Plattfuß – ungesunde Fehlstellung des Fußes

Plattfuß – ungesunde Fehlstellung des Fußes

Berührt die gesamte Fußsohle im Stehen den Boden, wird diese Fehlbildung als Plattfuß (Pes Planus) bezeichnet. Lesen Sie hier mehr dazu.
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Berührt die gesamte Fußsohle im Stehen den Boden, wird diese Fehlbildung als Plattfuß (Pes Planus) bezeichnet.

Der Plattfuß tritt sowohl beidseitig als auch einseitig auf. Eine Vorstufe davon ist der sogenannte Senkfuß, bei dem der Fuß abgeflacht ist, aber noch nicht direkt am Boden liegt. Lesen Sie im folgenden Text über Ursachen und Maßnahmen beim Plattfuß.

Was verursacht einen Plattfuß?

Unterschieden wird zwischen dem angeborenen und dem erworbenen Plattfuß. Während ersterer schon bei der Geburt vorhanden ist, tritt letzterer im Kindes-, jugendlichen oder Erwachsenenalter als Folge einer Schwäche der Unterschenkelmuskulatur auf.

Angeborene Plattfüße sind selten und oft erblich bedingt. Dabei ist die ganze Fußsohle flach, die Ferse nach außen gebogen, das Sprungbein-Kahnbein-Gelenk fehlgebildet. Diese Fehlstellung ist schon bei der Geburt und sogar im Mutterleib mittels einer Ultraschalluntersuchung erkennbar. Nicht selten sind auch andere Fehlbildungen der Fußknochen vorhanden, die als Klump-, Sichel- oder Spitzfuß bezeichnet werden, bei denen auch Gelenke und Muskeln betroffen sind.

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Erworbene Plattfüße entstehen, wenn der hintere Schienbeinmuskel (Musculus tibialis posterior) zu schwach ist, um die Fußknochen dauerhaft zu stützen. Die Ursachen dafür können eine Bindegewebeschwäche, eine Rheumaerkrankung oder Unfallverletzungen sein. Auch langes Stehen, zu wenig Bewegung oder Übergewicht begünstigen diese Entwicklung.

Von einer krankhaften Fehlbildung zu unterscheiden ist der Knick-Plattfuß bei Kleinkindern, der wegen der im Vergleich zu Erwachsenen veränderten Stellung des Hüftgelenks und der Beinachse auftritt und sich mit sechs bis acht Jahren in der Regel verwächst.

Plattfuß – Symptome und Diagnostik

Das sichtbarste Symptom eines Plattfußes stellt das fehlende Längsgewölbe dar, da die Fußsohle komplett am Boden aufliegt. Weiter leben Betroffene zum Teil jahrelang ohne Beeinträchtigungen. Mit der Zeit treten jedoch manchmal Fuß-, Hüft- und Gelenkschmerzen auf und es bilden sich Druckstellen an der Sohle. Bei angeborenen Plattfüßen kann das Kind je nach Schwere der Missbildung nur schwer laufen lernen und sich schmerzfrei bewegen.

Diagnostiziert wird der Plattfuß von einem Orthopäden, der die Stellung des Fußes im Stehen und im Zehenstand begutachtet. In schweren Fällen und bei Verdacht auf Rheumaerkrankungen kann eine Röntgenuntersuchung notwendig sein.

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Plattfuß 1
Eine orthopädische Sohle ist oft eine gute Lösung bei Plattfüßen. (c) Colourbox

Wie wird ein Plattfuß behandelt und therapiert?

Wurde ein Plattfuß festgestellt, richtet sich die Behandlung nach der Schwere der Verformung und danach, ob die Betroffenen unter Schmerzen leiden. Bei angeborenen Plattfüßen ist oft eine Operation notwendig, um die Fehlbildung zu beseitigen. Sie erfolgt in der Regel bis zum dritten Lebensjahr. Dabei werden die Knochen gerichtet und die Sehne verstärkt.

Bei erworbenen Plattfüßen wird nur bei starken, anhaltenden Schmerzen und zusätzlichen Erscheinungen wie gerissenen Sehnen zu einem Eingriff geraten. Hier ist der konservative Ansatz oft das Mittel der Wahl. Zur Beseitigung des Plattfußes helfen:

  • Orthopädische Einlagen

Die Einlagen werden individuell angefertigt und sorgen für eine Entlastung des Längsgewölbes, das wieder angehoben wird. Sie bestehen aus Schaum, Leder oder Kunststoff. Die Kosten von 100 bis 150 Euro werden in der Regel von der Krankenkasse getragen, wobei Zuzahlungen anfallen können.

  • Fußgymnastik

Regelmäßige Übungen wie barfuß auf Zehenspitzen Gehen stärken die Muskeln und Sehnen, die das Fußgewölbe heben. Auch die sogenannte Fußschraube hilft, die Sohle zu entlasten. Dabei werden Ferse und Vorfuß mit jeweils einer Hand in die entgegengesetzte Richtung verdrillt, wobei der Fuß in einem 90-Grad-Winkel zum Unterschenkel steht. Weitere, einfache Trainingseinheiten mit Tennisbällen und Gummibändern kommen in der Physiotherapie zum Einsatz. Verschreibt der Orthopäde die Sitzungen, beteiligt sich die Krankenkasse an den Kosten.

Plattfüße vorbeugen – gesund laufen und stehen

Während der angeborene Plattfuß auf eine Fehlentwicklung im embryonalen Stadium zurückzuführen ist, wird der erworbene Plattfuß nicht selten von falschen Verhaltensweisen begünstigt. Gerade wenn Sie bereits unter einem Senkfuß leiden, helfen folgende Regeln, eine Verschlechterung Ihres Zustandes zu verhindern.

  • Geeignete Schuhe tragen

Zu enges Schuhwerk und hohe Absätze verursachen Plattfüße und andere Fehlstellungen. Ein guter Schuh besitzt eine weiche, flache Sohle und genug Platz, damit Sie die Zehen spreizen können.

  • Barfuß laufen

Wer zu lang Schuhe trägt, schwächt die Fußmuskulatur. Zu Hause und an geeigneten Orten in den Sommermonaten sollten Sie daher so lange wie möglich auf das Schuhwerk verzichten. Besonders das Laufen auf weichen Untergründen wie Erde und Sand stärkt die Sehnen und Muskeln.

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