Wenn Sie Probleme haben zu schlucken, oder Speisebrei aus dem Magen in Ihre Kehle zurückfließt, kann eine Speiseröhrendruckmessung die Ursache klären. Die Methode ist unkompliziert und verursacht keine Schmerzen.
Bei der Speiseröhrendruckmessung, auch Ösophagus-Manometrie, handelt es sich um ein Diagnoseverfahren, das die Beweglichkeit Ihrer Speiseröhrenmuskulatur und die Funktionalität des oberen und unteren Schließmuskels der Speiseröhre untersucht. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen dazu raten, wenn Sie folgende Symptome zeigen:
- Schluckstörungen
- Speiseröhrenkrämpfe
- Brustschmerzen, die nicht vom Herzen ausgehen
Die Speiseröhrendruckmessung gehört zu den diagnostischen Standardverfahren und ist eine Kassenleistung.
Die Funktionsweise der Speiseröhre
Ihre Speiseröhre ist ein mit Schleimhaut ausgekleideter Muskelschlauch. Miteinander vernetzte Nervenzellen durchziehen ihn, die die Muskelbewegungen (Motilität) während des Schluckens steuern. Diese Bewegungen transportieren den Speisebrei von Ihrem Mund die Speiseröhre hinab.
Der ringförmige Schließmuskel am unteren Ende Ihrer Speiseröhre, der sogenannte Ösophagussphinkter, nimmt die Funktion eines Pförtners ein. Indem er sich entspannt, lässt er die Speisen in den Magen passieren. Indem er sich anspannt, verhindert er, dass der mit Säure durchtränkte Speisebrei in die Speiseröhre zurückgelangen und einen Reflux auslösen kann.
Wie funktioniert eine Speiseröhrendruckmessung?
Zur Ösophagus-Manometrie müssen Sie nüchtern sein, das heißt, Sie dürfen acht Stunden vorher nichts essen, vier Stunden vorher nichts trinken. Medikamente, die die Beweglichkeit der Speiseröhre fördern, sollten Sie mindestens zwei Tage vorher absetzen.
Die Untersuchung erfolgt ambulant in der Arztpraxis:
- Ihr Arzt wird Ihre Nasenschleimhaut und Rachenschleimhaut mit einem Spray örtlich betäuben.
- Während Sie sitzen, schiebt er eine sehr dünne Druckmesssonde über Ihre Nase in den Magen.
- Zuerst misst der Katheter die Druckverhältnisse am Übergang von der Speiseröhre in den Magen, dort wo sich der untere Ösophagussphinkter befindet.
- Danach prüft er, während Sie mehrmals Wasser trinken, die Schluck- und Transportfunktion der Speiseröhre. Dabei misst er, ob sich der untere Speiseröhrensphinkter beim Schlucken normal öffnet.
- Am Ende der Untersuchung zieht er die Druckmesssonde wieder heraus.
Die Untersuchung ist schmerzlos und dauert etwa 20 Minuten.
Welche Erkrankungen kann eine Speiseröhrendruckmessung nachweisen?
Wenn der Ruhedruck oder der Druckablauf in Ihrer Speiseröhre gestört ist, kann das zu einer Vielzahl von Erkrankungen führen und Ihr Wohlbefinden stören:
- Achalasie: Die seltene chronische Funktionsstörung der Speiseröhre versetzt den Schließmuskel der Speiseröhre zum einen in erhöhte Spannung, weswegen er nicht erschlafft. Zum anderen vermindert sie die Bewegungen der mittleren und unteren Speiseröhre, weshalb der Nahrungsbrei stecken bleibt.
- Ösophagusspasmen: Der Speiseröhrenkrampf entsteht, wenn sich die Muskulatur der Speiseröhre verspannt, Schluckbeschwerden und Brustschmerzen auslöst.
- Sodbrennen und Refluxkrankheit: Wenn nach dem Essen Mageninhalt in Ihre Speiseröhre zurückfließt und die Schleimhaut reizt, entsteht Sodbrennen. Ursache ist, dass die untere Speisenröhrenmuskulatur und der Ösophagussphinkter erschlafft sind.
Außerdem erfolgt die Speiseröhrendruckmessung vor jeder Operation zur Behebung des Magensäure-Rückflusses in die Speiseröhre (Antireflux-Operation).
Die Risiken des Verfahrens
Die Ösophagus-Manometrie verläuft schmerzlos und birgt kaum Risiken. Selten führt sie zu Brechreiz oder Verletzungen im Nasen-Rachen-Raum, in der Speiseröhre oder im Magen durch den Schlauch.