Anaphylaktischer Schock – lebensgefährliche allergische Komplikation

Anaphylaktischer Schock – lebensgefährliche allergische Komplikation

Ein anaphylaktischer Schock ist eine gefürchtete schwere Form der allergischen Reaktion. Sie kann Ihren gesamten Körper erfassen, zu Atemnot, Kreislaufstillstand, Organversagen führen und sogar tödlich enden. Ein anaphylaktischer Schock ist die stärkste allergische Reaktion. Die häufigsten Auslöser sind bestimmte Nahrungsmittel, Insektenstiche und manche Medikamente. Der Schock tritt immer relativ kurz nach dem Kontakt mit einem […]

Inhaltsverzeichnis

Ein anaphylaktischer Schock ist eine gefürchtete schwere Form der allergischen Reaktion. Sie kann Ihren gesamten Körper erfassen, zu Atemnot, Kreislaufstillstand, Organversagen führen und sogar tödlich enden.

Ein anaphylaktischer Schock ist die stärkste allergische Reaktion. Die häufigsten Auslöser sind bestimmte Nahrungsmittel, Insektenstiche und manche Medikamente. Der Schock tritt immer relativ kurz nach dem Kontakt mit einem Allergen auf und betrifft mehrere Organe oder Organsysteme. Ihr Allgemeinzustand kann sich schnell verschlechtern, die Anaphylaxie lebensbedrohlich werden. Sie kostet in Deutschland jährlich einem bis drei Menschen pro eine Million Einwohner das Leben.

Anaphylaktischer Schock: die Symptome

Anaphylaktische Reaktionen sind plötzlich auftretende Allergiesymptome. Bezeichnend ist, dass mindestens zwei Ihrer Organe oder Organsysteme (etwa Haut, Atemwege, Magen-Darm-Trakt oder Herz-Kreislauf-System) gleichzeitig oder in rascher Folge betroffen sind. Im Prinzip können kurz nach Kontakt mit dem Allergen alle Arten von allergischen Symptomen an der Anaphylaxie beteiligt sein:

  • Hautrötungen, Juckreiz oder Schwellungen in Mund und Rachen (bis zu 90 Prozent), dazu beispielsweise Atembeschwerden, Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System, Reaktionen des Verdauungsapparats wie krampfartige Bauchschmerzen oder Erbrechen.
  • Deutlicher Abfall des systolischen Blutdrucks. Ein plötzlicher Blutdruckabfall kann den anaphylaktischen Schock ankündigen. Atemnot oder Orientierungsstörungen sind weitere Anzeichen, dass die Anaphylaxie bedrohlich weit fortgeschritten ist.
  • Kollaps: In seltenen Einzelfällen münden diese Symptome in einem Stillstand des Atem- und Kreislaufsystems sowie Organversagen, wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird.

anaphylaktischer Schock 1

Anaphylaktischer Schock: die Ursachen

Ihr Organismus erkannte eingedrungene Antigene beim ersten Kontakt als Fremdstoffe und bildete Antikörper dagegen. Dieser Vorgang heißt auch Sensibilisierung. Dringt das Antigen erneut ein, setzt Ihr Immunsystem die gebildeten Antikörper sofort frei. Die folgende Antigen-Antikörper-Reaktion ruft die typischen Schocksymptome hervor.

Die häufigsten Auslöser anaphylaktischer Reaktionen sind:

  • Insektengifte von Wespe, Biene, Hummel oder Hornisse
  • Medikamente wie Schmerzmittel, Antibiotika, Narkose- und Röntgenkontrastmittel
  • Nahrungsmittel wie Nüsse, Erdnüsse, Fisch, Schalentiere, Sellerie und Soja
  • Naturlatex 

Begleitfaktoren beeinflussen die Schockreaktion Ihres Immunsystems. Dazu gehören beispielsweise:

  • Stress
  • psychische Belastungen
  • körperliche Anstrengungen
  • Alkoholgenuss
  • Infekte
  • Belastung mit weiteren Allergenen (beispielsweise Pollen)
  • Einnahme von Medikamenten (z. B. ASS, Betablocker)

Manche Betroffene zeigen eine situationsabhängige anaphylaktische Reaktion. Geht beispielsweise dem Verzehr eines auslösenden Nahrungsmittels eine körperliche Aktivität voran, kann es zu einer heftigen Reaktion kommen. Isst die Person das kritische Lebensmittel in Ruhe, führt es zu keinerlei Beschwerden.

