Wechseljahresbeschwerden: Typische und weniger bekannte Symptome

Wechseljahresbeschwerden: Typische und weniger bekannte Symptome

Wir stellen Ihnen die verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden vor, die in den Wechseljahren auftreten können.
Inhaltsverzeichnis

Ob Hitzewallungen, Schweißausbrüche oder Stimmungsschwankungen: Die Wechseljahre der Frau können unangenehme Begleiterscheinungen mit sich bringen. Wir stellen Ihnen die verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden vor, die in den Wechseljahren auftreten können, und erklären, wie Sie diese behandeln können.

Die Wechseljahre sind ein natürlicher Wandel, der von Frau zu Frau ganz unterschiedlich ausfallen kann. Bei manchen Frauen verläuft das sogenannte Klimakterium nahezu beschwerdefrei oder es treten nur leichte gesundheitliche Probleme auf. Andere leiden dagegen erheblich unter Wechseljahresbeschwerden und fühlen sich in ihrem Alltag und Beruf beeinträchtigt. Neben bekannten Wechselbeschwerden wie Schweißattacken oder Schlafstörungen gibt es auch solche, die auf den ersten Blick nicht mit den Wechseljahren zusammenhängen.

Was sind Wechseljahresbeschwerden?

Beschwerden, die in den Wechseljahren auftreten, werden auch unter dem Begriff klimakterisches Syndrom zusammengefasst. Im internationalen medizinischen ICD-10 Schlüssel sind sie unter der Nummer N95 als „klimakterische Störungen“ klassifiziert. Das klingt zunächst so, als handele es sich dabei um eine eigenständige Krankheit. Tatsächlich sind Wechseljahrsbeschwerden aber krankheitsähnliche Symptome, die während des natürlichen hormonellen Umbruchs auftreten können.

Bevor wir Ihnen eine detaillierte Beschreibung einzelner Wechseljahresbeschwerden geben, haben wir eine Übersicht zu den häufigsten Symptomen zusammengestellt.

Dazu zählen zum Beispiel:

  • Hitzewallungen
  • Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Depressive Verstimmung
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Gewichtszunahme
  • Scheidentrockenheit
  • schmerzende Brüste
  • Gelenkschmerzen
  • Trockene Augen
  • Schwindel
  • Herzrasen
  • Kopfschmerzen
  • Haarausfall

Hitzewallungen können relativ eindeutig als Wechseljahresbeschwerde zugeordnet werden. Doch bei Herzrasen oder Gewichtszunahme können auch andere Ursachen dahinterstecken. Dementsprechend sind betroffene Frauen verunsichert, wodurch ihre Beschwerden verursacht werden. Es ist daher ratsam, wenn sie ihren Hausarzt oder Gynäkologen aufsuchen. Dort kann geklärt werden, ob es sich um eine Wechseljahresbeschwerde oder um das Symptom einer Erkrankung handelt.

Was verursacht Beschwerden in den Wechseljahren?

Die klimakterischen Beschwerden sind allesamt auf einen „Hauptübeltäter“ zurückzuführen: die Hormone. Denn während der Wechseljahre verändert sich der Hormonspiegel einer Frau und die Eierstöcke produzieren weniger Östrogen und Progesteron. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang, der allerdings nicht geradlinig verläuft. Vielmehr kann es über Jahre hinweg zu Schwankungen und einem hormonellen Ungleichgewicht kommen. Dieses Auf und Ab der Hormone kann für einige Frauen belastend sein und unterschiedliche klimakterische Beschwerden verursachen.

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Welche Wechseljahresbeschwerden treten wann auf?

Im Durchschnitt kommen Frauen mit 48,9 Jahren in die Wechseljahre.* Zunächst bringen diese vor allem Schwankungen im Menstruationszyklus mit sich. Die Periode wird zunehmend unregelmäßig und die Blutung kann stärker, länger und schmerzhafter ausfallen als üblich. Eine der frühesten Wechseljahresbeschwerden ist außerdem eine gereizte oder gedrückte Stimmung. Im Verlauf der Wechseljahre kann es zu vielen weiteren Beschwerden kommen. Ob, wann oder wie stark genau sie auftreten, ist jedoch von Frau zu Frau verschieden. Auch wie lange sie anhalten, lässt sich nicht genau vorhersagen.

*Quelle: Der GYNIAL Frauengesundheits-Check 2019 – durchgeführt von marketagent.com

> Hier erfahren Sie mehr über die einzelnen Phasen der Wechseljahre und was die ersten Anzeichen der Wechseljahre sind

Was sind typische Wechseljahresbeschwerden?

Rund zwei Drittel aller Frauen haben während der Wechseljahre Beschwerden. Sehr häufig treten dabei unter anderem Hitzewallungen und Schlafstörungen auf.

