Ein kleiner Fettknubbel unter der Haut – in der Regel handelt es sich um ein Lipom. Woher der Knoten kommt, wie gefährlich er ist, wann er entfernt werden muss und ob Sie ihm vorbeugen können, erfahren Sie hier.
Beim Lipom handelt es sich um eine gutartige Wucherung im Unterhautfettgewebe. Meist bilden sich Lipome an Kopf, Hals, Rücken, Schultern und Armen. Sie entstehen, wenn sich Fettzellen vermehren und vergrößern. Betroffen sind vorwiegend Menschen ab 40 Jahren, Männer etwas häufiger als Frauen.
Symptome: So erkennen Sie ein Lipom
In der Regel wachsen Lipome sehr langsam, im Lauf der Jahre allerdings können sie eine Größe von bis zu 20 Zentimetern erreichen. Lipome mit einer Größe von über fünf Zentimetern nennen Mediziner „Riesenlipom“. Die größeren Exemplare treten deutlich als Beulen unter der Haut hervor.
Die meisten zeigen sich aber als kleine Knoten, die Sie unter der Haut ertasten, dabei hin- und herschieben können. Vorwiegend fühlen sie sich weich an, enthalten sie viel Bindegewebe, können sie auch härter wirken. Die Knoten verursachen selten Schmerzen.

Meist harmlos, selten bösartig
In seltenen Fällen kann der Fettknoten eine bösartige Wucherung sein. Dann handelt es sich um ein sogenanntes Liposarkom. Typisch dafür ist, dass der Tumor sehr schnell wächst, dass er bei Druck schmerzt und sich nicht verschieben lässt, da die bösartige Wucherung mit dem umliegenden Gewebe verschmolzen ist. Kommen zahlreiche Fettknoten nebeneinander vor, spricht man von einer Lipomatose, beispielsweise dem sogenannten Fetthals, Lipomatosis colli.
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Diagnose: Der Arzt erkennt das Lipom mit bloßem Auge
Da Lipome direkt unter der Haut wachsen, kann Ihr Arzt sie meist mit bloßem Auge erkennen und leicht ertasten. Bei der Diagnose sind die meisten Wucherungen schon über fünf Zentimeter groß. Mit Ultraschall kann er sie von anderen Veränderungen wie beispielsweise Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) abgrenzen. Das Fettgewebe erscheint im Ultraschall weiß, während sich Zysten schwarz oder dunkel zeigen.
Weitergehende Untersuchungen wie Röntgen oder andere bildgebende Verfahren wie die Computertomografie sind im Allgemeinen nur angezeigt, wenn Verdacht auf einen bösartigen Tumor besteht, um damit die Ausdehnung der Wucherung zu beurteilen.
Mit Ultraschall kann ein Lipom abgegrenzt werden. (c) endostock / Fotolia
Behandlung: Eine OP ist meist nicht notwendig
Ein Lipom verursacht Ihnen meist keine Beschwerden, daher ist es medizinisch nicht notwendig, es zu entfernen. Meistens wird der Knoten aus kosmetischen Gründen entfernt. In seltenen Fällen, wenn es beispielsweise in der Nähe von Nerven oder Blutgefäßen wächst, kann ein Lipom Schmerzen hervorrufen. Dann sollte Ihr Arzt es operativ beseitigen. Meistens reicht dafür eine örtliche Betäubung aus.
Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, die Fettwucherung mit einer Fett-Weg-Spritze abzusaugen, statt sie herauszuschneiden. Die Liposuktion hat den Vorteil, dass weniger Narbengewebe entsteht. Der Nachteil ist, dass es Ihrem Arzt nicht immer gelingt, das Lipom mitsamt seiner Bindegewebskapsel komplett abzusaugen. Dann kann es nachwachsen. Somit ist nach wie vor das Herausschneiden die Therapie der Wahl.
Vorbeugung nicht möglich
Warum Ihr Organismus Lipome bildet und warum manche Menschen dazu neigen, ist wissenschaftlich bisher nicht geklärt. Vermutlich gibt es aber eine familiäre Veranlagung. Soweit heute bekannt, haben Ihre Essgewohnheiten, Ihre Blutfettwerte oder Ihr Gewicht keinen Einfluss darauf, ob sich die Geschwulste bilden.
Deshalb können Sie sie auch im Gegensatz zu anderen Fettpölsterchen nicht durch eine Diät zum Schmelzen bringen. Da Ursachen und Auslöser des Lipoms nicht bekannt sind, können Sie ihm also nicht vorbeugen.