Ein echter Schock ist ein Fall für den Notarzt. Er ist lebensgefährlich und muss sofort behandelt werden. Lesen Sie hier, was dabei im Körper passiert und was Sie tun können.
Umgangssprachlich bekommen wir einen Schock verpasst, wenn wir eine schlechte Nachricht erhalten oder einen gruseligen Film sehen. Ein Gruselschocker lässt uns zwar das Blut in den Adern gefrieren. Unter einem echten Schockzustand verstehen Ärzte allerdings etwas anderes.
Was ist ein Schock?
Ein Schock ist keine eigenständige Krankheit und kann verschiedene Ursachen haben. Unabhängig vom Auslöser bricht das Herz-Kreislauf-System des Betroffenen akut zusammen. Dadurch zirkuliert zu wenig Blut im Körper. Lebenswichtige Organe wie Leber, Lunge und Nieren werden nicht mehr ausreichend durchblutet. Das kann zu lebensbedrohlichen Störungen des Stoffwechsels führen. Folgende Ursachen können zu diesem Zustand führen:
- Blutverlust nach einem schweren Unfall
- Herzprobleme, zum Beispiel ein Herzinfarkt (Achtung: bei kardiogenem Schock keine Schocklage, sondern Oberkörper erhöht lagern)
- eine starke allergische Reaktion, zum Beispiel bei einer Bienen- oder Wespenstichallergie
- seelischer Ausnahmezustand nach einem traumatischen Erlebnis
- Hitzschlag
- hypoglykämischer Schock durch starke Unterzuckerung bei Diabetes
- Blutvergiftung
Unser Körper versucht durch die Schockreaktion, den Kreislauf wieder zu stabilisieren. Er konzentriert sich dabei auf die Versorgung der wichtigsten Organe mit Blut und Sauerstoff. Mit fatalen Folgen für den Rest unseres Körpers. Deshalb gehören Betroffene umgehend notärztlich behandelt. Rufen Sie unbedingt den Rettungsdienst, wenn Sie bei einem Betroffenen typische Symptome beobachten.
Welche Symptome deuten auf einen Schock hin?
Folgende Symptome können die Anzeichen für einen Schock sein:
- kalte, blasse, kaltschweißige Haut (Achtung: bei septisch-toxischem Schock ist die Haut eher warm und gut durchblutet)
- beschleunigter, kaum fühlbarer Puls (über 100 Schläge pro Minute)
- sinkender Blutdruck
- Betroffener friert und zittert
- Betroffener ist sehr unruhig, nervös und ängstlich
- Atemnot
- Teilnahmslosigkeit, Bewusstseinstrübung
- eventuell Bewusstlosigkeit
Ohne rasche Erste-Hilfe-Maßnahmen kann ein Schock zum Kreislaufversagen führen.

Erste Hilfe bei Schock
Unabhängig vom Auslöser können Sie durch gezielte Erste-Hilfe-Maßnahmen betroffenen Personen helfen. Möglicherweise retten Sie dem Betroffenen damit das Leben. Das können Sie tun:
- Alarmieren Sie zuerst den Rettungsdienst unter der internationalen Notrufnummer 112 oder bitten Sie Passanten darum.
- Sprechen Sie den Betroffenen an, beruhigen und trösten Sie ihn.
- Vermeiden Sie unnütze Bewegungen.
- Ist der Betroffene ansprechbar, dann legen Sie eventuell seine Beine hoch. Schieben Sie zum Beispiel ein Kissen unter die Beine.
- Bringen Sie die betroffene Person in die Seitenlage, wenn diese sich erbricht oder aus dem Mund blutet.
- Lockern Sie gegebenenfalls zu eng sitzende Kleidung des Betroffenen.
- Halten Sie den Betroffenen mit einer Decke oder ähnlichem warm.
- Versorgen Sie gegebenenfalls sichtbare Blutungen und Brüche.
- Geben Sie der betroffenen Person nichts zu trinken.
- Kontrollieren Sie, ob der Betroffene ansprechbar und bei Bewusstsein ist.
- Fühlen Sie nach dem Puls und der Atmung.
- Ist der Betroffene bewusstlos, dann bringen Sie ihn vorsichtig in die stabile Seitenlage.
- Beginnen Sie bei Bewusstlosigkeit und fehlender Atmung sofort mit der Wiederbelebung.