Hitzewallungen sind die häufigste Wechseljahrsbeschwerde

Hitzewallungen, die üblicherweise mit Schweißausbrüchen einhergehen, sind DAS Wechseljahres-Symptom schlechthin. Über 80 Prozent der Frauen in den Wechseljahren sind regelmäßig davon betroffen. Die plötzlich aufsteigende Hitze im Gesicht oder Nacken sowie die Schweißattacken werden auch als vasomotorische Beschwerden bezeichnet. Das Problem entsteht, indem hormonelle Schwankungen die Temperaturregulierung des Körpers durcheinanderbringen. Hitzeschübe in der Nacht sind besonders unangenehm. Manche Frauen wachen dann schweißgebadet auf und fühlen sich in ihrem Schlafrhythmus gestört.

> Das hilft gegen Hitzewallungen

Schlafstörungen

Vielen Frauen bereitet das Klimakterium wortwörtlich schlaflose Nächte. Der schwankende Hormonhaushalt kann die einzelnen Schlafphasen durcheinanderbringen und am Durchschlafen hindern. Doch auch die Psyche spielt eine Rolle. Denn oft befindet sich die betroffene Frau nicht nur körperlich in den Wechseljahren, sondern durchlebt gleichzeitig eine Phase des Umbruchs. So verursachen etwa der Auszug der Kinder oder Gedanken über das Alter ein nächtliches Grübeln und erschweren das Einschlafen.

> Schlafstörungen in den Wechseljahren: Was hilft?

Trockene Schleimhäute durch Östrogenmangel

Rund die Hälfte aller Frauen in den Wechseljahren ist von Scheidentrockenheit betroffen. Je weiter der Östrogenspiegel sinkt, desto weniger werden die Schleimhäute der Scheide durchblutet und befeuchtet. Außerdem werden die Schleimhäute dünner, was zu Schmerzen beim Sex führen kann. Doch nicht nur die Schleimhäute der Genitalien werden empfindlicher.

Auch die Schleimhäute an Mund, Nase und Augen werden trockener und sind schnell gereizt. Während Hitzewallungen nach Abschluss der Wechseljahre vorübergehen, bleiben trockene Schleimhäute oft bestehen. Zum Glück gibt es jedoch wirksame Augentropfen, feuchtigkeitsspendende Vaginalcremes etc., um gereizte, trockene Schleimhäute zu beruhigen.

Blasenprobleme in den Wechseljahren

Auch die Schleimhäute der Harnwege können im Verlauf der Wechseljahre trockener und dünner werden. Dann sind sie anfälliger für aufsteigende Keime und damit verbundene Blasenentzündungen. Zusätzlich verändert die Hormonumstellung den pH-Wert der Blase und die natürliche Schutzbarriere des Organs wird durchlässiger. Auch eine Blasenschwäche kann auftreten, da die Muskeln und Bänder rund um die Blase kraftloser werden.

Gelenkschmerzen als klimakterische Beschwerde

Probleme mit den Gelenken kommen wohl den wenigsten als Wechseljahresbeschwerde in den Sinn, tatsächlich sind sie aber weitverbreitet. Denn nicht nur der natürliche Verschleiß kann zu schmerzenden und geschwollenen Gelenken führen. Auch ein sinkender Östrogenspiegel kann die Ursache für Gelenkschmerzen sein.

Achtung, erhöhtes Osteoporose-Risiko

Die hormonelle Umstellung und der damit einhergehende sinkende Östrogenspiegel steigern das Risiko für Knochenschwund. Die Knochendichte nimmt ab und es kann leichter zu Brüchen kommen. Rund ein Drittel der Frauen in der Postmenopause ist von Osteoporose betroffen.

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Gewichtszunahme

Im Allgemeinen neigen Frauen dazu, während der Wechseljahre an Gewicht zuzulegen. Denn die Veränderungen des Hormonspiegels beeinflussen das Körpergewicht. Zusätzlich geht das Älterwerden mit einem geringeren Kalorienbedarf und häufig mit einer verringerten körperlichen Aktivität einher.

Auch Brustschmerzen treten häufig auf

Brustschmerzen sind ein typisches und schon relativ früh auftretendes Symptom der Wechseljahre. Diese Wechseljahrsbeschwerde kann sich unterschiedlich äußern. Bei manchen Frauen sind es geschwollene Brüste, die weh tun, bei anderen hingegen fühlen sich die Brustschmerzen ziehend oder stechend an.

