Kompakt: Bauchschmerzen

Bauchschmerzen

Inhaltsverzeichnis

Jeder weiß, wie unangenehm Bauchschmerzen sein können. Krämpfe, Stechen, Zwicken, Drücken – die Beschwerden im Unterleib zeigen sich in vielen verschiedenen Formen und können zahlreiche Ursachen haben. Auf die leichte Schulter nehmen sollte man Bauchschmerzen aber nicht. Warum, erfahren Sie hier.

Was sind Bauchschmerzen?

Einfach gesagt: Bauchschmerzen sind Beschwerden im Bauchbereich. Das kann ein Ziehen oder Stechen sein, das länger anhält oder nach kurzer Zeit wieder verschwindet. Bauchschmerzen können sowohl im Oberbauch als auch im Unterbauch auftreten, rechts oder links, ausstrahlend oder lokal begrenzt. Bauchschmerzen sind keine Krankheit, sondern eines der Hauptsymptome einer Vielzahl an Krankheiten. Jeder Mensch hat immer wieder Bauchschmerzen, die ganz harmlos sind und schnell vergehen. Auch Babys und Kinder kennen Bauchschmerzen nur zu gut.

Zysten

Doch obwohl das Unwohlsein meist von selbst wieder verschwindet, ist bei akuten Bauchschmerzen Vorsicht geboten. Denn manchmal sind Bauchschmerzen Vorbote einer ernsten Erkrankung der Organe.

Was sind die Ursachen von Bauchschmerzen?

Jeder kennt die Bauchschmerzen nach einer üppigen Mahlzeit oder bei starkem Hunger. Manche haben Bauchschmerzen vor Lachen oder vor Angst. Während sich dabei die Ursache klar nachvollziehen lässt, treten andere Bauchschmerzen oft ohne offensichtlichen Grund auf. Vor allem, wenn die Schmerzen immer wiederkehren oder besonders stark sind, ist Vorsicht geboten. Denn dann kann sich dahinter eine ernstzunehmende Erkrankung der Verdauungsorgane verstecken. Störungen von Magen, Darm, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Milz, Nieren oder Harnblase können sich durch Beschwerden im Bauchraum bemerkbar machen.

Je nachdem wo im Bauchraum die Bauchschmerzen auftreten, gibt es verschiedene Ursachen, die dafür in Betracht kommen.

  • Ursachen für Bauchschmerzen am Oberbauch, oberhalb des Bauchnabels:
    • üppige Mahlzeit
    • scharfes Essen
    • Entzündung der Gallenblase (meist Bauchschmerzen rechts oben)
    • Gallensteine
    • Rückfluss von Magensäure (Reflux)
    • Magengeschwüre
    • Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis)
    • Erkrankung der Leber (meist Bauchschmerzen rechts oben)
    • Erkrankungen der Milz (meist Bauchschmerzen links oben)
    • Lungenentzündung
    • Rippenfellentzündung
    • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (meist Bauchschmerzen eher mittig)
    • Tumore der oberen Organe
    • Herzinfarkt
    • Erkrankung oder Entzündung des Dickdarms
  • Ursachen für Bauchschmerzen im Unterbauch, unterhalb des Bauchnabels:
    • Dickdarm-Erkrankung
    • Blinddarmentzündung (Bauchschmerzen vor allem rechts unten)
    • Harnwegsinfektion
    • Menstruationsbeschwerden während oder vor der Periode
    • Bauchschmerzen vor dem Eisprung
    • Entzündung der Eierstöcke
    • Leistenbruch
  • unspezifische Bauchschmerzen:
    Sind die Bauchschmerzen nicht genau definierbar und treten immer wieder auf, kann es sich dabei um eine Unverträglichkeit gegenüber Nahrungsmitteln Oft treten Bauchschmerzen beispielsweise nach dem Milch- oder Kaffee-Genuss auf. Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit oder eine Überreaktion auf einzelne Nahrungsmittel könnten dahinterstecken. Eine weitere Möglichkeit: Stress oder ein Reizdarm-Syndrom. Bei unspezifischen Bauchschmerzen sollten die Betroffenen genau beobachten, wann die Beschwerden auftreten und ob sich ein Zusammenhang mit dem Essen oder der psychischen Belastung herstellen lässt.

Manche Beschwerden lassen sich genau lokalisieren: Bauchschmerzen unter den Rippen deuten eher auf Organe wie Leber, Gallenblase oder Milz hin. Bauchschmerzen beim Bücken oder bei Bewegung können von Blähungen bis Blinddarm verschiedene Ursachen haben, ebenso wie Bauchschmerzen neben, unter oder über dem Bauchnabel. Manchmal treten Bauchschmerzen sogar durch einen Bandscheibenvorfall auf. Sie können dann in den Rücken ausstrahlen.

