Die meisten Menschen leiden unter Säurereflux – besonders nach einer zu üppigen Mahlzeit. Bei einigen Personen treten jedoch wiederkehrende und hartnäckige Symptome auf.
Die Symptome von Säurereflux lassen sich meistens durch eine Änderung des Lebenswandels und der Ernährung steuern – indem wir darauf achten, was und wie wir essen. Viele Personen mit leichten Beschwerden werden feststellen, dass ein paar kleine Änderungen bei der Ernährung und bei den Lebensgewohnheiten einen gewaltigen Unterschied machen können.
Wer den Säurereflux trotz Einhaltung von Ernährungsregeln nicht in den Griff bekommt, kann auf pflanzliche Arzneimittel zurückgreifen. Diese werden bereits seit vielen Jahrzehnten, teils Jahrhunderten, zur Behandlung von Verdauungsproblemen eingesetzt. Einige Personen mit mittleren oder schwerwiegenden Symptomen müssen jedoch eventuell auf ärztliche Hilfe zurückgreifen und verschreibungspflichtige Medikamente oder sogar eine Operation in Kauf nehmen.
Ernährung, Lebensgewohnheiten und Hausmittel
Säurereflux wird häufig durch die Nahrung beeinflusst, sodass Sie zunächst Ihre Ernährungsgewohnheiten umstellen sollten. Bestimmte Lebensmittel verschlimmern die Erkrankung, während andere eine positive Wirkung haben können. Hier gibt es weitere Tipps zur Ernährung bei Säurereflux.
Auch wenn es sich langfristig nicht um die beste Lösung handelt: Es hat sich herausgestellt, dass sich die Symptome von Säurereflux mit Natron (Natriumhydrogencarbonat, Hauptbestandteil von Backpulver) lindern lassen. Lösen Sie einen halben bis einen Teelöffel Natron in einem Glas Wasser auf. Dieses Mittel hilft, die Säure im Magen zu neutralisieren.
Ingwer wird von alters her bei der Behandlung von Magenproblemen eingesetzt. Viele Menschen sind davon überzeugt, dass dieses Gewürz die Verdauungssymptome, darunter auch den Reflux, lindern kann.
Und schließlich deuten einige Studien darauf hin, dass Lakritz bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden helfen kann. Wenn Sie allerdings an Bluthochdruck leiden, sollten Sie Lakritz nur vorsichtig und in kleinen Mengen einnehmen.
Pflanzliche Arzneimittel
Im Laufe der Jahre wurden viele Kräuter aufgrund ihrer heilenden Wirkung bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Bei Säurereflux ist normalerweise Magenbitter das Mittel der Wahl. Zu den dafür verwendeten Heilpflanzen zählen Artischocke, Löwenzahn und Boldo. Sie wirken, indem sie für das richtige Gleichgewicht aus Magensäure und Enzymen sorgen, sodass der Magen die Nahrung effizienter verdauen (aufspalten) kann.
Arzneimittel vom Arzt oder aus der Apotheke
Antazida sind die beliebteste herkömmliche Behandlungsmethode für Säurereflux und werden seit vielen Jahren eingesetzt. Sie wirken, indem sie die bereits im Magen vorhandenen Säuren neutralisieren. Dadurch können sie jedoch die eigentliche Verdauung der Nahrung im Magen erschweren, da die vorhandenen Enzyme für ihre Funktion eine saure Umgebung benötigen.
Seit einiger Zeit ist eine neue, als Protonenpumpenhemmer (auch als Protonenpumpen-Inhibitoren, kurz PPI bezeichnet) bekannte Medikamentenklasse verfügbar. Diese Arzneimittel waren zunächst verschreibungspflichtig, werden aber inzwischen auch frei in den Apotheken verkauft. Ihre Wirkung beruht auf einer Reduktion der produzierten Säure.
Auch wenn diese Medikamente bei schweren Symptomen und in Fällen, bei denen Änderungen der Lebensgewohnheiten oder pflanzliche Arzneimittel nicht weiterhelfen, erforderlich sind, stellen sie keine Ideallösung dar, weil die Magensäure mehrere wichtige Funktionen übernimmt – sie unterstützt beispielsweise die Aufnahme von Magnesium, Kalzium und Eisen.
In schweren Fällen von Säurereflux können die Ärzte eine Reihe chirurgischer Eingriffe empfehlen. Diese gelten jedoch als letzte Behandlungsoption, wenn alle anderen nicht-chirurgischen Methoden versagt haben.