Gelenkschmerzen zählen zu den häufigeren Beschwerden der Wechseljahre. Sie können sehr einschränkend für die Mobilität und die Flexibilität sein. Wir informieren Sie über die Ursachen und erklären, wie eine Umstellung der Lebensweise und Naturheilmittel Abhilfe schaffen können.
Viele Menschen leiden mit fortschreitendem Alter unter Gelenkschmerzen, oft auch Frauen in den Wechseljahren. Typische Symptome sind: Schmerzen, Steifigkeit und Schwellungen rund um die Gelenke, die sich auch heiß anfühlen können. Die Schmerzen können im Tagesverlauf abnehmen.
Hüfte und Knie sind am häufigsten von Arthritis aufgrund der Wechseljahre betroffen. Denn sie sind einer starken Stoßbelastung ausgesetzt. Auch Hände und Finger können betroffen sein. Sportarten mit einer hohen Stoßbelastung wie Jogging können das Problem verstärken, wobei ein Ruhigstellen des Gelenks oft bereits Abhilfe schafft.
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Das können Auslöser für Gelenkschmerzen sein
- Hormonelle Veränderungen: Östrogene sind Hormone und sorgen dafür, dass Gelenke und Knochen gesund bleiben. Sie sind noch nicht vollständig erforscht, Mediziner geht aber davon aus, dass sie einen abschwellenden Effekt auf die Gelenke haben. Während der Menopause sinkt der Östrogenspiegel. Häufig bringt das Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Nachtschweiß mit sich, aber auch geschwollene und schmerzende Gelenke können eine Folge sein.
- Dehydrierung kann ebenfalls Gelenkschmerzen verursachen. Durch den Wassermangel steigt der Harnsäurespiegel, was Entzündungen in den Gelenken hervorruft. Östrogen spielt zudem eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushalts. Ein sinkender Östrogenspiegel kann sich auch auf die Fähigkeit des Körpers, Flüssigkeit zu speichern, auswirken.
Das kann die Schmerzen lindern
- Belastungen verringern. Es ist wichtig, den Druck durch wiederholte Belastung, wie etwa durch Jogging auf hartem Untergrund, zu reduzieren, um die Gelenke zu schonen.
- Flexibel und in Bewegung zu bleiben hilft Gelenkschmerzen zu vermindern. Sportliche Betätigungen wie Yoga und Schwimmen stärken Ihre Muskeln und Gelenke ohne sie zu sehr zu belasten.
- Stress kann sich negativ auf die Gesundheit Ihrer Gelenke auswirken. Bei Stress setzt der Körper hohe Mengen des Hormons Cortisol frei. Dieses Hormon wirkt entzündungsfördernd, weshalb ein hohes Stressniveau die Beschwerden fördert. Sollten Sie zu Stress neigen, kann täglich eine Auszeit zur Entspannung helfen.
- Alternative Behandlungsformen wie Massagen oder Akupunktur helfen vielen Frauen, Gelenkschmerzen infolge der Wechseljahre zu bekämpfen. Diese setzen gezielt an den betroffenen Stellen an, um die Beschwerden zu lindern.
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Ernährung für gesunde Gelenke
Viele Obst- und Gemüsesorten haben entzündungshemmende Eigenschaften. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist nicht nur gesund und hilfreich bei vielen Beschwerden in den Wechseljahren, sondern sie wirkt sich auch positiv auf das Gewicht aus. Übergewicht bedeutet eine zusätzliche Belastung für Ihre Gelenke und verschlimmert das Problem.
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Kalzium ist besonders wichtig, da es die Knochen stark und gesund hält. Im Laufe der Wechseljahre kann sich ein Nahrungsergänzungsmittel mit Kalzium bewähren. Kalzium wird jedoch vom Blut nur effizient aufgenommen, wenn dort auch genügend Magnesium präsent ist. Hierfür können Nüsse, Vollkornprodukte und Trockenobst sorgen.
Alternativ können Frauen auch auf Kalzium- und Magnesium-Tabletten zurückgreifen: Da sie zur Entspannung der Muskeln beitragen, helfen sie oft gegen die Schmerzen. Auch Vitamin D unterstützt die Kalziumaufnahme. Sprechen Sie mit ihrem Arzt, ob die Einnahme von Vitamin D-Präparaten für Sie infrage kommt.
Pflanzliche Mittel gegen Gelenkschmerzen
Teufelskralle kann bei rheumatischen Schmerzen im Inneren des Gelenkes helfen. Die Wurzel wirkt ähnlich wie ein Steroid, hat jedoch nicht deren Nebenwirkungen. Steroide wirken aufbauend auf die Muskelentwicklung. Bei Gelenkschmerzen kann besonders die Stoffwechsel unterstützende Eigenschaft helfen. Die Teufelskralle wirkt sanft auf den Körper und es kann bis zu 4 Wochen dauern bis sich eine Wirkung zeigt. Aus diesem Grund hilft sie kaum bei akuten Schmerzen, kann aber als ergänzendes Mittel helfen.
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Welche Medikamente helfen?
Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente gehören zu den konventionellen Arzneimitteln bei normalen Gelenkschmerzen. Sie werden jedoch für gewöhnlich nicht bei Gelenkschmerzen im Zusammenhang mit den Wechseljahren empfohlen, da der Schmerz ein Symptom und nicht die Ursache ist. Zur Behandlung wird Ihr Hausarzt vielleicht eine Hormonersatztherapie vorschlagen.
Wenn die Schmerzen stark sind und weder Hausmittel noch pflanzliche Heilmittel eine Wirkung zeigen, kann eine andere Ursache vorliegen. In diesem Fall, oder wenn Sie sich wegen Ihres Zustands Sorgen machen, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt sprechen.
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