Schimmel kann Leben retten, aber auch gesundheitsschädlich sein. Das klingt widersprüchlich, zeigt aber, wie komplex das Thema Schimmel ist. Wer die wichtigsten Fakten kennt, kann das Risiko klein halten, dass Schimmelbefall zum Gesundheitsproblem wird. Wir haben die zehn wichtigsten für Sie zusammengestellt.
Die schlechte Nachricht zuerst: Schimmel ist überall. Zumindest seine Sporen – sprich: Samen. Sie sind so leicht und klein, dass sie über weite Strecken schweben können. Daher sind sie praktisch überall nachweisbar. Zum Problem werden sie, wenn ihre Konzentration in der Atemluft eine gewisse Höhe überschreitet.
Zum Problem wird Schimmel auch dann, wenn er über befallene Lebensmittel in den Körper gelangt. Schimmelpilze können Gifte (Mycotoxine) produzieren, die Ihre Gesundheit nachhaltig schädigen.
Jetzt die gute Nachricht: Schimmel ist nicht immer schädlich. Er kann sogar Stoffe herstellen, die für uns sehr nützlich sind – Penicillin zum Beispiel. Die Art von Schimmel und die Konzentration seiner Sporen oder Toxine ist entscheidend. Außerdem: Sich vor den gesundheitlichen Gefahren des Schimmels zu schützen, ist nicht schwer. Voraussetzung dafür: Sie kennen die wichtigsten Fakten zu Schimmelbefall.
Das sollten Sie über Schimmel wissen:
Der größte Teil des Schimmelpilzes ist ein Geflecht aus Zellfäden (Mycel), die so winzig sind, dass wir sie nicht sehen können. Sie haben die Scheibe Toast schon durchzogen, bevor die charakteristischen, grünlichen Schimmelpunkte sichtbar werden. Der Schimmel erblüht erst, wenn er durch eine andersgeschlechtliche Spore befruchtet wurde.
Da unser Kopfkissen jede Nacht viel Feuchtigkeit aufnehmen muss (Schweiß, Atemfeuchtigkeit), bietet es auch Schimmelpilzen ein bequemes Plätzchen. Waschen Sie den Kissenbezug darum regelmäßig bei 95 Grad und sorgen Sie beim Bettenmachen für eine gute Durchlüftung der Kissen.
In Wohnungen ist am häufigsten das Schlafzimmer von Schimmel befallen. Lüften Sie dort regelmäßig und lassen Sie den Raum im Winter nicht auskühlen. Gehen Sie auf Nummer sicher, und kontrollieren Sie regelmäßig an Stellen, wo die Luft schlecht zirkulieren kann. Das ist zum Beispiel hinter Schränken, unter oder hinter dem Bett der Fall.
Schimmelpilze fühlen sich vor allem auf kalten Wänden wohl, denn hier schlägt die Luftfeuchtigkeit sich nieder. Wer sie langfristig in den Griff kriegen will, muss die Ursache für diesen Schimmelbefall beseitigen.
Bei befallenen Lebensmitteln sagt die Größe des sichtbaren Schimmels nichts über die Menge der Giftstoffe aus, die darin bereits stecken. Auch ein kleiner Schimmelfleck kann viele Toxine produzieren.
Zu den ersten Beschwerden, die Schimmelsporen auslösen können, zählen Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Müdigkeit oder Schleimhautreizungen und Atemprobleme.
Bei einer fortdauernden Belastung mit Schimmelsporen können Symptome auftreten, die denen von Heuschnupfen oder Asthma stark ähneln. Auch Allergien können sich einstellen. Ein Arzt muss dann abklären, ob tatsächlich Schimmelsporen der Auslöser der Beschwerden sind.
Wer von Schimmel befallene Lebensmittel isst, merkt erst einmal nichts. Schimmel verändert meist nicht einmal den Geschmack der Speisen. Doch die Gifte wirken vor allem chronisch – sie addieren sich im Körper und schädigen das Erbgut der Zellen. Das erhöht das Krebsrisiko.
Auch wenn der Schimmelpunkt winzig ist: Schimmelige Lebensmittel – vor allem Obst, Gemüse und Brot – gehören entsorgt.
Schimmelsporen sind extrem hartnäckig. Erhitzen tötet sie nicht ab! Befallenes Obst oder Gemüse darum nicht kochen, sondern wegwerfen.