Eine Blase am Fuß ist nicht wählerisch: hohe Absatzschuhe, rustikale Wanderstiefel, sogar Flipflops sind ihr als Verursacher recht. Hauptsache, die Haut wird durch starke Reibung strapaziert. Damit die Blase am Fuß aber nicht den Wanderurlaub oder Stadtbummel vermiest, erklären wir, wie Sie ihr vorbeugen – und sie behandeln, falls sie sich schon gebildet hat.
Unsere Füße sind mit jedem Schritt starken Belastungen ausgesetzt. Das hat Auswirkungen auf die Haut dort: In kaum einer anderen Region unseres Körpers wird sie durch Druck und Reibung täglich so stark strapaziert. Normalerweise kommt die Haut an den Füßen damit gut zurecht, denn durch ihre natürliche Hornhaut ist sie sehr widerstandsfähig. Bei besonderer Beanspruchung jedoch hilft dieser Schutz nicht mehr und es bilden sich Blasen.
So entsteht die Blase am Fuß
Unsere Haut besteht aus mehreren Schichten. Wird sie an einer Stelle extrem strapaziert, kann sich dort eine Schicht von der darunter liegenden ablösen. Am Fuß sorgt dafür meist die Kombination aus Reibung und Druck.
Blasen können sich in unterschiedlichen Hautschichten bilden. Bei einer Blase am Fuß ist am häufigsten die sogenannte Stachelzellenschicht betroffen. Sie löst sich von der Hautschicht darunter und erzeugt so einen Hohlraum, in den Zellflüssigkeit (Zytosol) fließt. Die darüber liegende Hautschicht wird dadurch angehoben.
Mit der Bildung einer Blase hilft sich die Haut selbst. Zum einen wird durch die Flüssigkeit das darunter liegende Gewebe vor weiterer Belastung geschützt. Zum anderen beschleunigt das Zytosol die Zellteilung und fördert damit die Bildung von neuem Gewebe. Die Flüssigkeit selbst baut der Körper während des Heilungsprozesses ab.
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So behandeln Sie Blasen richtig
Die neuen Schuhe drücken und scheuern wie verrückt? Dann dauert es nicht mehr lange und die Blase ist da. Jetzt entscheidet ihr Zustand darüber, welche Behandlung die richtige ist.
Blase am Fuß: geschlossene Oberfläche
Schnell die Strümpfe ausgezogen, Kontrollblick … gut, die Blase ist noch geschlossen und die Wölbung samt Flüssigkeit noch vorhanden. Das ist erstmal eine gutes Zeichen, denn das Zytosol sorgt dafür, dass die Verletzung, die die Haut schon erlitten hat, schneller heilt.
Darum raten Experten: Eine Blase am Fuß nie aufstechen! Zum einen geht dann die Zellflüssigkeit verloren, zum anderen können Keime in die offene Wunde eindringen und eine Entzündung auslösen.
Das sollten Sie jetzt tun:
Die Haut an dieser Stelle vor weiterer Beanspruchung schützen. Zum Beispiel mit einem speziellen Blasenplaster auf Hydrokolloidbasis.
Hydrokolloid-Pflaster: Diese Spezialpflaster bestehen aus einer gelartigen Wundauflage, die dem verletzten Gewebe Wundflüssigkeit entzieht, es vor Verkeimung und weiterer Reibung schützt und dadurch die Heilung beschleunigt. Hydrokolloidpflaster sollten mehrere Tage auf der Haut verbleiben, sonst können sie ihre heilende Wirkung nicht entfalten.
Eine weitere Möglichkeit sind spezielle Blasenpolster, die die Blase selbst aussparen und das umliegende Gewebe so abpolstern, dass das betroffene Hautareal geschont wird.
Blase am Fuß: eingerissene Oberfläche
In manchen Fällen ist die Blasenoberfläche bereits etwas verletzt und etwas Flüssigkeit ausgetreten.
Das sollten Sie jetzt tun:
Auf keinen Fall sollten Sie die Blase „leeren“ oder die überschüssige Haut abzupfen – damit verzögert sich nur die Heilung. Reinigen Sie die Blasenoberfläche so wie sie ist mit etwas Wasser oder Wundspray (ohne Alkohol!). Tragen Sie anschließend eine antiseptische Wundsalbe auf. Das verringert die Gefahr, dass über den Riss Keime in die Haut eindringen. Ein luftdurchlässiges Pflaster oder Hydrokolloidpflaster lässt Sauerstoff an die Wunde, hält aber Keime fern.
Blase am Fuß: Hautoberfläche ist völlig abgelöst
Ist die Hautschicht an der Oberseite der Blase schon völlig abgelöst, fehlt der verletzten Haut jeder Schutz und sie schmerzt besonders stark.
Das sollten Sie jetzt tun:
Versorgen Sie die Wunde mithilfe eines Wundsprays und antiseptischer Wundcreme. Die offene Hautstelle muss dann unbedingt vor weiterer Reibung oder Druck geschützt werden. Dabei helfen wieder spezielle Blasenpflaster oder Blasenpolster am besten.
Achtung: Mögliche Komplikationen
Je tiefer die betroffene Hautschicht liegt, desto eher kommt es zu Komplikationen. Zum einen können Bakterien über die Blase das Gewebe infizieren. Dann bildet sich Eiter und die offene Blase und ihre Umgebung sind stark gerötet. Falls sich rote Linien zeigen, die von der Wunde wegführen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Es besteht die Gefahr einer Blutvergiftung.
Blase am Fuß vorbeugen
Auch wenn sie für manche zum Sommer schon irgendwie dazu gehört: Eine Blase am Fuß muss nicht sein. Es gibt wirksame Mittel und Maßnahmen, um der Hautverletzung vorzubeugen:
Vermeiden Sie Reibung, indem Sie ….
- nur Schuhe tragen, die eingelaufen sind und gut passen.
- nur Socken anziehen, die gut passen – oder: zwei dünne Socken übereinander tragen. Der Effekt: Die Stofflagen reiben aneinander, nicht der Stoff auf der Haut.
- ein Paar Schuhe zum Wechseln einpacken, wenn Sie lange auf den Beinen sind.
- die Füße vor der Beanspruchung gut eincremen und die Hautoberfläche so glatt und geschmeidig halten.
Vermeiden Sie feuchte Haut an den Füßen, indem Sie ….
- Socken aus einem Material tragen, das die Feuchtigkeit von der Haut wegführt (zum Beispiel ein Gemisch aus Baumwolle und Kunstfasern).
- Wechselsocken einpacken, wenn Sie lange unterwegs sind.
- ein Antitranspirant oder Fußpuder auf die Haut an den Füßen (auch zwischen den Zehen!) auftragen.
- nur Schuhe aus Wasserdampf-durchlässigen Materialien tragen.
Tipp: Hautstellen, die besonders intensiver Reibung ausgesetzt sind, lassen sich gut mit Fixierpflaster schützen. Wer unterwegs merkt, dass sich eine Blase anbahnt, kann Handcreme oder etwas fetthaltige Lippenpflege auf die Stelle geben. Das verringert die Reibung.