Patienten informieren sich immer häufiger im Internet über OTC-Produkte
An den Ergebnissen einer Studie des Online-Marktforschungs-Instituts „YouGov“ ist zu sehen, dass sich das Kaufverhalten von Arzneimitteln bei Patienten geändert hat: Apotheken und Ärzte sind immer weniger Impulsgeber bei der Entscheidung für ein OTC-Produkt (Over The Counter), das es rezeptfrei in der Apotheke oder im Netz gibt. Mit Hilfe des Internets bestimmt der Patient seine Selbstmedikation immer mehr selbst. „Informations- und Verkaufsplattformen im Internet führen laut einer Apothekerbefragung bereits dazu, dass 10 Prozent der Beratungsgespräche in Apotheken nicht zu einem Kauf führen“, so YouGov.
Das Gesundheits-Fachmagazin „Healthcare Marketing“ schreibt zu der Studie von YouGov, dass sich 27 Prozent der Pharmakunden bei rezeptfreien Mitteln im Internet informieren, 25 Prozent ziehen den Apotheker zur Beratung, 21 Prozent vertrauen bei der Empfehlung ihrem Arzt.
Unterschiede gibt es laut Studie allerdings im Indikationsbereich: Hinsichtlich Erkältung und Immunsystem informieren sich 46 Prozent der Patienten am ehesten beim Apotheker über geeignete OTC-Produkte. Nur elf Prozent recherchieren nach der Beratung in der Apotheke noch mal im Internet. Anders sieht es zum Beispiel bei Produkten zum Thema Herz-Kreislauf und Gefäße aus: Hier legen 93 Prozent der Befragten Wert auf die Empfehlung ihres Arztes. Aber: Jeder Vierte informiert sich nach dem Gespräch beim Arzt noch einmal im Internet oder in der Apotheke.
Weitere Infos:
Für die im März 2015 erstellte Studie wurden 2.047 Probanden zum Kaufprozess von OTC-Produkten befragt, die sie innerhalb eines Zeitraums von vier Wochen gekauft hatten. Außerdem untersuchte das Marktforschungsinstitut auch die Nutzung von Preisvergleichs-Onlineseiten im Pharmabereich.
21. Mai 2015