Bodybuilding ist eine Sportart, deren Popularität in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat.
Was früher einer kleinen elitären Gruppe vorbehalten war, ist heute der sportliche Alltagausgleich ganz verschiedener Menschen. Aber wie gesund ist Bodybuilding eigentlich? Wir klären auf.
Training und Bewegungsabläufe
Grundsätzlich sollte zunächst eine Unterscheidung zwischen Bodybuilding und Krafttraining vorgenommen werden. Krafttraining zielt, wie der Name es schon sagt, darauf ab, die Maximalkraft zu steigern. Das Hauptziel des Bodybuildings hingegen ist der Aufbau von Muskelmasse aus ästhetischen Gründen. Die Kraft spielt dabei zwar eine Rolle, der Hauptfokus liegt jedoch auf dem Aussehen.
Positive Auswirkungen des Trainings
Bodybuilding ist eine Sportart, bei welcher der Sportler sich auspowert. Das ist positiv für den Körper und hält fit. Funktionen wie der Kreislauf werden gestärkt, das allgemeine Wohlbefinden steigt. Zudem kann durch das regelmäßige Training eine Ausgeglichenheit erreicht werden, die die Psyche stärkt.
Weiterhin schüttet der Körper beim Training Endorphine aus, was zu einem Glücksgefühl führt. Nicht zuletzt haben Fortschritte und Trainingserfolge eine positive Auswirkung auf das Selbstbewusstsein und somit auch auf den mentalen Zustand.
Allerdings sind bestimmte Faktoren zu beachten, um diese positiven Effekte dauerhaft genießen zu können. Dazu gehören:
- Gewicht
- Korrekte Ausführung der Übungen
- Ausreichend Regeneration der Muskeln
Das richtige Gewicht
Wichtig ist unter anderem der Einsatz des richtigen Maßes an Gewicht. Und zwar sollten Bodybuilder die Gewichte so wählen, dass eine kleine Herausforderung besteht und Fortschritte erreicht werden.
Zu geringes Gewicht verhindert, dass sich Muskeln im gewünschten Maße aufbauen. Andererseits kann ein zu hohes Gewicht gesundheitliche Konsequenzen haben. Bei gewissen Übungen schädigt es die Gelenke, Sehnen, Knochen und Bänder. Das Risiko von Verletzungen der Muskeln steigt ebenfalls.
Korrekte Ausführung der Übungen und Regeneration
Zudem müssen die Übungen korrekt ausgeführt werden. Falls dies nicht der Fall ist, mindert es einerseits den Effekt des Muskelaufbaus. Andererseits steigt das Risiko von Verletzungen ebenfalls. Zudem kann die Überbeanspruchung einzelner Muskelpartien zu Haltungsschäden führen, sofern der Antagonist nicht ebenfalls trainiert wird.
Weiterhin sollten die Muskeln ausreichend Regeneration erfahren, was auf verschiedenen Wegen geschehen kann. Neben Strategien wie Saunieren und viel Schlaf sind vor allem ausreichende Pause zwischen den Trainingseinheiten relevant. Zu kurze zeitliche Abstände mindern den Effekt und steigern ebenfalls das Risiko von Verletzungen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Das Training selbst hat positive Effekte auf die Gesundheit. Ungesund ist es nur dann, wenn falsch trainiert wird oder eine Überbeanspruchung durch übermäßig schwere Gewichte oder zu kurze Pausen zwischen den Trainingseinheiten entsteht.
Illegale Substanzen beim Bodybuilding
Ein weitverbreitetes Vorurteil ist, dass die meisten Bodybuilder, egal ob Freizeitsportler oder Profi, ihrem Muskelwachstum mit illegalen Substanzen wie beispielsweise Anabolika auf die Sprünge helfen. Das kann natürlich nicht verallgemeinert werden, bei Weitem nicht alle Bodybuilder dopen. Dennoch sind solche Stoffe bei einigen (Hobby-)Bodybuildern präsent und bergen gesundheitliche Risiken.
Warum sind bestimmte Substanzen illegal?
Das Zuführen von Dopingsubstanzen wird seit langer Zeit von Profisportlern angewendet. Das Ziel ist dabei vor allem das Verschaffen eines Vorteils gegenüber der Konkurrenz. Dabei ist die Sportart weniger relevant, Doping fand und findet in verschiedenen Disziplinen wie dem Fußball oder der Leichtathletik statt.
Dies führte zu Skandalen, ein bekannter Fall ist der Radsportler Lance Armstrong. Daher sind Stoffe wie Anabolika aus moralischen und gesundheitlichen Gründen verboten. Geregelt wird das Verbot aktuell durch das Gesetz gegen Doping im Sport.
Zuvor waren sie Teil des Arzneimittelgesetzes. In dem neuen Gesetz, das seit 2015 in Kraft ist, sind sowohl die Dopingstoffe, als auch die Illegalität der Herstellung sowie des Handels definiert. Wachstumshormone sind beispielsweise verschreibungspflichtig, daher ist der Erwerb für das Bodybuilding in den allermeisten Fällen illegal.
Dopingsubstanzen im Bodybuilding
Dopingsubstanzen im Bodybuilding sind ganz verschiedene Stoffe. Dazu gehören unter anderem:
- Steroide
- Ephedrin
- Wachstumshormone und andere Hormone
- Amphetamine
Die Einnahme solcher Stoffe hat das Ziel, eine unnatürliche Leistungssteigerung beim Training zu bewirken und so einen schnellen und umfangreichen Muskelaufbau zu erzielen. Daher spielen auch Drogen wie Amphetamine oder Speed eine Rolle. Spätestens hier wird deutlich, dass die Anwendung illegaler Stoffe im Bodybuilding kein Spaß ist und gesundheitliche Schäden verursachen kann.