Bauchschmerzen beim Kind

Da Kinder erst ab einem gewissen Alter Schmerzen lokalisieren können, klagen sie oft bei den verschiedensten Beschwerden über Bauchweh. Das kann tatsächlich durch Blähungen oder eine Unverträglichkeit verursacht werden, aber auch einfach ein allgemeines Krankheitsgefühl bei einer Erkältung ausdrücken. Manchmal kann es auch einfach nur die Bitte um Zuwendung sein. Treten die Bauchschmerzen beim Kind jedoch häufiger auf, sollte der Kinderarzt aufgesucht werden.

Was sind (weitere) Symptome?

Es gibt Bauchschmerzen in verschiedenen Varianten, doch allgemein lassen sich die Symptome nach folgenden Merkmalen unterscheiden:

  • dumpfe Bauchschmerzen
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Krämpfe, die in Wellen auftreten können (Koliken)

Zusätzlich zu den Bauchschmerzen gibt es je nach Ursache und Erkrankung noch weitere Symptome:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Fieber
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Völlegefühl
  • Sodbrennen
  • Kreislaufprobleme
  • Abgeschlagenheit
  • veränderter Stuhlgang, veränderte Farbe
  • Bewusstseinsstörungen

Wie erkennt der Arzt Bauchschmerzen?

Generell gilt: Bei starken Bauchschmerzen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, ebenfalls bei immer wiederkehrenden Beschwerden. Leichte Bauchschmerzen vergehen hingegen meistens von selber wieder, doch auch hier sollte genau beobachtet werden, in welchem Zusammenhang die Schmerzen auftreten, um ausschließen zu können, das eine Krankheit der Auslöser ist.

Bei Bauchschmerzen aller Art sind Internisten und Gastroenterologen die richtigen Ansprechpartner. Liegt bei Frauen die Ursache an den Geschlechtsorganen, ist der Gynäkologe zuständig, ebenfalls bei sämtlichen Bauchschmerzen während der Schwangerschaft und vor oder nach der Geburt.

Ernährungstagebuch bei Bauchschmerzen

Treten die Bauchschmerzen nicht akut und stark auf, sondern immer wieder, sollten die Betroffenen ein Ernährungstagebuch führen, in dem sie ihre Essgewohnheiten und die Häufigkeit und Intensität der Schmerzanfälle festhalten. Das hilft dem Arzt bei der Diagnose der Bauchschmerzen.

Im Anamnese-Gespräch wird die Krankengeschichte erfragt. Vorerkrankungen oder familiäre Vorbelastung können wichtig sein. Außerdem will der Arzt die genauen Symptome wissen. Treten die Bauchschmerzen mittig auf, oben rechts oder links? Oder sitzen die Bauchschmerzen doch eher links oder rechts unten? Je nach Ort des Schmerzes kommen unterschiedliche Ursachen in Frage.

Die Untersuchung bei Bauchschmerzen

Anschließend tastet und klopft der Arzt den Bauch ab. Hierbei kann er beispielsweise ungewöhnliche Verhärtungen erkennen und Schmerzen lokalisieren. Mit dem Stethoskop hört er die Darmgeräusche ab.

Um einen Verdacht zu bestätigen oder um ernste Erkrankungen auszuschließen, sind weitere Untersuchungen möglich:

  • Stuhlprobe
  • Bluttest
  • Magenspiegelung
  • Darmspiegelung
  • Ultraschall
  • MRT (Magnetresonanztomographie)
  • CT (Computertomographie)
Junger Mann, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Bauch langt.
Bauchschmerzen und Übelkeit sind Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung.

Mögliche Erkrankungen können mit Ultraschall entdeckt werden. (c) Andrey Popov / Fotolia

Liegt eventuell eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vor, gibt es eine Reihe weiterer Tests für die häufigsten Intoleranzen, beispielsweise gegen

  • Laktose
  • Fruktose
  • Histamin

Wie werden Bauchschmerzn behandelt?

Was tun bei Bauchschmerzen? So unterschiedlich wie ihre Ursachen sind auch die Behandlungsmethoden. Denn natürlich werden die Bauchkrämpfe einer Laktoseintoleranz anders behandelt als eine Blinddarmentzündung. Bei einem allgemeinen Unwohlsein mit Bauchschmerzen nach dem Essen hilft meist schon ein Verdauungsspaziergang oder eine Tasse Fencheltee. Gegen Bauchschmerzen gibt es außerdem viele Mittel und Medikamente, die in den Apotheken frei verkäuflich sind.

