Blut im Stuhl

Wer Blut im Stuhl entdeckt, ist schnell beunruhigt. Wir klären auf!
Inhaltsverzeichnis

Wer erstmalig Blut im Stuhl, rot verfärbtes Toilettenwasser oder blutige Streifen am Toilettenpapier entdeckt, ist wahrscheinlich schnell beunruhigt. Oftmals stecken Analrisse, Divertikel im Darm (Ausstülpungen der Darmschleimhaut) oder Hämorrhoiden dahinter. Aber auch Darmkrebs kommt als mögliche Ursache für einen blutigen Stuhl infrage. Der Gang zum Arzt sollte in jedem Fall gemacht werden.

Blut im Stuhl kann viele Ursachen haben. Aus diesem Grund sollte durch einen Arzt umgehend geprüft werden, wo die Blutung herkommt, da das Risiko einer ernsthaften und eventuell lebensbedrohlichen Erkrankung nicht ausgeschlossen werden kann.

Die häufigsten Ursachen für Blut im Stuhl

Blut im Stuhl – Ursachen im oberen Verdauungstrakt

  • Tumore (gutartig und bösartig)
  • Geschwüre im Magen oder Dünndarm
  • Magenschleimhaut- oder Speiseröhrenentzündung
  • Krampfadern der Speiseröhre
  • Krebs (Speiseröhre oder Magen)
  • Mallory-Weiss-Syndrom (Einrisse in der Speiseröhre)

Blut im Stuhl – Ursachen im unteren Verdauungstrakt

  • Hämorrhoiden
  • Analfissuren
  • Divertikulose (entzündete Ausstülpungen in der Darmwand)
  • Analvenenthrombose
  • Darmpolypen
  • Darmkrebs
  • Colitis Ulcerosa (chronisch-entzündliche Erkrankung des Darms)
  • Infektionen
  • Nahrungsmittelunverträglichkeit

> Lesen Sie hier mehr zum Thema Darmkrebs

Blut im Stuhl – Ursachen im Dünndarm

  • Tumore
  • Angiodysplasie (Fehlbildungen von Blutgefäßen)
  • Morbus Crohn (chronisch entzündliche Darmerkrankung)

Meist entstehen Blutungen im unteren Verdauungssystem durch Entzündungen, Irritationen oder kleine Risse. Rektale Blutungen, die durch den oberen Verdauungstrakt verursacht werden, sind eher selten und äußern sich meist durch anhaltende und starke Blutungen. Ist dies der Fall, sollte unverzüglich ein Arzt kontaktiert werden. Je nachdem was der Auslöser für die starke Blutung ist, kann diese lebensbedrohlich werden.

Grafische Darstellung des Magen-Darm-Traktes. Ein Mensch, der sich nach vorne krümmt und sich den Bauch hält

Blut im Stuhl – Verfärbungen richtig erkennen und unterscheiden

Die Farbe oder Konsistenz des Stuhls verrät, woher die Blutung möglicherweise kommen kann. Je nachdem um welche Farbe es sich handelt, kann der Arzt feststellen, ob der eventuelle Ursprung aus dem oberen oder mittleren bis unteren Magen-Darm-Trakt (Fachbegriff: Gastrointestinaltrakt, kurz: GI) stammt.

  • Oberer Verdauungstrakt = Magen und Dünndarm, Rachen- & Mundbereich, Speiseröhre
  • Mittlerer bis unterer Verdauungstrakt = Dickdarm mit Kolon, Rektum und Anus

Rektale Blutungen sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar – auch nicht für einen Arzt. Das sogenannte unsichtbare Blut im Stuhl beispielsweise, ist nur durch einen speziellen Papierstreifen-Test feststellbar. Welche verschiedenen Verfärbungsarten es gibt, zeigen wir hier:

Helles Blut im Stuhl

Ist frisches hellrotes Blut auf dem Stuhl aufgelagert oder am Toilettenpapier, liegt die Ursache wahrscheinlich im Analkanal, in der Region rund um den After oder im Dickdarm. Mediziner sprechen bei einem solchen Symptom von einem Blutstuhl (Hämatochezie). Auch der Dünndarm kann zu einem Blutstuhl führen, hierbei ist das hellrote Blut jedoch eher dem Stuhl beigemischt und liegt nicht oben auf.

Vorsicht: Es gibt Medikamente, die die Produktion der Magensäure hemmen. Starke Blutungen aus dem oberen Magen-Darm-Trakt passieren dann den Darm sehr schnell, was ebenfalls einen frisch aussehenden Blutstuhl auslösen kann.

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Schwarzer Stuhl und dunkelrote Blutauflagerungen (Teerstuhl)

Der schwarze Stuhl wird auch als Teerstuhl (Meläna) bezeichnet. Dieser ist dunkel, glänzt stark, ist klebrig und riecht sehr unangenehm. Die Blutungsquelle liegt vermutlich im oberen Magen-Darm-Trakt zwischen Speiseröhre und Zwölffingerdarm. Auf dem Weg nach unten kommt das Blut in Kontakt mit der Salzsäure des Magens. Diese zersetzt das im Blut befindliche Hämoglobin. Das daraus entstandene Hämatin sorgt dann für eine schwarze Verfärbung des Stuhls.

Vorsicht: Bei längerem Kontakt zwischen Hämoglobin im Blut und Darmbakterien kann ebenfalls Hämatin entstehen, wodurch der Ursprung eines Teerstuhls nicht immer zwingend aus dem oberen Magen-Darm-Trakt kommen muss.

