
Durch Trends wie vegetarisch, vegan oder flexitarisch steigt die Nachfrage an pflanzlichen Eiweißquellen. Eine wichtige Rolle dabei spielen Sojaprodukte wie Sojamilch oder Tofu. Soja enthält allerdings neben pflanzlichem Eiweiß auch Pytoöstrogene, die als umstritten gelten.
Zurzeit erlebt die Lebensmittelindustrie eine kleine Revolution. Die Menschen legen wieder besonders viel Wert auf hochwertige, biologische und naturbelassene Produkte. Auch werden die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln immer mehr hinterfragt, ebenso deren Wirkung auf den menschlichen Körper. In diesem Zusammenhang taucht auch der Begriff der Phytoöstrogene (= Pflanzenöstrogene) auf. Aber was verbirgt sich hinter dem Pflanzenstoff mit dem hormonähnlichen Namen?
Ein Phytoöstrogen ist ein sogenannter sekundärer Pflanzenstoff. Zu den Bekanntesten gehören unter anderem die Isoflavone,die Lignane und die Auxine. Anders als es der Name vermuten lässt, enthalten Pflanzenstoffe keinerlei Hormone. Sie ähneln ihnen aber in ihrem Aufbau. Phytoöstrogene sind in einigen Lebensmitteln enthalten. So findet man diese unter anderem in Sojabohnen, Leinsamen oder auch in Rotklee, Hülsenfrüchten, Getreide und Kleie.
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Manche Obst- und Gemüsesorten, Samen und Tees enthalten die Lignane ebenso wie Bier oder Wein. Grundsätzlich bemisst sich die Konzentration des Pflanzenhormons bzw. Phytohormons nach der jeweiligen Sorte, der Reife, Erntezeit und den klimatischen Bedingungen. Die natürliche Aufgabe der Pflanzenhormone in den Pflanzen selbst ist die Verteidigung und Erhaltung der Population. Teilweise bieten sie auch einen Schutz vor Pilzen oder Bakterien.
Wird die phytoöstrogenhaltige Nahrung nicht in Unmengen verzehrt, so ist die Aufnahme für den erwachsenen Körper nicht nur unbedenklich, sondern kann auch auch positive Gesundheitseffekte mit sich bringen.
Hierzu gibt es verschiedene Meinungen. Es wurden insgesamt sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den frühkindlichen Organismus festgestellt. Babynahrung, welche einen hohen Sojaanteil aufweist, ist in Deutschland nur gegen Rezept erhältlich. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät in einer Stellungnahme dringend von Sojamilch für Säuglinge ab.
Sojabohnen enthalten besonders viele Phytoöstrogene. (c) makistock / Fotolia
Bei Asiatinnen, die regelmäßig Sojaprodukte zu sich nehmen, wurde festgestellt, dass sie kaum unter Wechseljahresbeschwerden oder Osteoporose leiden. So könnte der Pflanzenstoff auch bei Europäerinnen Abhilfe schaffen. Es ist allerdings noch nicht klar, ob diese Effekte tatsächlich auf die Isoflavone zurückzuführen sind. Studien mit Isoflavonen als Nahrungsergänzungsmittel konnten die Wirkung nur unzureichend belegen.
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Im asiatischen Raum hat man außerdem festgestellt, dass durch den Verzehr von vergleichsweise großen Mengen an Sojaprodukten das Brustkrebsrisiko um 25 % niedriger ist. Auch Männer erkranken weniger häufig an Prostatakrebs, da die Aufnahme von Phytoöstrogenen wie eine Hormonersatztherapie wirkt. Ebenso ist eine Herabsenkung des Metastaserisikos verzeichnet worden. Auch diese Erkenntnisse sind noch zu unsicher, um daraus Empfehlungen ableiten zu können.
Zu den negativen Auswirkungen auf den menschlichen Körper zählt das Risiko der Unfruchtbarkeit sowie von Entwicklungsstörungen. Das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken kann sich erhöhen. Außerdem können Phytohormone das Wachstum von Tumorzellen beschleunigen.
Auch wurden Zusammenhänge zwischen der Aufnahme von pflanzlichen Hormonen und dem späteren Auftreten von Allergien oder auch Menstruationsbeschwerden erkannt. Eine Vergrößerung der Brustdrüsen beim männlichen Geschlecht (=Gynäkomastie) konnte ebenso beobachtet werden.
Phytoöstrogene sind Imitatoren der natürlichen Hormone. Wegen ihrer Ähnlichkeit zum menschlichen Östrogen, können sie sich an deren Rezeptoren binden. Dadurch können sie aber auch die „echten“ Östrogene verdrängen und den Hormonhaushalt stören. Bei einem Östrogenmangel, wie er in den Wechseljahren vorkommt, scheinen die pflanzlichen Östrogene deshalb eine förderliche Wirkung zu haben.
In anderen Lebensphasen besteht jedoch die Gefahr eines hormonellen Ungleichgewichts im Körper. Hierdurch können sich schlimmstenfalls bösartige Tumore entwickeln.
Setzt man die Vor- und Nachteile in Relation, so überwiegen die negativen Aspekte. Doch geht man davon aus, dass diese Risiken vor allem mit einem Übermaß an Phytohormonen zusammenhängen, ist gegen einen maßvollen Verzehr von Soja nichts einzuwenden. Wie bei vielen anderen Dingen auch gilt: Die Dosis macht das Gift.
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