In vielen Fällen tauchen Bauchschmerzen nach dem Essen verdorbener Lebensmittel auf. Sofern es sich nicht um eine Salmonellen-Infektion oder Fischvergiftung handelt, können sich die Betroffenen gut selbst mit Hausmitteln helfen. Kommen die Bauchschmerzen jedoch von einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, wird der Arzt eine Ernährungsumstellung empfehlen und den Verzicht auf gewissen Nahrungsmittel anordnen, beispielsweise fettarme Kost, weniger Fleisch, mehr Vollkornprodukte, keine Milchprodukte oder kein Obst.

Medikamente oder OP

Ist jedoch die Erkrankung eines Organs Auslöser der Bauchschmerzen, beispielsweise Magen, Leber, Gallenblase oder Darm, wird die jeweilige Ursache behandelt. Das kann durch eine Therapie mit Medikamenten sein, eine spezielle Diät oder aber einen operativen Eingriff (z.B. Gallen-OP, Blindarm-OP).

Entstehen die Bauchschmerzen durch Stress oder sind psychosomatisch, sollte an ganz anderer Stelle angesetzt werden. Hier kann eine psychologische Betreuung zur besseren Stressbewältigung sinnvoll sein. Das regelmäßige Üben von Entspannungstechniken wie Yoga und Meditation kann ebenfalls bei Reizdarm-Beschwerden Linderung verschaffen. Manchmal verschwinden psychosomatische Bauchschmerzen auch durch Sport.

Hausmittel bei Bauchschmerzen

Bewährte Hausmittel gegen Bauchschmerzen sind Kräutertees. Krampflösend wirken beispielsweise Fenchel, Kümmel, Anis, Pfefferminz oder Kamille. Sie helfen besonders bei Bauchschmerzen durch Blähungen und können gut bei Kindern angewendet werden. Auch pflanzliche Arzneimittel mit Pfefferminzöl oder Kümmelöl lösen die unangenehmen Bauchkrämpfe.

Immer gut bei Bauchschmerzen ist eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen. Die Wärme wirkt krampflösend bei Blähungen oder Regel-Bauchschmerzen bei Frauen.

Wann in die Klinik bei Bauchschmerzen?

Bei plötzlich auftretenden, sehr starken Bauchschmerzen sollte nicht lange gezögert werden. Der Notarzt oder die nächste Klinik sind dann die Anlaufstelle, um akute Erkrankungen wie Blinddarmdurchbruch oder Darmverschluss schnellstmöglich zu behandeln. Auch wenn der Bauch stark aufgebläht und hart ist, starkes Erbrechen auftritt oder sogar Blut gespuckt wird, besteht Lebensgefahr. Bauchschmerzen und Fieber ist ebenfalls eine Kombination, die niemals ignoriert werden sollte. Akute Bauchschmerzen im Oberbauch können auch einen Herzinfarkt ankündigen.

Wie kann ich Bauchschmerzen vorbeugen?

Da Bauchschmerzen meistens durch eine Störung der Verdauungsorgane und des Magen-Darm-Traktes entstehen, ist die beste Vorbeugungsmaßnahme eine gesunde, ausgewogene, vitalstoffreiche Ernährung. Denn zu fettes Essen schlägt auf die Leber, zu viel Zucker fördert Blähungen und übermäßiger Alkohol hat ebenfalls schwerwiegende Folgen.

Die tägliche Ernährung sollte am besten so aussehen:

  • fünf Portionen Gemüse oder Obst am Tag
  • Vollkornprodukte statt Weißmehl
  • lieber pflanzliche Öle statt tierische Fette
  • regelmäßige Mahlzeiten über den Tag verteilt
  • keine üppigen Mahlzeiten
  • nicht schnell unterwegs essen, sondern Zeit dafür nehmen
  • am besten auf Zucker verzichten
  • Salz nur in geringen Mengen verwenden
  • viel trinken, am besten 2 Liter Wasser oder Tee pro Tag
  • Alkohol und Kaffee nur in Maßen
  • am besten aufs Rauchen verzichten

Um einer Magen-Darm-Infektion vorzubeugen hilft meist nur häufiges gründliches Händewaschen und kein Kontakt zu infizierten Personen.

Wie sind die Heilungschancen bei Bauchschmerzen?

Verursacht eine Magen-Darm-Infektion die Bauchschmerzen, verschwinden die Beschwerden nach wenigen Tagen wieder. Nahrungsmittelunverträglichkeiten lassen sich ebenfalls meist durch eine spezielle Ernährungsweise in den Griff kriegen. Bei akuten Erkrankungen der Organe ist eine schnelle Behandlung notwendig. Doch selbst hier stehen die Heilungschancen bei rechtzeitiger Diagnose gut.

Ausschnitt älterer Mann, der sich an den Bauch langt.
Schonkost kann bei Bauchschmerzen für Linderung sorgen.

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