Wechseljahre beim Mann: Gibt es sie wirklich?

Wechseljahre beim Mann: Gibt es sie wirklich?

Sie sind plötzlich schlapp, müde und zunehmend gereizt. Können das die Wechseljahre beim Mann sein? Gibt es das wirklich?
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Viele Männer kennen das: Sie sind plötzlich schlapp, müde und zunehmend gereizt. Früher wurde für diese Symptome noch der Begriff Midlife-Crisis verwendet, doch heute taucht immer häufiger die Bezeichnung Wechseljahre beim Mann auf. Doch gibt es die Wechseljahre beim Mann wirklich?

Als typische Symptome der Wechseljahre beim Mann werden Gewichtszunahme, Müdigkeit, keine Lust auf Sex und Schlaflosigkeit beschrieben. Das soll – wie bei der Frau – auf das Sinken des Hormonspiegels zurückzuführen sein. Bei Männern sinkt allerdings der Testosteronspiegel, während bei Frauen das Östrogen im Körper weniger wird.

Testosteron als Ursache für Wechseljahre beim Mann?

Wissenschaftlich erwiesen ist, dass der Testosteronspiegel beim Mann ungefähr ab dem 40. Lebensjahr jährlich um 1,2 Prozent sinkt. Fraglich ist nur, ob ein Testosteronmangel wirklich der Auslöser für Wechseljahresbeschwerden ist. Eine britische Studie aus dem Jahr 2010 legt nahe, dass dem nur teilweise so ist: Nur drei von angeblich neun typischen Symptomen der Wechseljahre bei Männern sind auf einen veränderten Testosteronspiegel zurückzuführen.

Symptome der männlichen Wechseljahre

Zu diesen typischen Veränderungen während der Wechseljahre gehören Erektionsstörungen und weniger sexuelle Fantasien. Allerdings treten diese Symptome sowohl bei einem zu hohen als auch bei einem zu niedrigen Testosteronspiegel auf, sodass diese nicht immer auf einen Testosteronmangel hinweisen. Eine Erklärung könnte jedoch sein, dass der Körper überschüssiges Testosteron in das weibliche Hormon Östrogen umwandelt.

Symptome wie Müdigkeit und körperliche Einschränkungen stehen kaum oder gar nicht mit dem Testosteronspiegel in Zusammenhang. Schlafstörungen, Konzentrationsmangel und Ängstlichkeit werden häufig als Symptome der Wechseljahre beim Mann gesehen, diese werden aber ebenfalls nicht von Testosteron beeinflusst, wie eine Studie beweist.

Medikamente nur bei starken Beschwerden

Ob eine Hormontherapie sinnvoll ist, muss im Einzelfall geprüft werden. Im Gegensatz zu rapidem Absinken des Östrogenspiegels bei Frauen in den Wechseljahren, fällt der Testosteronspiegel bei Männern nur langsam ab. Und erst, wenn der Normalwert stark unterschritten ist, treten tatsächlich Probleme durch einen zu niedrigen Testosteronspiegel auf.

Manche Ärzte warnen daher vor der neuen Modekrankheit Wechseljahre beim Mann, die vor allem von der Pharmaindustrie vorangetrieben und beworben wird, um weitere Medikamente auf den Markt zu bringen und zu verkaufen. Es wird angenommen, dass sich eine unnötige Testosterongabe negativ auf die Prostata auswirken kann und die Entstehung von Krebs sogar fördern könnte.

Es ist außerdem noch nicht abschließend geklärt, wie sich Testosteron auf Herz und Gefäße auswirkt. Ein Testosteronpräparat sollten Betroffene also nicht unüberlegt einnehmen, sondern genau prüfen. Ärztlicher Rat ist in diesen Fällen sinnvoll.

Alternative Behandlung

Es ist aber dennoch kein Zufall, dass Männer über 40 Jahre typische Anzeichen der Wechseljahre zeigen. Dies steht aber meist nicht mit einem sinkenden Testosteronspiegel in Zusammenhang, sondern mit dem leider ganz normalen Alterungsprozess. Die Kräfte lassen nach und es ist schwieriger fit zu bleiben.

Wenn die Beschwerden nur leicht sind, sollte daher zunächst geprüft werden, ob Sport oder eine gesündere Ernährung eine Linderung bewirken. Bei Anzeichen einer Depression sollte jedoch über eine Therapie nachgedacht werden.

Im Regelfall ist eine Behandlung mit Testosteron jedoch erst sinnvoll, wenn der Hormonmangel besonders stark ausgeprägt ist oder in Zusammenhang mit Fettstoffwechselstörungen, starkem Übergewicht oder Diabetes steht.

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