nacht funktioniert. Fünf bis sechs Liter Blut pro Minute pumpt das Herz durch unseren Körper und versorgt so unsere Organe mit lebenswichtigem Sauerstoff und Nährstoffen. Verliert es seine Kraft, macht es schlapp und es kommt zur chronischen Herzschwäche hat das schwerwiegende Folgen.

Bis zu vier Millionen Menschen leiden in Deutschland an der Volkskrankheit Herzschwäche, in der Fachsprache Herzinsuffizienz. Sie ist keine eigenständige Erkrankung, vielmehr münden in sie andere Herzkrankheiten. Bei weitem am wichtigsten sind die koronare Herzkrankheit (KHK), eine Durchblutungsstörung wegen verengter Herzkranzgefäße („Arterienverkalkung“), und Bluthochdruck. Die KHK ist die Grunderkrankung des Herzinfarkts.

Besonders gefährlich wird es, wenn KHK und hoher Blutdruck mit Diabetes gemeinsam auftreten. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit einer Herzschwäche. Für etwa 20-30 % der Herzschwächefälle sind defekte Herzklappen, Vorhofflimmern, angeborene Herzfehler, entzündliche Herzerkrankungen wie Myokarditis oder Alkohol- und Drogenmissbrauch verantwortlich.

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Warum kann eine Herzschwäche gefährlich werden?

Das Tückische ist: Die Herzschwäche beginnt schleichend mit Atemnot und einer Abnahme der Leistungsfähigkeit. „Beschwerden können ganz unspektakulär sein. Man schafft die Bergwanderung nicht mehr: zu anstrengend. Oder beim Treppensteigen geht die Puste aus. Man ist müde, abgeschlagen und die Fußgelenke sind wie geschwollen, weil sich Flüssigkeit eingelagert hat.“, berichtet der Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Für Patienten und Ärzte sind diese Leitsymptome nicht immer gleich dem Herzen zuzuordnen.

„Das birgt die Gefahr, dass ältere Betroffene ihre Beschwerden dem Alter zuschreiben und hinnehmen, anstatt zum Arzt zu gehen.“, warnt der Kardiologe am Cardiolangiologischen Centrum Bethanien (CCB) Frankfurt am Main. Bei diesen Warnzeichen sollte man unbedingt seinen Arzt aufsuchen. Er kann mit einem EKG und weiteren Untersuchungen rasch klären, ob eine Herzschwäche vorliegt und an einen Herzspezialisten überweisen. Bleibt die Herzkrankheit unbemerkt und unbehandelt, drohen Krankenhausaufenthalte oder schlimmstenfalls der plötzliche Herztod.

Ihre Herzensangelegenheiten: Herz-Experten beantworteten Ihre Fragen

An kurzes Durchatmen war am Expertentelefon kaum zu denken. Derart groß war das Interesse bei rund 500 Anrufen bei der großen Expertenhotline im Rahmen der Herzwochen. Vier Herzspezialisten der Deutschen Herzstiftung standen Rede und Antwort. Hier ein Auszug der wichtigsten Fragen und Antworten: 

 

Ich bin 76 Jahre alt und habe immer häufiger unangenehmes Vorhofflimmern. Ist das schlimm? Ist eine Verödungstherapie (Ablation) sinnvoll? Was gibt es für Alternativen? Kann ich nach der Ablation die Blutverdünner absetzen?

Antwort: Wenn Ihr Herz gesund ist und Sie keine Beschwerden haben, ist das wichtigste die Blutverdünnung, da es beim Vorhofflimmern ein Risiko für einen Schlaganfall gibt. Wird das Vorhofflimmern als unangenehm empfunden, kann man versuchen den normalen Rhythmus zu stabilisieren. Dies kann man mit Medikamenten, den sogenannten Antiarrhythmika, machen, die aber – wie alle Medikamente – Nebenwirkungen haben können. Eine Alternative ist die Ablation, bei der versucht wird, im Rahmen eines Kathetereingriffs die Stellen im Herzen zu veröden, in denen das Vorhofflimmern entsteht. Die Blutverdünner zur Schlaganfall-Prophylaxe muss man allerdings selbst nach erfolgreicher Ablation noch weiternehmen, da das Vorhofflimmern immer wieder kommen kann, und damit auch das Schlaganfallrisiko.

