Heparine – Prävention und Behandlung von Thrombose und Embolien

Heparine – Prävention und Behandlung von Thrombose und Embolien

Erfahren Sie, was Heparine sind, welche Wirkung und eventuelle Nebenwirkungen sie haben und bei welchen Krankheiten sie wichtig sind.
Inhaltsverzeichnis

Heparine sind körpereigene Vielfachzucker, die die Blutgerinnung verhindern.

Heparine werden auf natürliche Weise als Hemmstoffe gegen Blutgerinnung vom Körper hergestellt. Da sie jedoch im Verdauungstrakt zerstört werden, müssen Heparine zum Beispiel bei Patienten mit Thrombose als Spritze oder über eine Infusion verabreicht werden. Inzwischen kann der Hemmstoff auch künstlich hergestellt werden.

Erfahren Sie bei uns, was Heparine genau sind, welche Wirkung und eventuelle Nebenwirkungen sie haben und bei welchen Krankheiten sie wichtig sind.

Was sind Heparine?

Heparine gelten als einer der wichtigsten körpereigenen Bausteine, wenn es um die Gerinnung des Blutes geht. Die in unserem Körper gebildeten Glykosaminoglycane sorgen zum Beispiel bei Verletzungen oder Erkrankungen der Blutgefäße dafür, dass es nicht zu einem übermäßigen Blutverlust kommt oder sich im Blut gelöste Enzyme nicht verklumpen können.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Heparinen, zwischen denen unterschieden werden muss:

  • Hochmolekulares (unfraktioniertes) Heparin (UFH)

Wie der Name bereits vermuten lässt, besitzt diese Form des Heparins viele große Moleküle. Die Größe der Molekulare hat Einfluss auf die gerinnungshemmende Wirkung. Es gibt jedoch einen Nachteil: Weil diese Form des Heparins verschiedene Thrombozyten sowie Zellen bindet, ist die gerinnungshemmende Wirkung sehr unterschiedlich.

  • Niedermolekulares Heparin (NMH)

Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des UFH und hat den großen Vorteil, dass es länger wirkt, besser vom Körper aufgenommen wird und somit das Risiko für eventuelle Nebenwirkungen verringert. Aus diesem Grund wird niedermolekulares Heparin inzwischen deutlich häufiger verwendet, als unfraktioniertes Heparin.     

So wird Heparin gewonnen

Heparin kommt vermehrt im menschlichen Bindegewebe vor, wird jedoch in unserem Verdauungstrakt wieder zerstört. Aus diesem Grund wird es inzwischen größtenteils aus der Darmschleimhaut von Schweinen gewonnen. Es gibt aber auch künstlich hergestelltes Heparin, welches zu therapeutischen Zwecken genutzt wird – zum Beispiel bei Thrombose (Blutgerinnsel) oder Thromboembolie (verstopftes Blutgefäß).

Bei welche Krankheiten wird Heparin eingesetzt und wie wirkt es?

Dank seiner gerinnungshemmenden Wirkung wird Heparin oftmals zur Behandlung von Embolien sowie zur Vorbeugung oder medizinischen Therapie von Thrombosen eingesetzt.

Heparine finden aber auch bei einigen anderen Dingen Verwendung:

  • Behandlung von äußerlichen Venenentzündungen
  • Behandlung von Blutergüssen und Prellungen
  • Förderung der Durchblutung
  • Auflösung von Blutpfropfen
  • Therapie eines Herzinfarktes
  • Therapie einer Angina pectoris (Brustenge, Herzenge)
  • Bekämpfung von Herpes-Viren
  • Verhindert die Gerinnung von Blutproben
Eine Frau mit einer Thrombose im Bein
Bei einer Thrombose kann Heparin Leben retten. (c) Adobe Stock / gballgiggs

Gibt es Nebenwirkungen?

Heparine gelten allgemein als gut verträglich und können in Form von Salben und Cremes zur äußerlichen Anwendung relativ bedenkenlos verwendet werden. Sie sollten lediglich darauf achten, dass die Salbe oder Creme beim Auftragen nicht in offene Wunden, auf die Schleimhäute oder auf entzündete Hautstellen kommt.

Vorsicht bei Spritzen

Wird Heparin jedoch als Injektion gesetzt, sind Nebenwirkungen in gewissen Umständen garantiert. So dürfen beispielsweise keine Heparinspritzen bei Patienten mit Verdacht auf eine Hirnblutung, mit Thrombozytopenie des Typs 2, bei Nieren- oder Harnleitersteinen, bei Alkoholmissbrauch, Osteoporose sowie unmittelbar nach einem Schwangerschaftsabbruch und nicht gemeinsam mit Betäubungsspritzen ins Rückenmark, verabreicht werden.

Insbesondere bei Thrombozytopenie des Typs 2 können die Nebenwirkungen lebensbedrohlich werden. Bei dieser Erkrankung werden Antikörper gegen Heparin gebildet, was schwere Embolien zur Folge haben kann. Zudem leiden die meisten Patienten der oben genannten Krankheitsbilder bereits an einem erhöhten Blutungsrisiko, welches durch die Zugabe von Heparin nochmals erhöht werden kann.

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