Die ersten warmen Tage bringen meist auch das Summen und Brummen kleiner Insekten mit sich. Während man sich über Schmetterlinge und Marienkäfer freut, können Mücken, Bienen oder Wespen schnell einen gemütlichen Tag ruinieren. Insektenstiche sind dabei nicht immer harmlos.
Wer kennt es nicht: Man sitzt an einem warmen Tag zusammen, genießt Essen und Trinken, aber eine Kleinigkeit kann ganz schnell die Laune trüben. Lästige Wespen umschwirren die Leckereien und zur Abenddämmerung kommen dann auch noch die Stechmücken dazu. Über eine Million Insektenarten leben auf der Welt und die meisten davon sind für Menschen und die Gesundheit ungefährlich. Doch wer schon einmal von einer Wespe oder Biene gestochen wurde, weiß wie schmerzhaft der Stich sein kann.
Warum stechen Insekten?
Es gibt verschiedene Gründe, warum Insekten zustechen. Bienen, Hornissen und Wespen gehören zu den Insekten, die am häufigsten stechen.
- Bienen: Diese Insekten sind eher zurückhaltend und stechen hauptsächlich dann, wenn man versehentlich mit ihnen in Kontakt kommt – beispielsweise indem man auf sie drauftritt oder sich auf sie setzt. Bei einem Bienenstich bleibt der Stachel nach dem Stich in der Haut zurück. Dieser pumpt auch noch bis zu einer Minute nach dem Einstich Gift in die Wunde und sollte daher möglichst schnell entfernt werden. Nach dem Verlust des Stachels stirbt die Biene in der Regel nach wenigen Tagen.
- Hornissen: Ebenso wie Bienen stechen Hornissen meist nur, wenn sie sich bedroht fühlen oder Sie versehentlich mit ihnen in Kontakt kommen. Im Gegensatz zum Bienenstich bleibt beim Hornissenstich der Stachel nicht in der Haut, sondern meist können Hornissen ihren Stachel wieder unbeschadet herausziehen und sind somit in der Lage, mehrfach zu stechen.
- Wespen: Diese Insekten verhalten sich ebenso wie Hornissen und stechen in der Regel nur dann, wenn sie in Gefahr sind. Nach einem Wespenstich bleibt nur ein kleines Loch in der Hautoberfläche zu erkennen, die Wespe behält ebenfalls ihren Stachel. Wenn eine Wespe angreift, sondert sie zudem Pheromone ab, die andere Wespen ebenfalls aggressiv und stechbereit machen.
Insektenstich vs. Insektenbiss: Insektenstiche sind Abwehrmaßnahmen der Insekten. Sticht das Insekt, sondert es zur Verteidigung Gift ab. Der Einstich ist für Menschen spürbar und meist schmerzhaft. Insektenbisse hingegen stellen eine Form der Ernährung der Insekten dar. Die Insekten beißen, um sich von dem Blut zu ernähren. Der Biss ist weniger spürbar. Bei einem Insektenbiss kommt immer ein Mundwerkzeug zum Einsatz, das trotzdem ähnlich wie ein Stich funktionieren kann.
Insektenstiche: Wann zum Arzt?
Ein Insektenstich kann unterschiedliche Symptome auslösen. Meist rötet sich die Haut nach dem Einstich, schwillt leicht an und fängt danach meist an zu jucken, zu brennen und zu schmerzen. Der Botenstoff Histamin führt dazu. Der Körper versucht durch diese Reaktion, das Insektengift zu bekämpfen. Wichtig ist vor allem, dem ersten Impuls nicht nachzugeben und an der Stelle zu kratzen. Nicht nur, dass sich damit der Juckreiz noch verschlimmert, auch riskiert man dadurch, dass Bakterien in die offene Wunde gelangen können und es zu einer schmerzhaften Insektenstich-Entzündung kommt. Hier bildet sich Eiter an der Einstichstelle und die Reaktionen auf den Stich fallen heftiger aus. Eine Insektenstich-Entzündung sollte unbedingt ärztlich behandelt werden.
Achtung! Jucken, Brennen oder Schwellungen klingen in der Regel nach einigen Stunden oder Tagen wieder ab. Geht die Hautirritation nicht zurück, haben Sie Schmerzen, Fieber oder Ihr Allgemeinzustand verschlechtert sich, sollten Sie dringend einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren.
Zunächst gilt es herauszufinden, welches Insekt zugestochen hat, um den Stich angemessen zu behandeln.
- Bienenstiche: Bei einem Bienenstich sollte schnellstmöglich der Stachel mit einer Pinzette entfernt werden, damit nicht noch weiteres Gift in den Körper gelangt.
- Hornissen- und Wespenstiche: Normalerweise sind diese Insektenstiche für Nicht-Allergiker ungefährlich. Schwillt der betroffene Körperbereich jedoch stark an, sollten Sie zügig ärztliches Personal aufsuchen. Diese Insektenstiche können im Gegensatz zu anderen Insekten eine Allgemeinreaktion im Körper auslösen und sollten daher genau beobachtet werden. Zudem gilt: Jeder Stich, der ab dem Hals aufwärts passiert, sollte genauestens beobachtet. Im Zweifelsfall sollten Sie direkt den Notarzt verständigen.
