Kohl zählt zu den gesündesten Gemüsesorten, die es gibt und sollte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Doch nicht alle Menschen vertragen Weißkohl, Rosenkohl und Co. und reagieren mit Verdauungsbeschwerden. Eine bekömmlichere Alternative ist der Spitzkohl. Wir erklären, was ihn so gesund macht.
Warenkunde Spitzkohl
Der Spitzkohl (auch Spitzkraut genannt) zählt zu den Gemüsekohlen und ist eng mit dem Weißkohl verwandt. Vermutlich stammt er aus China, er wird heutzutage aber vor allem in Deutschland und Frankreich angebaut. Spitzkohl ist leicht von anderen Kohlsorten zu unterscheiden, da er wie ein Kegel aussieht und seine Blätter spitzzulaufen. Seine Blätter lassen sich leicht ablösen und haben eine feine Struktur.
Wie schmeckt Spitzkohl?
Spitzkraut schmeckt milder als Weißkohl. Sein Aroma ist süßlich und leicht nussig, es erinnert geschmacklich an Wirsing. Früh geerntete Kohlköpfe schmecken besonders mild, ältere Exemplare dagegen kräftiger.
Wann hat das Spitzkraut Saison?
Spitzkohl zählt zu den frühen Kohlsorten und wird in Deutschland bereits ab dem Frühsommer geerntet. Frischen Spitzkohl aus heimischem Anbau gibt es bis zum Dezember zu kaufen, Importware ist das ganze Jahr über erhältlich. Da die Kohlsorte hauptsächlich regional und saisonal angebaut wird, hat sie eine gute CO2-Bilanz.
Woran erkenne ich frischen Spitzkohl?
Spitzkohl vom Wochenmarkt ist meistens frischer als aus dem Supermarkt. Ein Zeichen für frisches Spitzkraut ist grüne Blätter, die sich fest anfühlen. Gelbe Blätter sind dagegen ein Anzeichen, dass der Kohl schon länger herumliegt und bereits beginnt zu welken.
Wie lange ist Spitzkohl haltbar?
Spitzkohl ist wegen seiner feinen Blattstruktur nur 2 bis 3 Tage haltbar, bevor er welk wird. Am besten hält er sich frisch, wenn er in ein feuchtes Küchentuch eingewickelt wird und im Gemüsefach des Kühlschranks lagert. Spitzkohl lässt sich auch einfrieren. Damit er beim Auftauen nicht matschig wird, sollte er vor dem Einfrieren blanchiert werden.
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So gesund ist Spitzkohl
Spitzkohl galt schon in der Antike als Heilmittel und wurde bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt. Auch heute zählt er zu den gesündesten Lebensmitteln und kann mit vielen wertvollen Inhaltsstoffen punkten.
1 Portion Spitzkohl (entspricht etwa 150 Gramm) enthält unter anderem:
- 4 Gramm Ballaststoffe: regen die Verdauung an und sorgen für eine gesunde Darmflora.
- 3 Gramm Eiweiß, darunter den Eiweißbaustein Methylmethionin: er kann Geschwüre im Verdauungstrakt vorbeugen.
- Das Vierfache des Tagesbedarfs an Vitamin K: wichtig u. a. für die Blutgerinnung und Reparaturprozesse im Körper.
- 90 % Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin C: unterstützt zum Beispiel die Abwehrkräfte und ist beteiligt am Bindegewebeaufbau.
- Ein Drittel des Tagesbedarfs an Vitamin B9 (Folsäure): besonders wichtig für das Zellwachstum.
- Ein Sechstel des Tagesbedarfs an Vitamin B6 (Pyridoxin): u. a. notwendig für die Blutbildung.
- Wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Phenole: sie schützen die Zellen, wirken entzündungs- und keimhemmend.
- Senföle (Glukosinolate): schützen den Kohl vor Keimen; entfalten auch im menschlichen Körper eine keimhemmende Wirkung, halten die Zellen gesund und können die Entstehung von Geschwüren hemmen.
Spitzkohl in der Küche

Spitzkohl ist sehr vielseitig in der Zubereitung, er schmeckt sowohl roh als auch gekocht. Da er pro Portion (ca. 150 Gramm) nur 35 Kilokalorien enthält, eignet er sich auch prima zum Abnehmen.
Spitzkraut roh essen
Die Blätter des Spitzkrauts sind sehr fein und somit auch roh bekömmlich. Rohe Spitzkohlblätter eignen sich zum Beispiel als Zutat für einen grünen Smoothie oder als Salat. Für einen einfachen Spitzkohlsalat werden zunächst die äußeren Blätter entfernt. Dann den Kohl vierteln, den weißen Strunk entfernen und die Kohlstücke in dünne Streifen schneiden oder hobeln. Den Spitzkohl danach mit Öl, Salz und Pfeffer vermischen und gut durchkneten.
Dieser einfache Salat kann dann noch mit weiteren Zutaten aufgepeppt werden. Mit Kümmel passt er zum Beispiel gut zu deftigen Fleischgerichten. Für einen Spitzkohlsalat als Hauptgericht passen noch mildes Gemüse wie klein gehobelte(r) Kohlrabi oder Karotten sowie geraspelte Äpfel und Birnen dazu. Walnüsse oder Cashewkerne runden das Gericht ab.
Spitzkohl warm zubereiten
Aus Spitzkohl lassen sich zahlreiche warme Gerichte zaubern, ob im Ofen oder in der Pfanne. Für ein simples Kohlgemüse als Beilage zu Fleisch oder Fisch wird der Spitzkohl zunächst geviertelt, der Strunk entfernt und die Stücke kleingeschnitten. Den Kohl dann in einer Pfanne in Butter oder Öl kurz anbraten und für rund 5 Minuten dünsten. Danach klassisch mit Salz und Pfeffer würzen. Alternativ schmeckt das Spitzkohlgemüse auch mit Currypulver, Ingwer oder Sojasauce.
Wegen seiner feinen Blätter kann das Spitzkraut auch gut für Kohlrouladen genutzt werden. Anders als bei Weißkohl oder Wirsing müssen die Blätter hierfür nicht vorgekocht werden, sondern lassen sich auch roh aufrollen.