Wer sie hat, wird sie meist auch nicht so schnell los: eine Allergie. Die Erkrankung ist für Betroffene ein ständiger Begleiter. Da ist natürlich jedes Mittel recht, um unbeschwert durch den Alltag zu kommen.
Zu den grundlegenden Tipps im Umgang mit einer Allergie gehört, das Allergen so gut es geht zu vermeiden. Es liegt auf der Hand, dass je nach Variante dieser Hinweis einfacher oder schwerer zu bewerkstelligen ist. Allergische Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel, z. B. Erdnüsse, sind tendenziell leichter zu vermeiden. Wenn auf dem Weg zur Arbeit bestimmte Pollen in der Luft sind, kann man aber oftmals nicht so leicht ausweichen.
Was hilft gegen eine Allergie?
Wie so oft kommt es auch bei der Wahl des passenden Allergiemittels darauf an, wie genau die Erkrankung bei Ihnen ausgeprägt ist. Bei leichteren Ausprägungen kann die Behandlung der Symptome bereits ausreichen, um die Lebensqualität deutlich zu verbessern. Gerade in stärker ausgeprägten Fällen kann aber auch eine Behandlung der Ursachen sinnvoll sein.
Neben vorbeugenden Maßnahmen gibt es unterschiedliche Medikamente, Hausmittel sowie vereinzelt Therapien gegen Allergien.
Allergien sind Abwehrreaktionen des Körpers auf eher harmlose Stoffe in der Umwelt (z. B. Pollen oder Tierhaare) – sogenannten Allergenen. Bei Kontakt mit diesen werden Botenstoffe ausgeschüttet, die Entzündungen oder andere Symptome hervorrufen. Einer diese Botenstoffe ist Histamin.
Vorbeugende Maßnahmen als Mittel gegen Allergie
Gerade für Betroffene einer Pollenallergie ist es sinnvoll, während der Saison entsprechende Maßnahmen zu treffen, um das Ausmaß der Symptome einzuschränken.
- Informieren Sie sich: Wenn Sie Ihr Allergen genau kennen, fällt es Ihnen auch leichter, damit umzugehen. Zu welcher Jahreszeit sind bestimmte Pollen häufiger in der Luft? Welche Lebensmittel enthalten Schalenfrüchte? Wo sind die Hotspots für Hausstaub in der eigenen Wohnung? Neben der Ermittlung Ihres Allergens unter ärztlicher Aufsicht sollten Sie sich mit diesem weiter beschäftigen, um Ihren Alltag darauf abstimmen zu können.
- Pollenvorhersage: Lesen Sie allgemeine Pollenkalender sowie tagesaktuelle Vorhersagen zur jetzigen Pollenkonzentration in der Luft. Dadurch können Sie besser einschätzen, wann Sie „sicher“ nach draußen gehen können oder vorsichtshalber zusätzliche Medikamente mitnehmen sollten.
- Hygiene im Wohnraum: Wohntextilien, Hausstaub unter Möbeln und viele weitere Stellen können Orte sein, an denen sich Allergene sammeln. Regelmäßiges Staubsaugen, Wechseln von Bettwäsche und Handtüchern sind beispielsweise grundlegende Hygienemaßnahmen für die eigene Wohnung.
- Gezielt lüften: Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu lange am Stück lüften bzw. richten Sie sich dabei ebenfalls nach den Pollenflugvorhersagen. Bringen Sie Pollenschutzgitter aus dem Baumarkt an Ihre Fenster an, so gelangen weniger Pollen von außen in Ihre Wohnräume.
Medikamente gegen eine Allergie
In den meisten Fällen zielt eine Allergie-Behandlung darauf ab, die akuten Symptome zu mildern. Hierfür gibt es eine Reihe unterschiedlicher Medikamente. Diese sind sowohl rezeptfrei als auch verschreibungspflichtig erhältlich. Frei verkäufliche Mittel bieten sich bei eher leichten, lokalen Beschwerden an. Allergiemittel gibt es sowohl als Tabletten, Tropfen, Sprays oder auch Säfte.
Wichtig: Sprechen Sie sich immer zuerst mit einer Ärztin oder einem Arzt ab. Sie können sich bei einer Allergie grundsätzlich eigenmächtig mit rezeptfreien Mitteln therapieren. Aber das bitte nur in dem Rahmen, wie es Ihnen aus ärztlicher Sicht empfohlen wird. Bei stärkeren Allergiebeschwerden sollte die Therapie immer professionell begleitet werden.
Die bekannteste Form der Allergiemittel sind die sogenannten Antihistaminika. Sie hindern den Körper daran, mit dem Botenstoff Histamin an den Stellen anzudocken, die eine allergische Reaktion auslösen würden. So wird zum Beispiel verhindert, dass Ihre Nasenschleimhaut beim Kontakt mit Pollen anschwillt oder ein Juckreiz entsteht.
