Selbst oder gerade vor Krankenhäusern macht der gefürchtete Norovirus nicht halt. Bei uns erfahren Sie, wie Sie die Infektion erkennen und behandeln können.
Gerade dann, wenn sich viele Menschen auf besonders begrenztem Raum aufhalten, sind die besten Voraussetzungen für die Ausbreitung des Norovirus gegeben. Am häufigsten kommt die Erkrankung, die sich in erster Linie durch Brechdurchfall bemerkbar macht, in Krankenhäusern, Kindergärten, Altenheimen oder Schulen vor. Zwar handelt es sich bei einer Infektion mit dem Norovirus um eine sehr unschöne und unangenehme Erkrankung, sie ist jedoch nur in den seltensten Fällen lebensbedrohlich und vergeht normalerweise innerhalb weniger Tage von selbst.
Norovirus: welche Symptome treten auf?
Sind die Betroffenen erst einmal am Norovirus erkrankt, treten die Symptome meist sehr plötzlich (innerhalb weniger Stunden) auf und gleichen denen einer herkömmlichen Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis). Zu den typischen Beschwerden zählen:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Bauchschmerzen & Krämpfe
- Durchfall
- Schwindelgefühl
- Kraftlosigkeit
- Kopf- und Gliederschmerzen
- leichtes Fieber
Noroviren an sich sind recht hartnäckig was die Verbreitung betrifft, die Krankheitssymptome klingen aber in der Regel nach zwei bis drei Tagen allmählich ab. Bei älteren Personen, Kindern und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können allerdings von Fall zu Fall auch Komplikationen auftreten, die unbedingt beobachtet und vom Arzt behandelt werden sollten. Hierzu zählt vor allem der enorme Flüssigkeitsverlust, der notfalls per Infusion ausgeglichen werden muss, um eine Dehydratation zu verhindern.
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Norovirus – Ansteckungsgefahr und Prävention
Noroviren sind nicht nur sehr hartnäckig, sie verbreiten sich auch rasend schnell. Die Viren können sogar Temperaturen von bis zu +60 °C standhalten und auch in und an Lebensmitteln sind die Überlebenschancen des Norovirus recht gut. Da Noroviren an Gegenständen wie Türgriffen, Treppengeländern, Toilettensitzen und Handtüchern für längere Zeit überleben können, sollte generell auf eine gründliche Hygiene geachtet werden. Besonders in Krankenhäusern oder anderen öffentlichen Einrichtungen, in denen viele Menschen verkehren, sollten Sie sich im günstigsten Fall immer die Hände waschen und desinfizieren. Fassen Sie sich auch möglichst nicht ins Gesicht, um eventuelle Erreger nicht zu verteilen. Gerade in der Umgebung von erkrankten Personen können sich zahlreiche Noroviren ausgebreitet haben, da die Betroffenen die Krankheitserreger größtenteils über Stuhlgang und Erbrechen ausscheiden und sich diese per Tröpfchen über die Luft in die nähere Umgebung ausbreiten können.

Wie lange sind Noroviren ansteckend?
Selbst wenn Patienten keinerlei Symptome mehr aufweisen, können sie noch für mindestens zwei weitere Tage ansteckend sein. Im Stuhl können die Erreger sogar noch bis zu zwei Wochen oder länger nachgewiesen werden. Bereits zehn Noroviren reichen aus, um sich mit dem belastenden Brechdurchfall anzustecken. Gerade beim Händeschütteln ist es oft schnell und unbemerkt passiert. Wie auch bei einem grippalen Infekt kann uns eine Noroviren-Erkrankung immer wieder treffen, immun wird man durch eine einmalige Infektion nämlich nicht.
Noroviren: Diagnose und Therapie
Häufig genügt dem behandelnden Arzt schon eine Schilderung der Symptome, um auf eine Erkrankung durch Noroviren schließen zu können. Um den Verdacht zu untermauern, kann eine Stuhlprobe des Patienten auf entsprechende Erreger untersucht werden. Wird die Diagnose Norovirus gestellt, muss diese Tatsache auch an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet werden. Auch Krankenhäuser und Pflegeheime sind hierzu verpflichtet.
Norovirus behandeln
Ein allgemeines Heilmittel gegen Noroviren gibt es leider nicht. Liegt eine derartige Infektion vor, kann und muss diese lediglich auskuriert werden bis die Symptome abgeklungen sind und keine Ansteckungsgefahr mehr besteht. Dies ist besonders für Patienten wichtig, die mit Lebensmitteln oder Menschen arbeiten. Kommt es zu einer Noroviren-Infektion können grundsätzlich nur die auftretenden Beschwerden gelindert werden. Ganz besonders wichtig ist in diesem Fall auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um den Flüssigkeitsverlust aufgrund von Durchfall und Erbrechen wieder auszugleichen. So wird verhindert, dass Betroffene dehydrieren. Tee, Saft, Brühe oder Elektrolyte aus der Apotheke helfen dabei. Damit sich die strapazierte Darmschleimhaut schnell wieder erholen kann, wird geraten, eine leichte Kost in Form von Zwieback oder Weißbrot zu sich zu nehmen.
Wenn Sie auf eine gründliche Hygiene achten, sich regelmäßig die Hände und auch Lebensmittel vor dem Verzehr waschen, können Sie das Risiko, am Norovirus zu erkranken erheblich senken. Ausgeschlossen werden kann eine Infektion allerdings nicht.