Noni ist die neue Superfrucht. Der Saft der polynesischen Steinfrucht soll bei Krankheiten wahre Wunder vollbringen. Ob das stimmt, lesen Sie hier.
Was ist Noni?
Der Noni-Baum (Morinda citrifolia) ist ein Maulbeerbaum. Er wächst auf den polynesischen Inseln, Hawaii, Madagaskar und an der Küste Mittelamerikas. Für die Einheimischen ist der Noni-Baum die Königin der Gesundheitspflanzen. Sie gewinnen aus den kartoffelgroßen, grün-weißen Früchten des Baumes Saft, verwenden sie als Zutat für viele Gerichte und machen aus den Blättern Tee.
Im rohen Zustand sind die Früchte mehr oder weniger ungenießbar. Denn ihr Geschmack und Geruch erinnert eher an reifen Gorgonzola als an frisches Obst. Die Konsistenz ähnelt der von Ananas. Einheimische nennen die stinkenden Noni-Früchte deshalb auch liebevoll „Mäuseananas“. Um den Saft genießbar zu machen, wird er mit besser schmeckenden Säften verdünnt. In Europa sind die Früchte als Saft, Püree, Fruchtsaftkonzentrat, Saft-Trockenextrakt und Pulver zugelassen. Getrocknete oder geröstete Noni-Blätter gibt es als Tee.
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Welche Wirkung hat Noni?
Die Ureinwohner Polynesiens verwenden Nonis als traditionelle Heilfrucht. Auch bei uns gelten die Säfte und Kapseln aus den Fruchtbestandteilen als Geheimtipp. Gepriesen wird beispielsweise der Anti-Aging-Effekt. Laut Eigenwerbung der Hersteller soll die Frucht bei zahlreichen gesundheitlichen Problemen helfen:
- Allergien
- Arthritis
- Depressionen
- Heißhunger
- Herz-Kreislaufkrankheiten
- Krebs
- Magengeschwür
- Müdigkeit
- Nierenproblemen
- Rheuma
- Schmerzen
- Schlaganfällen
- Übergewicht
- Verletzungen/Wunden
Laut Verbraucherzentrale gibt es dafür aber keine ausreichenden Beweise.

Wie gesund sind Noni-Früchte?
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie haben 2014 festgestellt, dass Fruchtfliegen von den Seychellen nach dem Verzehr von Noni-Früchten sechsmal mehr Eier produzieren als bei normaler Laborkost. Ist der Saft womöglich eine Lösung bei Problemen mit der Fruchtbarkeit? Leider nicht. Für Forscher ist der Noni-Saft – in Maßen genossen – nicht gesünder oder ungesünder als jeder andere Fruchtsaft.
Der Saft und andere Produkte sollen weder beim Abnehmen helfen noch andere gesundheitliche Probleme lindern. Aber schaden tun sie auch nicht. In einigen Foren ist zu lesen, dass durch den Genuss von zu viel Saft Leberschäden auftreten können. Das Bundesamt für Risikobewertung hat den Saft allerdings schon vor geraumer Zeit für unbedenklich erklärt, wenn er in der empfohlenen Menge konsumiert wird. Er schadet höchstens Ihrem Portemonnaie. Denn der Saft ist ziemlich teuer. Ein Liter reiner Direktsaft kostet um die 12 Euro.
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Welche Inhaltsstoffe stecken in Noni-Früchten?
Noni-Früchte sollen bis zu 60 gesundheitsfördernde Substanzen enthalten. Zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, Mineralstoffe oder Enzyme. Laut Verbraucherzentrale liegen bis jetzt allerdings keine offiziellen Angaben über die Inhaltsstoffe vor.
Auf was muss ich beim Verzehr von Noni-Produkten achten?
Probieren Sie am besten 100 Prozent reinen Direktsaft. Halten Sie sich beim Verzehr von Noni-Produkten unbedingt an die empfohlene tägliche Verzehrmenge. Wenn Sie bemerken, dass sie auf ein Produkt allergisch reagieren, dann stoppen Sie den Verzehr.