Brustschmerzen richtig einordnen

Je nach Schweregrad können sich schmerzende Brüste sogar wie ein Herzinfarkt anfühlen. Umso wichtiger ist es, die Unterschiede zu kennen und im Ernstfall schnell handeln zu können. Besonders Frauen, die in den Wechseljahren sind oder diese abgeschlossen haben, sollten achtsam sein. Denn mit der Hormonumstellung steigt ihr Risiko für Herzprobleme.

> Herzinfarkt bei Frauen: So erkennen Sie die Anzeichen

Gedrückte Stimmung, Reizbarkeit und Ängste

Während der Wechseljahre können nicht nur physische Wechseljahresbeschwerden auftreten, sondern auch seelische Probleme. Auch hier ist der veränderte Östrogenspiegel schuld. Denn das Sexualhormon gilt als Stimmungsaufheller und sorgt für ein ausgeglichenes Gemüt. Hormonelle Schwankungen können das Wohlbefinden angreifen und zu Stimmungsschwankungen oder depressiven Verstimmungen führen. Doch auch eine generelle Angst vor der Umbruchphase kann sich negativ auswirken und zum Beispiel zu Nervosität oder Panikattacken führen.

> Hier erfahren Sie mehr über psychische Beschwerden in den Wechseljahren

Weniger bekannte Wechseljahresbeschwerden im Überblick

Neben den typischen Beschwerden der Menopause können noch weitere gesundheitliche Probleme auftreten, die auf den ersten Blick nichts mit den Wechseljahren zu tun haben.

Kreislauf- und Herzprobleme in den Wechseljahren

Hormonelle Schwankungen können einen erheblichen Einfluss auf das weibliche Herz-Kreislauf-System haben. So leiden manche Frauen während der Wechseljahre plötzlich an Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen. Das sogenannte vegetative Nervensystem, zu dem u.a. die Atmung und der Herzschlag zählen, wird ebenso von Östrogen beeinflusst. Ein auf und ab der Hormone kann dann vorübergehend zu Herzrasen, Schwindel, Kopfschmerzen oder Lungenproblemen führen.

Übelkeit: Schwanger oder schon in den Wechseljahren?

Übelkeit ist vor allem als Anzeichen für eine Schwangerschaft bekannt. Doch es kann sich auch um eine Wechseljahrsbeschwerde im frühen Stadium des Klimakteriums handeln. In diesem Fall ist nicht das Östrogen schuld, sondern das Sexualhormon Progesteron. Ärzte vermuten, dass ein sinkender Progesteronspiegel zu einem Völlegefühl oder Sodbrennen und somit letztlich zu Übelkeit führen kann.

Wenn die Hormonumstellung Verdauungsprobleme verursacht

Wie bereits erwähnt, kann der hormonelle Wandel das vegetative System des Körpers betreffen. Hierzu gehört auch der Magen-Darm-Trakt. Weil Östrogen die Darmtätigkeit anregt, sind bei hormonellen Schwankungen Wechseljahresbeschwerden wie Blähungen oder Verstopfung möglich.

> So bringen Sie Ihre Verdauung in den Wechseljahren wieder in Schwung

Weitere mögliche Wechseljahresbeschwerden, die auftreten können:

So können Sie Wechseljahresbeschwerden behandeln

Wenn Sie starke Wechseljahresbeschwerden haben, kann eine Hormonersatztherapie (HET) sinnvoll sein. Hierbei werden die Hormone, deren Produktion in den Wechseljahren sinkt, dem Körper zum Beispiel über Spritzen oder Tabletten zugeführt. Anders als noch vor wenigen Jahrzehnten wird die HET heute aber seltener empfohlen, da sie mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein kann. In jedem Fall sollten Sie daher mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin die Vorteile und Risiken dieser Therapie besprechen.

Auch die Pflanzenheilkunde kann für Frauen in den Wechseljahren hilfreich sein. Heilpflanzen wie die Traubensilberkerze oder der Sibirische Rhabarber können den schwankenden Hormonhaushalt regulieren und damit verbundene Beschwerden lindern. Ärzt*innen und Apotheker*innen können bei der Produktauswahl beraten.

> Wechseljahresbeschwerden natürlich behandeln

Entspannt durch die Wechseljahre

Die Wechseljahre können anstrengend sein, sie bringen jedoch nicht nur schlechte Seiten mit sich. Sie können sie auch als Chance sehen. So müssen Sie sich nicht mehr mit unangenehmen Regelschmerzen herumplagen, und nach Abschluss der Menopause ist eine Verhütung beim Sex nicht mehr nötig. Auch Ihre Einstellung und Ihr Lebenswandel können einen positiven Einfluss auf diese Lebensphase haben. Wer sich grundsätzlich gesund ernährt und viel bewegt, hat schon viel für das eigene Wohlbefinden getan.

> So kommen Sie aktiv durch die Wechseljahre

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