 

Ich bin 48 Jahre und leide seit Monaten unter zunehmend häufigen Anfällen von Vorhofflimmern. Ein Kardiologe hat mir bestätigt, dass mein Herz ansonsten gesund ist. In meinem Umfeld gibt es immer wieder Covid-19-Infektionen. Gehöre ich zu den Menschen, die aufgrund ihres Vorhofflimmerns durch eine Covid-19 Infektion besonders gefährdet sind?

Antwort: Der nach heutiger Kenntnis wichtigste Faktor für die Gefährdung ist das Lebensalter. Wie Sie wissen, steigt die Gefährdung besonders nach dem 70. Lebensjahr an. Wie sie ebenfalls wissen, nimmt der Gefährdungsgrad beim Vorliegen bestimmter Herzkrankheiten zu. Dies gilt besonders für die Herzschwäche. Da sie sonst herzgesund sind und noch im besten Lebensalter, können Sie davon ausgehen, dass sie durch eine Covid-19 Infektion nicht besonders gefährdet sind.

 

Infos zu Ursachen, Diagnose, Therapie und Vorsorge von Herz-Kreislauferkrankungen unter www.herzstiftung.de oder Tel. 069 955128-400.

Auf die Signale des Körpers achten

Um nicht unbemerkt in eine Herzschwäche zu gleiten, sollte jeder ihre Warnzeichen kennen. Die Leitsymptome sind Atemnot, Leistungsabnahme, Müdigkeit und Flüssigkeitseinlagerungen in den Unterschenkeln in Form von Schwellungen auf dem Fußrücken oder an den Knöcheln (Ödeme). Bei diesen Beschwerden unbedingt zum Arzt! Wird die Diagnose Herzschwäche gestellt, gibt es Therapiemöglichkeiten, um die fatale Entwicklung der Krankheit zu stoppen oder sie zu verlangsamen und damit Lebensqualität zu sichern.

Sind Sie gefährdet?

Am besten man lässt es gar nicht zum Herzinfarkt und anderen Risikokrankheiten kommen und riskiert damit eine Herzschwäche. Das A und O dazu ist die Herz-Vorsorge beim Hausarzt. Bei ihm lassen sich regelmäßig Blutdruck, aber auch Blutwerte wie Zucker und Cholesterin kontrollieren. In den Fokus sollten dabei allerdings auch Körpergewicht, körperliche Aktivitäten und die Ernährungsweise rücken, weil diese Lebensstilfaktoren Auswirkungen auf Herz und Gefäße haben.

Deshalb rät die Deutsche Herzstiftung Männern und Frauen ab 40 Jahren – bei familiärer Vorbelastung früher – zur Früherkennung durch regelmäßige Check-ups beim Hausarzt. Zur Aufdeckung von Rhythmusstörungen wie Vorhofflimmern sollte man spätestens ab dem 60. Lebensjahr bei jedem Arztbesuch seinen Puls kontrollieren lassen.

Machen Sie den Risiko-Test

Mehr als 300.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr einen Herzinfarkt. Mit dem Herzinfarkt-Risikotest möchte die Deutsche Herzstiftung helfen abzuschätzen, ob aufgrund von Risikofaktoren eine Gefährdung durch das lebensbedrohliche Herzereignis vorliegt. Zum Risikotest unter www.herzstiftung.de/risiko

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Nehmen Sie Ihre Gesundheit in die Hand

Ein gesunder Lebensstil ist die beste Vorsorge gegen die Risikofaktoren von Herzschwäche z. B. durch Verzicht auf Rauchen, durch Ausdauerbewegung, Reduktion von Übergewicht, ausreichend Schlaf und herzgesunde Ernährung. Probieren Sie die Mittelmeerküche, wie sie die Herzstiftung propagiert. Stress kann u. a. mit Entspannungstechniken oder Yoga entgegengewirkt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Anzeichen einer Herzschwäche bemerken. Warten Sie nicht zu lange.

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