Kamille enthält unter anderen ätherisches Öl, Flavonoide, Bitter- und Gerbstoffe.
Als Heilpflanze hilft sie bei Folgendem:
- Schleimhautentzündungen: Kamille wirkt entzündungshemmend und kann somit zu einer schnelleren Abheilung von Entzündungen des Rachens oder Zahnfleisches verhelfen.
- Erkrankungen der Atemwege: Auch bei Husten oder Halsschmerzen wirkt der entzündungshemmende Effekt der Kamille wohltuend und kann Schmerzen lindern.
- Magen-Darm-Beschwerden: Das Kamillenöl wirkt krampflösend auf die Magen- und Darmschleimhaut. So kann die Kamille bei Bauchkrämpfen für Abhilfe sorgen.
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Mögliche Nebenwirkungen
Frische Kamille kann in seltenen Fällen Dermatitis verursachen. Das ätherische Kamillenöl sollten Sie nur nach Absprache mit dem Arzt innerlich anwenden. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie komplett auf Kamillenzubereitungen verzichten, da es hierzu keine gesicherten Erkenntnisse gibt. Wenn eine Allergie gegen Korbblütler bekannt ist, sollten Sie ebenfalls keine Kamillenanwendungen durchführen. In seltenen Fällen kann es zu Kontaktallergien kommen.
Hintergrundinformationen
Die Kamille oder Matricaria recutia wächst wildwachsend in Europa und anderen gemäßigten Gebieten. Die Kamille ist schon seit langer Zeit als Heilpflanze bekannt und geschätzt. Die Kamille ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 60 Zentimeter hochwachsen kann. Die Blätter der Kamille sind mehrfach gefiedert und haben kleine Zipfel. Die weißen Blütenköpfe sind leicht erkennbar durch ihre gelbe Mitte.
Kamille im Garten
Sie können Kamille im Herbst oder Frühjahr durch Samen aussäen. Diese können Sie im Fachhandel kaufen. Beim Säen sollten Sie beachten, dass die Kamille einen sonnigen Standort mit normalfeuchtem Boden bevorzugt. Gießen müssen Sie die Kamille selten. Wenn die Pflanze schon etwas größer ist, ist auch Frost und Kälte im Winter für sie kein Problem. Die Kamillenblüten können Sie dann ernten, wenn genügend davon vorhanden sind. Einen festen Zeitraum gibt es nicht.
Kamillentee
Kamillentee wirkt beruhigend bei Entzündungen der Atemwege und bei Entzündungen des Mund- und Rachenraums. Für den Tee übergießen Sie drei Teelöffel Kamillenblüten mit einer Tasse heißem Wasser. Lassen Sie den Tee etwa für acht Minuten ziehen. Sie können bei Beschwerden drei bis vier Tassen täglich trinken.
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Erste Arzneipflanze des Jahres
Seit über 25 Jahren wird jedes Jahr eine Heilpflanze durch den interdisziplinären Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Natürlich darf dabei auch die Kamille nicht fehlen. Das Besondere: Die Kamille war die allererste Pflanze die den Titel damals im Jahr 1987 gewann. Heute ist sie eine der bekanntesten Heilpflanzen überhaupt.