Grippeimpfung – wer sich jetzt impfen lassen sollte

Grippeimpfung – wer sich jetzt impfen lassen sollte

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Die Grippe ist im Anmarsch und jetzt ist die beste Zeit für die Grippeimpfung. Doch wer sollte sich gegen die Influenza impfen lassen?

Husten, Schnupfen, Fieber, Kopf– und Gliederschmerzen – eine Grippe äußert sich durch ähnliche Symptome wie eine Erkältung. Aber: Die Grippesymptome setzen schlagartig ein und verlaufen viel heftiger. Bestimmten Personen kann eine Infektion mit Grippeviren ziemlich zusetzen. Und die ersten Grippeinfektionen wurden in diesem Jahr bereits gemeldet. Eine Grippeimpfung kann vor der Infektionskrankheit schützen. Der beste Zeitpunkt zum Impfen sind die Monate Oktober und November. Doch welchen Menschen raten Mediziner zu einer Grippeimpfung? Diese vier Hauptgruppen sind die am meisten gefährdeten Personen:

Schwangere – Grippeimpfung ein Muss

Schwangere sollten sich unbedingt gegen Grippe impfen lassen. Denn eine Grippe in der Schwangerschaft kann für die werdende Mutter und das Ungeborene sehr gefährlich werden – sie kann schwer verlaufen und auch das Ungeborene schädigen. Eine Infektion mit Grippeviren steigert das Risiko von Wachstumsverzögerungen sowie von Fehl- oder Frühgeburten.

Alle gesunden Schwangeren sollten sich ab dem vierten Schwangerschaftsmonat gegen Grippe impfen lassen, rät die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Schon innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate sollten sich alle Schwangeren impfen lassen, die unter chronischen Krankheiten wie Asthma oder Diabetes leiden.

Menschen ab 60 Jahren – gesund bleiben dank Grippeimpfung

Die Grippe ist auch eine Gefahr für Menschen, die das 60. Lebensjahr überschritten haben. Auch sie sollten sich gegen Grippe impfen lassen. Denn mit dem Alter lassen die Abwehrkräfte eines Menschen nach. Außerdem beeinträchtigen vorhandene Krankheiten – die ja im Alter häufiger vorkommen – die Schlagkraft des Immunsystems. Häufige Krankheiten bei Menschen über 60 Jahren sind die Zuckerkrankheit Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei einem geschwächten Immunsystem haben Grippeviren leichtes Spiel. Hat die Grippe die Senioren erst einmal erwischt, kann sie schwerer oder länger verlaufen. Außerdem ist das Risiko für lebensbedrohliche Komplikationen der Grippe, zum Beispiel eine Lungenentzündung oder Herzmuskelentzündung, erhöht.

Der Influenzabericht des Robert Koch-Instituts (RKI) für die Grippesaison 2014/2015 zeigt, dass die Altersgruppe über 60 Jahre in der vergangenen Grippesaison besonders schwere Krankheitsverläufe erlebte.

Grippeimpfung für chronisch Kranke

Viele Kinder und Erwachsene leiden unter chronischen Krankheiten wie Diabetes, Asthma, der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit COPD, Herzkrankheiten, Krebs oder Multipler Sklerose. Bei vielen ist das Immunsystem geschwächt, etwa nach einer Transplantation. Menschen mit diesen und anderen chronischen Krankheiten sollten sich gegen Grippe impfen lassen. Sie haben ein erhöhtes Risiko, dass die Grippe einen schweren oder sogar lebensbedrohlichen Verlauf nimmt. Das Alter spielt dabei keine Rolle – Jung und Alt sind gleichermaßen gefährdet.

Gegen Grippe impfen lassen sollten sich auch Personen, die in engem Kontakt mit den chronisch Kranken stehen, also zum Beispiel Angehörige – so schützen sie diese vor einer Infektion mit gefährlichen Grippeviren.