Antihistaminika enthalten meistens einen der folgenden Wirkstoffe:
- Cetirizin
- Fexofenadin
- Desloratadin
- Levocetirizin
- Loratadin
Zusätzlich gibt es noch Kortison-Präparate, die als Allergiemittel verwendet werden. Diese werden meistens örtlich angewendet, beispielsweise in Form von Nasensprays.
Pflanzliche Hausmittel gegen Allergien
Bei einer Allergie haben Sie es meistens mit Symptomen wie Juckreiz, verstopfter Nase, Niesen, Kopfschmerzen, Hautreizungen uvm. zu tun. Diese können Sie ebenfalls mit natürlichen Hausmitteln lindern. Zumindest bei nur leichten Allergie-Symptomen können diese Hilfsmittel eine effiziente Lösung sein, bevor Sie zu Medikamenten greifen.
Ergänzend zu den bereits genannten vorbeugenden Maßnahmen können Sie etwa Nasenspülungen mit Meersalz nutzen oder Tees aus verschiedenen Pflanzen zu sich nehmen, um die Beschwerden zu lindern. Öle können Sie auch auf betroffene Hautstellen direkt auftragen.
Verschiedene pflanzliche Mittel können Ihrem Körper dabei helfen, Abwehrstoffe zu bilden, oder wirken entzündungshemmend, was gegen akute Symptome wie einem Juckreiz helfen kann. Folgende Hausmittel können Sie bei einer Allergie unter anderem verwenden:
- Honig: wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd
- Ingwer: stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend
- Brennnessel: lindert Juckreiz, gereizte Schleimhäute, laufende Nase
- Apfelessig: reguliert den pH-Wert und hat eine entzündungshemmende Wirkung (Wichtig: nur verdünnt und niemals pur verzehren!)
- Eukalyptus: hilft bei Kopf- und Gliederschmerzen sowie bei einer verstopften Nase
Therapie der Allergieursachen: Hyposensibilisierung
Während die meisten Allergiemittel die Symptome lindern, gibt es auch Therapieansätze, die versuchen, die Ursachen anzugehen. Die gängigste Variante ist die sogenannte Hyposensibilisierung. Dabei soll Ihr Körper, wie der Name es vermuten lässt, mit Ihrem Allergen sensibilisiert werden. Im Verlauf der Therapie werden Ihnen kontinuierlich kleinere Dosen Ihres Allergens verabreicht, die keine allergische Reaktion hervorrufen. Dadurch stellt sich nach und nach eine Gewöhnung an den jeweiligen Stoff ein.
Die Verabreichung des Allergens erfolgt z. B. in Form von Spritzen, Tabletten oder Tropfen. Eine Hyposensibilisierung ist jedoch keine kurzfristig anwendbare Maßnahme. Im Schnitt kann die Therapie rund drei Jahre Zeit in Anspruch nehmen. Dafür können Sie im Anschluss mit einer deutlichen Besserung bis hin zum vollständigen Ausbleiben der Allergiesymptome rechnen.
Hyposensibilisierung gilt als die gefestigte Methode, um wirksam die Ursachen einer Allergie zu behandeln. Die Methode wird auch als einzige ursächliche Therapie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. Dennoch gibt es weitere alternative Ansätze, die in einigen Fällen spürbare Erfolge verzeichnen konnten, deren Wirksamkeit aber nicht vollständig belegt ist. Dazu zählen beispielsweise Akupunktur oder eine Therapie mittels Hypnose.
Mittel gegen Allergie: Häufig gestellte Fragen
Welche Medikamente helfen bei einer Allergie?
Die genaue Wahl der Medikamente hängt von der Art und Schwere einer Allergie ab. Zu den geläufigsten Mitteln zählen Antihistaminika wie Cetirizin oder Loratadin. Diese wirken der Entstehung der gängigen Symptome entgegen, eignen sich aber nicht zur Behandlung der Ursachen einer Allergie.
Welches ist das beste Antiallergikum?
Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Je nach Art und Schwere der Allergie können unterschiedliche Allergiemittel notwendig bzw. ausreichend sein. Leichte Symptome können Sie bereits mit rezeptfreien Medikamenten selbstständig behandeln. Darüber hinaus sollte der Einsatz von Antiallergika unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Welches Allergiemittel macht nicht müde?
Antihistaminika wie Cetirizin sollten bestenfalls abends eingenommen werden, da sich in manchen Fällen Müdigkeit als Begleiterscheinung einstellen kann. Ansonsten gelten Medikamente mit den Wirkstoffen Loratadin oder Desloratadin als geeignete Alternative, die keine Müdigkeit hervorrufen. Die Stoffe sind sogar für Piloten oder Berufskraftfahrende zugelassen.