Husten, Schnupfen und Halsschmerzen will jeder schnell wieder loswerden. Die Natur hält dafür einiges an wirkungsvollen Mitteln für uns bereit. Egal ob als Tee oder Tinktur: Mit diesen Heilpflanzen überstehen Sie Erkältungen besser.
Die Ursachen einer Erkältung mit synthetischen Medikamenten zu bekämpfen, ist in den meisten Fällen nicht nur wirkungslos, sondern auch gar nicht nötig. Insbesondere Antibiotika sind bei einem grippalen Infekt völlig fehl am Platz. Denn sie bekämpfen Bakterien, nicht aber Viren – die für die meisten Erkältungen oder Grippeerkrankungen verantwortlich sind.

Was wir bei einer Erkältung am meisten brauchen, sind Ruhe, Wärme und jede Menge Flüssigkeit. Damit helfen wir dem Körper, den Erreger zu bekämpfen und sich zu erholen. Unterstützend kann man zu natürlichen Mitteln greifen, die die Symptome mindern. Einige davon verkürzen den Krankheitsverlauf, indem sie das Immunsystem stärken.
> So stärken Sie Ihr Immunsystem
Dazu zählen Heilpflanzen, die Scharfstoffe oder ätherische Öle enthalten und entzündungshemmend oder schweißtreibend wirken. Entgegen eines weit verbreiteten Glaubens kann man Viren nicht einfach ausschwitzen. Dennoch kann Wärme von innen die Immunabwehr stärken und so bei der Behandlung einer Erkältung helfen.
Was hilft gegen Erkältungssymptome?
- Tee trinken: Bei einer Erkältung braucht der Körper viel Flüssigkeit. Neben dem positiven Effekt auf den Wasserhaushalt wirkt das Heißgetränk zudem sehr wohltuend.
- Warme Wickel: Sie kurbeln die Durchblutung an, wärmen den Körper und wirken wohltuend und entspannend.
- Inhalieren: Beim Inhalieren wird die Schleimhaut in den Atemwegen befeuchtet und der festsitzende Schleim verflüssigt und gelöst.
- Gurgeln: Gurgeln befeuchtet die Schleimhäute und lindert Halsschmerzen.
- Nasendusche: Eine Nasenspülung mit Salzwasser lindert die Symptome einer verstopften Nase, transportiert Schleim und Bakterien ab und befeuchtet die Schleimhäute.
- Viel Schlaf: Wer krank ist, gehört ins Bett und sollte reichlich schlafen. Die Ruhe hilft dem Körper dabei, das Immunsystem zu stärken.
Viele Heilpflanzen, die Erkältungssymptome lindern, kann man einfach als Tee zubereiten. Die Zutaten wachsen bestenfalls bereits im eigenen Garten. Andere sollte man besser in anderer Form zu sich nehmen – zum Beispiel als Tinkturen, Lutschpastillen oder Extrakte, wie sie in der Apotheke, dem Reformhaus und vielen Drogerien erhältlich sind.
Das sind die 11 besten Heilpflanzen bei Erkältung

Ingwer
Die Knolle gilt als medizinischer Tausendsassa und wird vor allem in der asiatischen Medizin schon seit Jahrhunderten auf verschiedenen Gebieten eingesetzt. Sie soll unter anderem bei Magen-Darm-Erkrankungen helfen, die Verdauung ankurbeln sowie Reiseübelkeit und Muskelschmerzen lindern. Auch bei einer Erkältung schwören viele auf die Wirkung von Ingwer. Der Grund: Die enthaltenen ätherischen Öle (Gingerole) werden auch als „Aspirin der Natur“ bezeichnet, da ihre chemische Struktur dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure ähnlich ist.
Ingwer heizt aufgrund seiner Scharfstoffe von innen und stärkt die Immunabwehr. Zudem wirkt er antibakteriell und entzündungshemmend. Heißer Tipp bei Erkältung: Ingwertee. Dazu die Knolle dünn schälen, in Stücke schneiden, mit heißem Wasser übergießen und ziehen lassen.

Zwiebel
Auch die Zwiebel ist ein altes, natürliches Hausmittel bei Erkältungen. 2015 wurde sie zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Sie enthält ätherische Öle, Essigsäure und schwefelartige Verbindungen wie Allicin. Die Zwiebel wirkt entzündungshemmend, schleim- und krampflösend und kann daher bei Husten, Ohren- und Halsschmerzen Linderung verschaffen. Anwendung: als Zwiebelsäckchen, Sirup oder Tee, der das Immunsystem stärkt und von innen wärmt.

Salbei
Der Salbei war schon zweimal Heilpflanze des Jahres, und das aus gutem Grund: Seine Gerbstoffe wirken entzündungshemmend, seine ätherischen Öle stoppen die Vermehrung von Bakterien im Mund. Salbei wird vor allem bei Halsschmerzen und Husten eingesetzt – als Tee oder als Sud zur Mundspülung.

Thymian
Auch der Thymian wurde bereits zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Das enthaltene ätherische Öl hemmt Keime und wirkt krampf- und schleimlösend. Ein Tee aus Thymian kann sowohl bei festsitzendem Husten als auch bei Hustenreiz Wunder wirken. Bei Halsschmerzen und Heiserkeit wird er ebenfalls empfohlen.

Holunder- und Lindenblüten
Die Blüten des Holunderstrauchs oder der Linde enthalten Substanzen, die schweißtreibend wirken. Am besten als Tee einnehmen. Der wärmt von innen und stärkt auch noch die Immunabwehr.

Sanddorn
Die Beeren des Sanddorn-Strauchs enthalten jede Menge Vitamin C und Vitamin B12. Ideale Inhaltsstoffe, wenn es darum geht, das Immunsystem zu stärken und einer Erkältung vorzubeugen. Am besten fertigen Saft kaufen, denn die Zubereitung zuhause ist eher schwierig.

Pfefferminze
Das ätherische Öl der Pfefferminze wirkt entzündungshemmend und erleichtert die Atmung durch die Nase. Mögliche Darreichungsformen: als Tee, bei Husten auch als Inhalationsbad, bei Kopfschmerzen als Öl (direkt auf Stirn und Schläfen aufgetragen).

Eukalyptus
Das ätherische Öl des Eukalyptus wirkt entzündungshemmend, schleimlösend und hilft bei Atemwegserkrankungen wie Schnupfen und Husten. Am besten als Inhalationsbad anwenden. Entsprechende Lösungen und Kapseln gibt es in der Apotheke.

Sonnenhut
Sonnenhut (Echinacea) ist in vielen Erkältungsmedikamenten enthalten. Er soll das Immunsystem stimulieren und stärken. Am besten schon bei den ersten Anzeichen eines grippalen Infekts einnehmen – in Form von Pastillen oder Tropfen.

Kamille
Kamille kennt man vor allem in Form von Tee, der Magen- und Darm-Erkrankungen lindert. Doch auch bei einer Erkältung ist die beliebte Heilpflanze ein bewährter Helfer. Sie wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Wer stark verschnupft ist, sollte mit Kamillentee inhalieren. Das macht die Nase frei und pflegt gleichzeitig die gereizten Schleimhäute.

Isländisch Moos
Isländisch Moos gehört eigentlich zur Familie der Flechten. Es enthält Zuckerstoffe, die heilsamen Schleim bilden, und lindert bei einer Erkältung vor allem Reizhusten und Halsschmerzen. Isländisch Moos ist in Form von Lutschpastillen erhältlich, aber auch als getrocknetes Kraut, aus dem sich Tee zubereiten lässt.