Grippeimpfung für medizinisches und pflegendes Personal

Ärzte, Krankenschwestern, Krankenpfleger oder Altenpfleger – medizinisches und pflegendes Personal kommt permanent in Kontakt mit Patienten und Angehörigen. Wer in einem medizinischen Beruf arbeitet, hat ein erhöhtes Risiko, selbst an Grippe zu erkranken und kann zudem andere Personen mit Grippeviren anstecken. Medizinisches und pflegendes Personal sollte sich deshalb gegen Grippe impfen lassen.

Im Krankenhaus oder Alten- und Pflegeheimen leben oft Personen mit bestimmten Grunderkrankungen, einem hohen Alter und einem geschwächten Immunsystem. Sie haben ein hohes Risiko für gefährliche Komplikationen wie eine Lungenentzündung durch eine zusätzliche Infektion mit Bakterien.

Wer noch eine Grippeimpfung braucht

Daneben empfiehlt die STIKO die Grippeimpfung auch für alle Menschen, die einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind oder die im Kontakt mit gefährdeten Personen stehen. Dazu zählen:

  • Personal in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr, etwa Busfahrer, Schaffner, Lehrer, Erzieher, Personal in Kitas und Kindergärten
  • Verwandte, Freunde und andere enge Kontaktpersonen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Grunderkrankung
  • Menschen, die mit Schwangeren Kontakt haben
  • Bewohner von Pflegeheimen
  • Personal in Pflegeeinrichtungen
  • Personen, die in direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln stehen. Die Grippeimpfung soll verhindern, dass sich die Erreger der „Vogelgrippe“ mit Viren mischen, die im Menschen zirkulieren.

Die wichtigsten Grippe-Symptome

Die echte Grippe (Influenza) ist keine Erkältungskrankheit („grippaler Infekt“), sondern eine gefährliche Infektion mit Grippeviren (Influenzaviren). Bei der letzten Grippewelle 2014/2015 registrierte das Robert Koch-Institut rund 6,2 Millionen Arztbesuche wegen Grippebeschwerden – 30.000 Grippekranke mussten ins Krankenhaus.

Die wichtigsten Grippe-Symptome sind:

  • Plötzlich auftretendes hohes Fieber (38 bis 41°C).
  • Starke Abgeschlagenheit, heftiges Krankheitsgefühl, allgemeine Schwäche
  • Trockener (Reiz-)Husten
  • Appetitlosigkeit
  • Heftige Kopf-, Muskel– und Gliederschmerzen
  • Verstopfte und laufende Nase

Der Grippeimpfstoff für die Grippesaison 2015/2016

Die genaue Zusammensetzung des Grippeimpfstoffs legt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr neu fest, weil sich die Grippeviren permanent verändern. Die WHO wertet die weltweit auftretenden Influenzaviren jährlich aus. Ausschlaggebend für die Entwicklung des Grippeimpfstoffs in Deutschland waren die Grippestämme, die im Winter in Australien kursierten. Für Deutschland gibt es für die Grippesaison 2015/2016 einen Dreifach- und Vierfachimpfstoff, die unterschiedliche Influenza-Stämme abdecken. Dreifach-Impfstoffe wirken gegen zwei Influenza A-Stämme (derzeit sind das A/H1N1 und A/H3N2) und einen Influenza B-Stamm. Vierfach-Impfstoffe wirken zusätzlich gegen einen weiteren B-Stamm.

Für Kinder zwischen zwei und sechs Jahren mit chronischen Grunderkrankungen gibt es einen Grippeimpfstoff, der nicht injiziert, sondern über die Nase verabreicht wird.

Quellen:

  • GrippeWeb des Robert Koch-Instituts, https://grippeweb.rki.de (Abruf: 26.10.2015)
  • Paul-Ehrlich-Institut (PEI), www.pei.de (Abruf: 26.10.2015)
  • Robert Koch-Institut (RKI), http://www.rki.de/influenza (Abruf: 26.10.2015)
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), http://www.impfen-info.de/grippe (Abruf: 26.10.2015)
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