Grundsätzlich sollte in erster Linie der Juckreiz gestillt werden, damit man nicht in die Versuchung kommt, die Einstichstelle aufzukratzen. Das gelingt am besten, in dem Sie die Stelle kühlen, z. B. durch feuchte Umschläge, kaltes Wasser oder Eiswürfel. Auch eine juckreizstillende Salbe oder ein Gel können kühlen und den Juckreiz lindern.
Auch Insektenbisse sind nicht ohne
Im Gegensatz zu Insekten wie Bienen oder Wespen stechen bzw. beißen Bremsen, Flöhe, Mücken oder Zecken zu, um an Blut zu kommen. Auch diese Insektenstiche können unter Umständen gefährlich werden, je nachdem von welchem Insekt sie stammen:
- Zeckenbisse: Zecken können gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Daher ist es hier besonders wichtig, die Zecke, solange sie noch in der Haut steckt, schnell und fachgerecht zu entfernen.
- Mückenstiche: Normalerweise verursachen Mückenstiche vor allem eins: Juckreiz, der durch gängige Hausmittel gestillt werden kann. Doch es gibt verschiedene Arten von Mücken, die wiederum ihre speziellen Eigenheiten und Gefahren aufweisen, wie beispielsweise die Sandmücken oder Kriebelmücken. Auch können Mücken Überträger von Krankheiten wie Borreliose sein. In tropischen Gebieten übertragen die Insekten Krankheiten wie Dengue, Malaria oder das Zika-Virus.
- Kopfläuse, Bettwanzen oder Flöhe: Einstiche von diesen blutsaugenden Parasiten werden meist erst bemerkt, wenn sich die Haut schon rötet oder juckt. Wichtig ist dann, geeignete Mittel einzusetzen, um die Insekten wieder loszuwerden. Bei Kopfläusen gibt es beispielsweise spezielle Mittel.
Vorsicht bei einer Insektenstichallergie
In den meisten Fällen sind Insektenstiche nicht weiter schlimm. Gefährlich wird es nur, wenn Betroffene eine Allergie gegen Insektenstiche haben. Sobald bemerkt wird, dass die Einstichstelle stark anschwillt, sollte dringend ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Bei Atemnot, Schwindel, starken Herzklopfen oder Schwellungen im Bereich aufwärts des Halses sollte schleunigst der Notarzt gerufen werden. Das könnte bedeuten, dass ein anaphylaktischer Schock ausgelöst wurde. In so einem medizinischen Notfall muss der Patient schnellstmöglich behandelt werden, beispielsweise mit einem Antihistaminikum, Kortison oder einer Adrenalin-Spritze. Betroffene, die von ihrer Insektenallergie wissen, sollten immer ein entsprechendes Notfallset mit sich tragen.
So schützen Sie sich vor Insektenstichen
Bei Insekten wie Bienen, Hornissen oder Wespen ist es wichtig, Ruhe zu bewahren, sollten sich die Tiere einem nähern. So reduzieren Sie das Risiko, eine Gefahrensituation zu erzeugen. Vor anderen Insektenstichen wie Mücken können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören beispielsweise:
- das Tragen langer Kleidung als Schutz vor den Einstichen, vor allem bei Abenddämmerung und in tropischen Gebieten
- geruchsneutrale Pflegeartikel, um Insekten weniger stark anzuziehen
- ätherische Öle z. B. in eine Duftlampe geben, um Insekten zu vertreiben
- bei Getränken im Freien immer die Gläser abdecken oder Strohhalme verwenden
- Verwenden von Insektenschutzspray
Häufig gestellte Fragen zum Thema Insektenstiche
Warum stechen Insekten?
Es gibt Insekten wie Bienen, Hornissen oder Wespen, die mit einem Stich als Abwehrmaßnahme reagieren, um sich zu schützen. Andere Insekten wie Mücken oder Zecken beißen, um sich von dem Blut des Wirts zu ernähren.
Wie erkenne ich Insektenstiche?
Meist erkennt man Insektenstiche anhand der schmerzhaften Einstichstelle am Körper, die meist sichtbar ist. Die Haut rötet sich, schwillt leicht an und beginnt zu jucken.
Insektenstiche: Wann zum Arzt?
Wird der Schmerz nicht besser, schwillt die Stelle weiterhin an oder geht die Rötung nicht zurück, deutet das auf einen entzündeten Insektenstich hin. Grundsätzlich sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, wenn sich das Allgemeinbefinden verschlechtert.
Was tun bei einer Insektenstichallergie?
Personen, die durch einen Insektenstich einen allergischen Schock erleiden, brauchen schnellstmöglich ärztliche Hilfe. Kommen noch Symptome wie Atemnot, Bewusstseinsstörungen oder Ähnliches hinzu, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden.
Was hilft bei Insektenstichen?
Die schnellste Linderung bei Insektenstichen bringt die Kühlung der Einstichstelle. So wird der Juckreiz gelindert. Entsprechende Gels oder Salben können ebenfalls diesen Effekt haben.
Welche Insektenstiche sind gefährlich?
Solange Betroffene keine wissentliche Insektenstichallergie haben, sind die meisten Stiche in Europa harmlos. Anders sieht das bei Insekten wie Zecken oder bei Mücken aus tropischen Ländern aus, die gefährliche Krankheiten übertragen können.