Wachstumshormone wie HGH oder Somatotropin wiederum sind Stoffe, die im menschlichen Körper für das allgemeine Wachstum zuständig sind. Ihre Einnahme hat das Ziel, die Muskeln unabhängig von der Trainingsleistung zu schnellerem Wachstum zu animieren.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Steroide haben eine ganze Reihe von negativen Wirkungen auf die Gesundheit. Dazu zählen Akne sowie das gesteigerte Risiko eines Herzinfarktes. Bei Frauen senken sie zudem die Stimme und führen zu einer unnatürlich umfangreichen Behaarung, was selbst nach dem Absetzen der Stoffe irreversibel ist.
Wachstumshormone verändern die Form der Knochen auf eine ungesunde Weise. Außerdem steigern sie das Risiko einer Glukoseintoleranz und erhöhen die Blutzuckerwerte. Durch das übermäßige Wachstum des Herzmuskels kann sogar der Tod durch Herzstillstand eintreten.
Ein prominentes Beispiel für verschiedene gesundheitliche Probleme durch den Konsum solcher Substanzen ist der im Alter von 46 Jahren verstorbene US-Bodybuilder Rich Piana. Im Bericht seiner Autopsie wurden unter anderem eine Fettleber, ein erkranktes Herz, eine schlecht funktionierende Schilddrüse sowie ein geschwollenes und auf verschiedene Weisen beeinträchtigtes Gehirn festgestellt.
Aufgrund der Gesundheitsschädigung durch solche Stoffe gibt es seit einiger Zeit das sogenannte Natural Bodybuilding. Hier steht ein natürlicher Muskelaufbau bei gleichzeitigem Erhalt der Gesundheit mit allen positiven Auswirkungen des Trainings im Fokus. Dadurch sollen Vorurteile gegenüber dem Sport abgebaut werden.
Legale Supplements
Neben diesen illegalen Präparaten gibt es diverse legale Supplements. Sie werden von verschiedenen bekannten Firmen Angeboten und in einem variierenden Umfang von nahezu alle Hobby- und Profibodybuildern genutzt.
Stoffe zur Unterstützung des Muskelaufbaus
Am bekanntesten sind Proteinshakes. Durch die zusätzliche Zufuhr von Eiweiß wird das Muskelwachstum unterstützt und beschleunigt. Proteinshakes können außerdem in einem gewissen Maß beim Abnehmen helfen.
Aber auch andere Stoffe spielen eine Rolle. Dazu gehören unter anderem BCAAs, L-Glutamin, Creatin und Koffein. Während es sich bei den ersten drei Substanzen um Aminosäuren handelt, die den Muskelaufbau unterstützen, wird Koffein vorwiegend für eine Leistungssteigerung während des Trainings angewendet.
Gesundheitliche Auswirkungen
Eiweiß ist grundsätzlich ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung. Proteinshakes sind infolgedessen, sofern der Stoff nicht überdosiert wird, nicht gesundheitsschädigend. Allerdings kommt es hierbei auf den Anbieter und die Qualität des Produktes an. Bei einer Überdosierung kann es jedoch zu Schäden an Leber und Nieren kommen. Beides wird bedingt durch die von Proteinen ausgelöste Produktion von Ammoniak im Körper.
Bei anderen Substanzen wie Aminosäuren oder Koffein kommt es vor allem auf die Dosierung und die individuelle Verträglichkeit an. Sie sollten daher nur in den empfohlenen Mengen eingenommen werden. Überschüssige BCAAs beispielsweise werden vom Körper einfach ausgeschieden. Zudem sollte darauf geachtet werden, welche Auswirkungen sie individuell auf den Körper haben.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die negativen gesundheitlichen Auswirkungen legaler Supplements vergleichsweise gering oder bei einigen Stoffen gar nicht vorhanden sind. Dennoch ist ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Stoffen empfehlenswert.
Ernährung für Bodybuilder
Die Ernährung eines Bodybuilders ist grundsätzlich gesund. Elementar für den Muskelaufbau sind unter anderem:
- Gute Kohlenhydrate
- Ausreichend Eiweiß
- Einsatz der richtigen Fette
Auch Vitamine wie beispielsweise B6, B12 oder B1 unterstützen beim Muskelaufbau. Zudem wird empfohlen, ausreichend zu trinken. In dieser Kombination ist die Ernährung für das Bodybuilding, sofern die Proteinaufnahme nicht übertrieben wird, förderlich für verschiedene Aspekte der Gesundheit.
Zudem ist davon auszugehen, dass Hobby-Bodybuilder sich tiefgehender mit dem Thema Ernährung beschäftigen als die Durchschnittsbevölkerung. Dadurch entsteht ein höheres Bewusstsein für richtige und gesunde Ernährung, welches daraufhin im Alltag angewendet werden kann.
Nicht zuletzt sind die Hemmungen, etwas Schlechtes zu essen, höher als bei anderen Menschen. Der Grund: Ungesunde Ernährung wirkt sich negativ auf das Muskelwachstum aus, der gewünschte Effekt verringert sich und das harte Training war umsonst.
Fazit
Gesundheitliche Risiken gehen im Bodybuilding vor allem von falschem oder zu intensivem Training sowie der Einnahme illegaler Substanzen zur Leistungssteigerung aus. Andererseits ist der Sport bei verantwortungsvoller Ausübung gesund für Körper und Geist. Zudem ist zum Muskelaufbau eine passende Ernährung relevant, was ebenfalls positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.
Solange das Bodybuilding in allen seinen Facetten nicht übertrieben und auf illegale Substanzen verzichtet wird, sind gesundheitliche Schäden nicht wahrscheinlicher als bei anderen Sportarten auch.