Die Therapie des allergischen Schocks

Ein anaphylaktischer Schock ist immer ein medizinischer Notfall. Möglicherweise wissen Sie schon um das Risiko und haben immer ein Notfallset dabei. Es enthält je nach zu erwartenden Symptomen drei oder vier Medikamente:

  • injizierbares Adrenalin (meist ein Autoinjektor)
  • ein Spray mit einem bronchienerweiternden Medikament
  • ein Antihistaminikum, das die allergische Reaktion stoppt oder zumindest abschwächt
  • Kortison, das Spätreaktionen vorbeugt
Epipen
Allergiker führen oft einen Epipen mit sich. (c) Rob Byron / Adobe Stock

Falls der anaphylaktische Schock erstmals auftritt, sollten Sie oder Menschen in Ihrer Umgebung unbedingt einen Notarzt rufen. Bis er kommt, sollten Ersthelfer den Kontakt zum Allergen unterbrechen und Sie in die stabile Seitenlage bringen. Der Arzt kann dann je nach Schweregrad der allergischen Schockreaktion und der Symptome Maßnahmen ergreifen:

  • Medikamente: Er verabreicht Ihnen ein Medikament gegen die Schocksymptome, beispielsweise Adrenalin. Es verbessert Ihre Durchblutung, lässt Hautschwellungen abklingen und erleichtert das Atmen.
  • Sauerstoff: Über eine Atemmaske zugeführt, stabilisiert er Ihre Atmung und den Kreislauf.
  • Volumenersatzlösung: Eine Infusion mit Präparaten, die das Volumen in den Blutgefäßen vergrößern oder stabilisieren, sollen den Blutdruck wieder nach oben bringen.
  • Beatmung: Sie kann notwendig sein, falls der anaphylaktische Schock eine Kehlkopfschwellung mit Atemnot auslöst. Der Arzt kann intubieren, also ein Beatmungsrohr in die Luftröhre schieben, oder als letzte Maßnahmen einen Luftröhrenschnitt vornehmen.
  • Reanimation: Liegt bereits ein Herz-Kreislauf-Stillstand vor, wird der Arzt den Patienten reanimieren.

Die Erste-Hilfe-Maßnahmen im Fall der Schockreaktion

Wenn ein Mensch in Ihrer Umgebung eine starke allergische Reaktion zeigt, etwa nach einem Wespenstich, sollten Sie folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen:

  1. Entfernen Sie, falls möglich, den Auslöser (z.B. einen Wespenstachel).
  2. Falls der Betroffene ein Notfall-Set hat, nutzen Sie die enthaltenen Medikamente, also etwa den Adrenalin-Autoinjektor, das Antihistaminikum oder Kortisonpräparat.
  3. Rufen Sie den Notarzt.
  4. Ziehen Sie dem Patienten enge Kleidungsstücke aus.
  5. Falls Atemnot besteht, bringen Sie ihn in eine sitzende Haltung.
  6. Erleidet er Schocksymptome, lagern Sie seine Beine hoch.
  7. Wird er bewusstlos, bringen Sie ihn in eine stabile Seitenlage.
  8. Kontrollieren Sie seine Lebenszeichen (Atmung und Puls).
  9. Falls Sie keine Lebenszeichen mehr feststellen können, leiten Sie Wiederbelegungsmaßnahmen ein.

 

 

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