Nach einem langen Tag vor dem Bildschirm oder einer zu kurzen Nacht sind Augen schon mal rot. Das sieht unschön aus, ist aber kein gesundheitliches Problem und lässt sich gut in den Griff bekommen. Anders sieht es aus, wenn die Rötung über längere Zeit andauert. Wir erklären, welche Ursachen für rote Augen infrage kommen und wie Sie dagegen vorgehen.
Augen sind das Fenster zur Seele, sagt man. Aber sie verraten auch einiges über unsere Gesundheit und den Schlaf der letzten Nacht. Ist das Weiß unserer Augen verfärbt, wirken wir schnell abgeschlagen und sehen irgendwie krank aus. Beunruhigend ist es vor allem, wenn plötzlich ein Netz roter Äderchen auf dem Augapfel erscheint. Gründe dafür gibt es viele, die meisten sind harmlos.
Warum wird Weiß zu Rot?
Das Augenweiß ist von unzähligen feinen Blutgefäßen durchzogen. Reize von außen oder innere Faktoren können dazu führen, dass diese Gefäße sich weiten. Der Rotanteil des sichtbaren Augenweiß steigt dadurch und das Auge erscheint gerötet.
Äußere Einflüsse
Bei jedem fünften Patienten, der mit roten Augen zum Arzt geht, lautet die Diagnose: trockene Augen. Dafür kommen mehrere Ursachen infrage, die sich allgemein mit einem Wort zusammenfassen lassen: Überanstrengung.
Je später der Tag, desto mehr rote Augen sieht man. Nicht ohne Grund. In den meisten Fällen sind rote Augen ein natürliches Zeichen für Müdigkeit. Der Körper fährt herunter und produziert weniger Tränenflüssigkeit, die beim Blinzeln über den Augapfel verteilt wird, ihn befeuchtet und vor äußeren Einflüssen schützt. Ist das Auge trocken, können wir nicht reibungslos blinzeln. Die Augen reagieren gereizt, brennen und verfärben sich rot.
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Auch konzentriertes Starren auf den Computer führt dazu, dass wir weniger blinzeln, weniger Tränenflüssigkeit fließt und die Augen austrocknen.
Weitere Faktoren, die unsere Augen reizen können, sind:
- Pollen
- trockene klimatisierte Luft,
- Tabakrauch,
- Staub,
- gechlortes Wasser
Innere Einflüsse
Trockene Augen können auch ein chronisches Problem sein. Rheuma, Diabetes oder die Einnahme bestimmter Medikamente können zu anhaltenden Benetzungsstörungen führen. Dann sind die Augen nicht nur rot, sondern brennen und schmerzen auch.
Geplatzte Adern sorgen ebenfalls für rote Augen. In der Regel ist das wenig besorgniserregend, manchmal reicht ein heftiger Nieser aus, um ein Äderchen im Auge zum Platzen zu bringen. Nach wenigen Tagen sind diese Mini-Verletzungen meist wieder verschwunden und die roten Augen damit Geschichte.
> Blut im Auge: Was hinter geplatzten Äderchen steckt
Eine weitere Ursache für gerötete Augen kann zu hoher Blutdruck sein. Auch wer blutverdünnende Medikamente einnimmt, neigt zu geplatzten Adern, durch die das Auge rot erscheint.
In seltenen Fällen sind rote Augen die Folge einer Schädigung des Sehnervs, verursacht durch einen erhöhten Augeninnendruck. Diese Krankheit wird als Glaukom bezeichnet, auch bekannt als Grüner Star. Der Augapfel fühlt sich hart an und die Pupille verliert ihre runde Form. Besteht der Verdacht auf ein akutes Glaukom, sollte der Notarzt gerufen werden.

Häufige Ursache: Bindehautentzündung
Rote Augen können auch mit einer Bindehautentzündung zusammenhängen – ausgelöst durch eine Infektion mit Bakterien (betrifft in der Regel nur ein Auge) oder Viren (betrifft beide Augen). Diese Formen der Entzündung sind ansteckend und sollten in Absprache mit dem Arzt behandelt werden.
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Auch äußere Reize können zu Entzündungen der Bindehaut führen: eine Fliege im Auge, Staub, Rauch oder Allergien zum Beispiel.
Was hilft gegen rote Augen?
Rote Augen sind in den meisten Fällen durch äußere Reize verursacht. Spezielle Augentropfen mit beruhigenden und befeuchtenden Wirkstoffen wie D-Panthenol oder Hyaluronsäure reichen meist schon aus, um das gereizte Augenweiß zu beruhigen.
Ist der Grund für die Reizung zu wenig Tränenflüssigkeit, helfen Augentropfen, deren Zusammensetzung identisch mit der des natürlichen Tränenfilms ist. Damit lässt sich das Auge regelmäßig benetzen und so ausreichend feucht halten.
Sind rote Augen das sichtbare Ergebnis einer Allergie, sind Augentropfen mit anti-histaminer Wirkung zu empfehlen. Sie bremsen die allergische Reaktion im Auge, indem sie dort die Rezeptoren des körpereigenen Botenstoffs Histamin blockieren.
Im Falle einer Bindehautentzündung ist die Behandlung davon abhängig, ob die Erkrankung durch Viren, Bakterien oder äußere Reize ausgelöst wurde.