Kompakt: Die wichtigsten Fragen zu HPV (Humanes Papillomvirus)

Die wichtigsten Fragen zu HPV (Humanes Papillomvirus)

Inhaltsverzeichnis

HPV, was ist das denn? Noch immer herrscht viel Unwissenheit rund um die sexuell übertragbare Krankheit: Wie infiziert man sich, kriegen das nur Frauen, bekommt man davon wirklich Gebärmutterhalskrebs und schützt eine Impfung? Wir beantworten  die wichtigsten Fragen.

Was ist HPV (Humanes Papillomvirus)?

HPV ist die Abkürzung für das Humane Papillomvirus. Umgangssprachlich ist  fälschlicherweise oft vom HPV-Virus die Rede. Allerdings ist HP-Virus die fachlich korrekte Bezeichnung, da das V bereits für Virus steht.

HPV ist ein Virus, das unter anderem Gebärmutterhalskrebs auslösen kann. Insgesamt gibt es aber über 100 unterschiedliche Formen. Während einige sofort von unserem Immunsystem folgenlos bekämpft werden, und andere lediglich harmlose Warzen zum Beispiel an den Händen verursachen, sorgen rund die Hälfte der humanen Papillomviren für Erkrankungen an den Geschlechtsteilen. 16 davon werden für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht. Auf diese bezieht sich dieser Artikel hauptsächlich.

Man unterscheidet zwischen den sogenannten Hoch- und Niedrigrisiko-Typen. Erstere können Zellveränderungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses verursachen, die sich zu Krebs entwickeln können. Dazu zählt unter anderem der gefährliche HPV High risk Typ 16. Die „Low risk“-Typen sind weniger aggressiv. Sie können zwar ebenfalls Veränderungen im Gewebe des Gebärmutterhalses auslösen, diese sind allerdings gutartig und nicht krebserregend. Außerdem können Niedrigrisiko-Formen wie beispielsweise der sehr häufig auftretende humane Papillomavirustyp 6 Genitalwarzen verursachen.

Was sind die Ursachen von HPV?

Das Humane Papillomvirus ist sehr weit verbreitet und eine Ansteckung damit nicht selten. Diejenigen HPV-Typen, die die Fortpflanzungsorgane und den Genitalbereich betreffen, werden beim Geschlechtsverkehr übertragen. Da die Viren die Haut sowie Schleimhäute besiedeln, bietet ein Kondom keinen hundertprozentigen Schutz, verringert aber das Ansteckungsrisiko. Nicht nur Frauen, sondern auch Männer können sich beim Sex anstecken.

Darüber hinaus ist eine HP-Virus-Übertragung auch beim Küssen sowie beim  Oralverkehr theoretisch möglich. Einige Studien stellten einen Zusammenhang zwischen Krebs im Mund- und Rachenbereich und HPV her. Die Forschungsergebnisse sind aber nicht eindeutig. Dasselbe gilt für eine Ansteckung auf der Toilette. Sie ist höchst unwahrscheinlich, aber nicht hundertprozentig ausgeschlossen, da eine Übertragung über die Schleimhäute erfolgt und HP-Viren tagelang außerhalb des Körpers überleben können.

Papillomvirus 1

Was sind die Symptome?

Das Tückische an einer HPV-Infektion ist, dass sie in den meisten Fällen symptomlos verläuft. Der gefährliche HPV High Risk Typ 16 bleibt oft lange unerkannt im Körper. Deshalb sind regelmäßige Routineuntersuchungen beim Frauenarzt wichtig, um eine Ansteckung zu entdecken. Die ungefährlichen HP-Viren wie der Low Risk Typ 6 oder 11 machen sich hingegen bemerkbar: in Form von unangenehmen Hautveränderungen wie beispielsweise Warzen im Genitalbereich.

Wie erkennt der Arzt HPV?

Neben den genannten, sichtbaren Symptomen, hat der Arzt die Möglichkeit, eine Ansteckung mit gefährlichen HP-Viren durch den Pap-Test zu entdecken. Dieser ist Teil der Krebsvorsorge und kann Tumorzellen nachweisen. Allerdings können dabei abnormale HP-Virus-Zellen leicht übersehen werden. Oder Auffälligkeiten im Gewebe werden fälschlicherweise als bösartig diagnostiziert. Ein zuverlässigeres Mittel zur Diagnose ist der HPV-Test. Dafür entnimmt der Gynäkologe eine Gewebeprobe aus dem Gebärmutterhals.