Unsichtbares Blut im Stuhl

Nicht immer ist Blut im Stuhl mit dem bloßen Auge erkennbar, sondern kann sich auch im Stuhl selbst befinden. Ein Hämoccult-Test (Blutstuhltest) schafft hier Klarheit. Im Rahmen der Darmkrebsvorsorge oder einer Grunduntersuchung kommen Papierstreifen-Tests zum Einsatz, die je nach Verfärbung auf Blut im Stuhl hinweisen oder eben nicht. Fällt der Test positiv aus, spricht man von okkultem Blut im Stuhl. Zu den Ursachen zählen unter anderem Polypen, Tumore oder Darmentzündungen.

Arztgespräch
Bei Blut im Stuhl sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen. (c) Alexander Raths / Fotolia

Blut im Stuhl – Verwechslungsgefahr durch Lebensmittel oder Medikamente

Je nachdem was in den vergangenen Tagen gegessen wurde, kann es so aussehen, als wäre Blut im Stuhl. Verschiedene Obst- und Gemüsesorten oder Medikamente können den Stuhl farblich und in seiner Konsistenz verändern. Heidelbeeren, dunkle Marmeladen, Rotwein, Kekse mit dunkler Schokolade, Lakritze oder Rote Beete beispielsweise verfärben den Stuhl oftmals dunkel. Auch Kohletabletten oder Eisentabletten können fälschlicherweise vermuten lassen, dass mit dem Stuhl irgendetwas nicht stimmt.

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Handelt es sich bei dunklem oder schwarzem Stuhl nicht um eine Blutung im Verdauungssystem, weist der Stuhl eine normale Konsistenz auf und ist nicht hart oder klebrig. Ist die Farbe des Stuhls nach wenigen Tagen wieder „normal“, ist die Verfärbung eher auf den Verzehr von Lebensmitteln oder die Einnahme von Medikamenten zurückzuführen. Sicherheitshalber sollte dennoch ab dem Tag der Feststellung ein Arzt aufgesucht werden.

Symptome bei Blut im Stuhl

Häufige begleitende Symptome bei Blut im Stuhl sind Bauchschmerzen oder Schmerzen beim Stuhlgang selbst. Bei Blutungen aus dem oberen Verdauungstrakt ist das sogenannte Kaffeesatzartige Erbrechen eine der häufigsten Symptome. Kaffeesatzartig deshalb, weil bereits verdautes und somit braunes oder schwarz gewordenes Blut erbrochen wird. Magengeschwüre können zu einer Blutarmut und somit zu Blässe und Abgeschlagenheit führen. Auf einen Tumor deutet – neben Blut im Stuhl – nicht selten Fieber oder Nachtschweiß und schneller Gewichtsverlust hin.

Blut im Stuhl – Welche Untersuchungen werden gemacht?

Nach einem ausführlichen Gespräch zwischen Arzt und Patient folgt in der Regel ein Papierstreifentest. Hiermit kann nachgewiesen werden, ob sich verstecktes Blut im Stuhl befindet. Anschließend folgt die körperliche Untersuchung, um den Ursprung der Blutung festzustellen.

Abtasten

Hierbei tastet der Arzt den analen Bereich mit den Fingern ab. Analfissuren, Hämorrhoiden oder sogar Tumore können ertastet werden.

Stuhl- und Blutuntersuchung

Mithilfe einer Stuhl- und Blutuntersuchung kann ein Infekt sehr schnell festgestellt werden. Die Ergebnisse können aber auch auf eine Blutarmut oder ein Magengeschwür hinweisen. Blutarmut deutet meist auf eine bereits seit Längerem bestehende oder chronische Erkrankung hin.

Magenspiegelung

Wird die Blutungsquelle eher im oberen Verdauungstrakt vermutet, ist meist eine Magenspiegelung (Gastroskopie) nötig. Die Vermutung liegt nahe, wenn es sich um Teerstuhl handelt. Wird während der Magenspiegelung eine Blutquelle entdeckt, kann diese sogar schon während des Eingriffes verschlossen werden.

Darmspiegelung

Bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) werden der gesamte Dickdarm und die hinteren 10-15 cm des Dünndarms untersucht. Eine Darmspiegelung wird meist dann durchgeführt, wenn es sich um frisches Blut im Stuhl handelt. Auch hierbei kann eine blutende Stelle noch während des Eingriffes verschlossen werden.

Ultraschall

Gefäßverschlüsse können mithilfe eines Ultraschalls des Bauches festgestellt oder ausgeschlossen werden.

Wie wird blutiger Stuhl behandelt?

Die Behandlung ist immer abhängig von der jeweiligen Diagnose. Wichtig ist, dass die Blutungsquelle schnell gefunden und gestoppt wird. Handelt es sich um Analrisse, stoppt die Blutung bereits nach wenigen Stunden oder Tagen von selbst und bedarf meist nur einer begleitenden Medikation in Form von Salben oder Cremes. Auch Hämorrhoiden werden oftmals nur mit einer Salbe und/oder Zäpfchen behandelt. In seltenen Fällen müssen die Hämorrhoiden entfernt oder verödet werden. Operativ entfernt werden müssen dagegen Darmpolypen, Divertikel und je nach Stadium und Sitz auch Darmkrebstumore oder Geschwüre.

 

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