Trockene Haare ohne Glanz und Form – das kommt gerade im Winter häufig vor. Wir erklären, woran das liegt und was Sie für einen glänzenden, geschmeidigen Schopf tun können.
Genau wie unsere Haut brauchen unsere Haare Fett und Feuchtigkeit, um gesund und glänzend zu sein. Mangelt es ihnen daran, werden sie trocken und glanzlos, spröde und schwer zu bändigen. Für einen ständigen Nachschub an natürlicher Pflege sorgen normalerweise die zahlreichen Talgdrüsen in der Kopfhaut. Ihr Sekret verteilt sich über den Haarschaft vom Ansatz aus in Richtung Spitzen. So sorgt es im Idealfall dafür, dass das Haar auf ganzer Länge geschmeidig bleibt.
Die Ursachen für trockene Haare
Unsere Haare sind täglich vielen Einflüssen ausgesetzt, die ihnen Fett und Feuchtigkeit rauben, zum Beispiel:
- kalte Winterluft und trockene Heizungsluft: beide Male ist die Luft besonders trocken und saugt regelrecht Feuchtigkeit aus unserem Schopf
- UV-Strahlung beziehungsweise intensives Sonnenlicht: sorgt dafür, das über den Haarschaft Feuchtigkeit verloren geht
- heiße Föhnluft, Glätteisen oder Lockenstab: starke Hitze schädigt die Struktur des Haares (so kann es Feuchtigkeit schlechter „festhalten“) und lässt die Feuchtigkeit darin regelrecht „verdampfen“
- Wollmützen: Wolle ist zwar ein natürliches Garn, es entzieht den Haaren jedoch Feuchtigkeit und saugt ihr Fett auf
Trockenes Haar? Oft ein strukturelles Problem
Auch die Struktur des Haares entscheidet darüber, ob es trocken wird: Ist es gesund, ist seine Oberfläche glatt. Dadurch wird zum einen einfallendes Licht zurückgeworfen (das Haar glänzt), zum anderen bleiben Fette und Feuchtigkeit in der Haarfaser eingeschlossen: Das Haar fühlt sich geschmeidig an. Umgekehrt gilt: Wird die Haaroberfläche aufgeraut, gehen Feuchtigkeit und Fette leicht verloren. Das passiert zum Beispiel durch …
- grobes Bürsten und Kämmen
- Blondieren
- chemische Behandlung des Haares wie Entkrausen oder Dauerwellen
- Hitzestyling mit Glätteisen oder Lockenstab
> Was ist was? Das kleine Haarpflege-Einmalseins
Was trockene Haare wieder geschmeidig macht
Klar, am meisten helfen Sie Ihrem trockenen Haar, indem Sie es nicht länger schädlichen Einflüssen aussetzen – einfach ausgedrückt: Schonen Sie es schön!
- Lassen Sie es lufttrocknen, statt es zu föhnen.
- Färben Sie es selten und blondieren Sie es nie.
- Verwenden Sie zum Stylen lieber Heizwickler oder reguläre Lockenwickler, keinen Lockenstab.
- Befeuchten Sie die Zimmerluft im Winter durch ein Schälchen mit Wasser in der Nähe der Heizung.
- Schützen Sie Ihre Haare mit einer Kopfbedeckung vor Kälte. Modelle mit einem Innenfutter aus Fleece oder Baumwolle rauen die Haarfaser nicht auf.
- Gönnen Sie Ihrem Haar eine Bürste mit hochwertigen Naturborsten – sie rauen die Faser kaum auf und verteilen das Fett der Kopfhaut gleichmäßig in den Längen.

Zum anderen hilft die richtige Pflege dabei, einen trockenen, spröden Schopf wieder in eine seidige Mähne zu verwandeln. Achten Sie darauf, dass alles, was Sie an Haarkosmetik verwenden, Fett und/oder Feuchtigkeit enthält – zum Beispiel in Form dieser Inhaltsstoffe:
- Pflanzliche Öle wie Argan-, Jojoba- oder Mandelöl
- Proteine (zum Beispiel auf Weizen- oder Seidenbasis)
- Aloe Vera
- Glycerin
- Panthenol
- Vitamine
- Hyaluronsäure
Keine pflegende, dafür glättende Wirkung haben Silikone. Sie umhüllen das Haar, glätten und schützen es dadurch. Hinweis: Silikone sind biologisch nicht abbaubar und sollten darum nur sehr sparsam eingesetzt werden, zum Beispiel für trockene Spitzen. Schutz für trockenes Haar bieten auch sogenannte Polymere. Sie sind elektrostatisch so geladen, dass sie Schwachstellen im Haarschaft aufspüren, sich dort anlagern und dadurch die Faserstruktur glätten.
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Die richtige Pflegeroutine für trockene Haare
Shampoo reinigt das Haar zwar, aber entzieht ihm auch Fett und Feuchtigkeit. Verwenden Sie ein Produkt, das rückfettende Stoffe wie Öle und besonders milde reinigende Substanzen (sogenannte Tenside) enthält. Waschen Sie Ihr Haar außerdem nicht täglich – ein Trockenshampoo bringt zwischendurch Frische in den Ansatz.
Wenn Sie Ihr Haar föhnen, richten Sie den (höchstens lauwarmen!) Luftstrom immer vom Ansatz zu den Spitzen – das glättet die Faser. Glättend, weil die Schuppenschicht schließend, wirkt außerdem eine Pflegespülung, auch Conditioner genannt, die jede Haarwasche abschließen sollte. Eine Haarkur oder -maske ist einmal pro Woche die nötige Extraportion Pflege für trockene Haare.
Trockene, spröde Längen freuen sich zwischen den Wäschen sehr über ein paar Tropfen Haaröl (geeignet für kräftiges bis normales Haar) oder einen Klecks Feuchtigkeitsserum (ideal für feines Haar). Achtung: Sobald Ihr Haar auf einmal schlaff wirkt und schneller fettet, sollten Sie Ihr Pflegeprogramm zurückfahren. Das Haar kann nur eine begrenzte Menge Pflege aufnehmen. Überschüsse lagern sich an und beschweren es.
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