Eine Kombination aus Pap- und HPV-Test ist eine sehr gute Methode, um eine Ansteckung zu erkennen. In der Regel ordnet der Arzt einen zusätzlichen HPV-Test an, falls der Pap-Test auffällig war. Routinemäßig wird der HP-Virus-Test nicht durchgeführt. Wichtig: Krebs lässt sich über den HPV-Test nicht diagnostizieren, sondern nur die Infektion als potenzieller Auslöser.

Wie wird HPV behandelt?

Ebenso wie alle anderen Virusinfektionen, ist auch eine HP-Virus-Behandlung mit Medikamenten nicht möglich. Lediglich sicht- oder spürbare Symptome wie Genitalwarzen sind behandelbar. Sie können zum Beispiel mit speziellen Cremes oder durch eine Vereisung, Laserbestrahlung oder Operation entfernt werden.

Bei wem der HPV-Test positiv ausgefallen ist, sollte danach regelmäßig (alle drei Monate) zur Kontrolle beim Gynäkologen gehen und in Absprache mit diesem einen Pap- und/oder HPV-Test machen, um im Auge zu behalten, ob sich das Gewebe verändert und falls ja, in welchem Maße. Denn wenn Krebsvorstufen nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden, kann sich daraus Gebärmutterhalskrebs entwickeln – manchmal auch erst viele Jahre später.

Falls der Arzt eine starke Zellveränderung im Gebärmutterhals diagnostiziert, kann eine sogenannte Konisation notwendig werden, um einer möglichen Krebsentstehung vorzubeugen. Dabei wird das auffällige Gewebe operativ entfernt.

Wie kann ich HPV vorbeugen?

Da es rund 130 verschiedene HPV-Typen gibt, ist ein hundertprozentiger Schutz gegen sämtliche humane Papillomviren nicht möglich. Generell hilft ein starkes Immunsystem, Viren abzuwehren und im Körper zu bekämpfen. So kann also eine gesunde Lebensweise dazu beitragen, einer Ansteckung mit HPV vorzubeugen. Bei den sexuell übertragbaren HP-Viren verringern zudem Kondome das Risiko einer Übertragung deutlich. Dasselbe gilt für eine monogame Beziehung. Wechselnde Sexualpartner erhöhen hingegen die Ansteckungswahrscheinlichlichkeit.

Eine weitere Präventionsmöglichkeit ist die HP-Virus-Impfung. Diese besteht aus drei Teilimpfungen und wird vor allem Mädchen im Alter von neun bis 14 Jahren – idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr – empfohlen und bietet einen guten Schutz. Bis zum Alter von 18 Jahren werden die Kosten der HPV-Impfung von rund 500 Euro von der Krankenkasse übernommen. Die Frage „Impfung ja oder nein?“ stellen sich aber auch ältere Frauen und Männer. Ob die Impfung sinnvoll für sie ist, wurde von verschiedenen Studien untersucht und ein Schutz konnte auch bei älteren, sexuell aktiven Menschen festgestellt werden. Aber: Eine HPV-Impfung ist eine Präventionsimpfung. Trägt eine Person die Viren schon in sich – die Wahrscheinlichkeit dafür steigt mit jedem Lebensjahr und Sexualkontakt –, dann ist sie unwirksam.

Papillomvirus 5

Die Impfung kann Nebenwirkungen wie Fieber sowie Juckreiz, Schwellungen und Blutungen an der Injektionsstelle hervorrufen. Außerdem können Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot und Übelkeit auftreten.

Wie sind die Heilungschancen?

Das HP-Virus ist nicht durch Medikamente heilbar. HPV lässt sich aber oft natürlich bekämpfen und verschwindet in neun von zehn Fällen von selbst. Es hat sich bewährt, das Immunsystem zu stärken: Eine gesunde Ernährung, moderate Bewegung sowie der Verzicht auf Zigaretten, Alkohol und Zucker helfen dabei, HP-Viren zu bekämpfen. Wer HPV ausheilen möchte, sollte möglichst nicht mit der Anti-Baby-Pille verhüten und so wenige Sexualpartner wie möglich haben.

Wird die Infektion oder verändertes Zellgewebe rechtzeitig erkannt, liegen die Heilungschancen bei fast 100 Prozent. Pro Jahr sterben allerdings rund 2.000 Frauen in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs.

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