Kohlsuppendiät: Mit dem Gemüse zur Traumfigur?

Kohlsuppendiät: Mit dem Gemüse zur Traumfigur?

Acht Kilo weniger in einer Woche? Wir verraten, was hinter der angeblichen Wunderkur Kohlsuppendiät steckt.
Inhaltsverzeichnis

Tagelang Kohlsuppe löffeln? Was nach langweiliger Monokost klingt, verspricht schnellen und einfachen Diäterfolg, birgt aber Risiken – und ist daher als Schlankheitskur umstritten. Wir klären, welches Diätwunder wirklich im Kohl steckt und ob die eintönige Ernährung über einen längeren Zeitraum taugt. Kohlsuppendiät – alles über ihre Vor- und Nachteile. 

Die Kohlsuppendiät ist simpel: kein Zählen von Kalorien, Fett oder Punkten, sogar die aufwändige Zubereitung gesunder Gerichte fällt weg. Alles, was Sie für diese Diät brauchen, ist ein sehr großer Topf Suppe, der Mahlzeit für Mahlzeit leerer gelöffelt wird. Das Versprechen: Hält man sich sieben Tage konsequent an die Kost, purzeln bis zu acht Kilo – klingt gut, aber ist es das auch?

Das Einmaleins der Kohlsuppendiät

Die „Magische Suppe“ – so ihr Originalname – kommt ursprünglich aus Amerika und ist eine klassische Crash-Diät. Das Prinzip dieser Diätform: schnellstmöglich Kilos loswerden, ohne hungern zu müssen. Es darf also eine beliebige Menge Kohlsuppe gelöffelt werden, sodass der Magen stets gefüllt bleibt, arbeiten muss, und Heißhungerattacken erst gar nicht aufkommen können.

Wer abnehmen möchte, schnippelt Weißkohl, Paprika, Möhren, Zwiebeln, Sellerie und Tomaten, kocht sie eine Stunde lang in Gemüsebrühe und würzt mit Salz, Pfeffer und Chili. Heraus kommt ein würziger Gemüseeintopf, der von nun einzig und allein auf dem Speiseplan steht. Morgens, mittags, abends – und zwischendurch. Je mehr Kohlsuppe, desto besser. Der Clou dahinter: Angeblich verbrennt der Körper bei der Verdauung des Kohls mehr Energie, als die Suppe an Kalorien enthält. Zudem heizen die Zutaten die Fettverbrennung an, zum Beispiel die Schärfe der Chilis.

In einer entspannteren Version der magischen Kohlsuppendiät dürfen Abnehmwillige je nach Tag verschiedene Lebensmittel essen. Der Diätplan für eine Woche könnte dann so aussehen:

Tag 1: eine Portion Obst ist erlaubt (außer Bananen),
Tag 2: grünes Gemüse (am besten roh, keine Erbsen),
Tag 3: Obst und Gemüse,
Tag 4: drei Bananen und Magermilch,
Tag 5: 300 g mageres Fleisch und eine Handvoll Tomaten,
Tag 6: Rindfleisch und grünes Gemüse beziehungsweise Salat,
Tag 7: eine Portion Naturreis und Gemüse.

Alkohol und Zucker sind bei beiden Varianten an allen Diättagen tabu. Auch auf Kaffee sollten die Abnehmenden verzichten. Zur Suppenkur, die dem Körper jede Menge Wasser entzieht, sollten Sie ausreichend trinken. Am besten sind zwei bis drei Liter (stilles) Wasser täglich.

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Suppe in einer Schüssel
Kohlsuppe: an sich prima, als Grundnahrungsmittel jedoch ungeeignet.

Wirklich wunderbar?

Wenn Sie sich eine Woche lang ausschließlich nach der Kohlsuppendiät ernähren, egal ob Variante 1 oder 2, werden Sie abnehmen. Der Körper nimmt weniger Kalorien auf, als er verbraucht und macht sich in der Folge an die Fettreserven, um den Organismus am Laufen zu halten. So weit die Theorie. Wissenschaftlich bewiesen ist die These, dass Kohl ein „Fatburner“ ist, also die Fettverbrennung fördert, allerdings nicht. Tatsächlich hat das Gericht aber eine geringe Energiedichte – sprich: wenig Kalorien pro Volumen. Anfangs wird also erst einmal abgenommen – und zwar eine Menge Wasser. Nicht jeder Gewichtsverlust, den die Waage anzeigt, kommt also direkt von den Hüftringen.

Auf Dauer zu einseitig

Grundsätzlich ist gegen das Gericht Kohlsuppe rein gar nichts einzuwenden. Die Zutaten sind reich an Ballast- und Mineralstoffen, Vitaminen und gesunden sekundären Pflanzenstoffen (Phytamine). Ernährungsexperten raten von der Kohlsuppe als alleiniger Diätkost allerdings ab. Das Problem: Der Körper wird nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt – eine Mangelernährung droht. Eiweiß zum Beispiel fehlt bei einer konsequenten Kohlsuppenkur komplett. Wer mit der ballaststoffreichen Suppe abnehmen möchte, sollte den Speiseplan daher mit gelegentlichen Portionen Magerquark aufwerten, da sonst Muskelmasse statt Fett abgebaut wird.

Der eintönige Speiseplan kann sich überdies auch negativ auf das Wohlbefinden auswirken: Immer das gleiche Mahl in der Schüssel vor sich zu haben, drückt irgendwann auf die Stimmung. Unzufriedenheit und Demotivation führen oft zu Heißhunger auf Süßes oder Fettiges. Zudem setzt der schwer verdauliche Kohl dem Darm ganz schön zu. Heißt: Kohlsuppe fördert Blähungen.

Keine langfristigen Effekte

Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät entschieden von der Kohlsuppendiät ab: „Solch ein starker Gewichtsverlust in kurzer Zeit ist gesundheitlich bedenklich.“ Außerdem sei die Versorgung mit einigen wichtigen Nährstoffen, insbesondere Eiweiß, mangelhaft. Auch ein Kritikpunkt: Sport beziehungsweise Bewegung spielen bei den meisten Kohlsuppendiäten keine Rolle.

Wer sich trotzdem dafür entscheidet, sollte auf den vielseitigeren Ernährungsplan von Variante 2 setzen und die Diät keinesfalls länger als eine Woche durchziehen. Und: Wer danach zurück in schlechte Essgewohnheiten verfällt, wird alle Kohlsuppen-Kilos ruckzuck wieder zunehmen. Der Jo-Jo-Effekt schlägt zu. Nur mit einer langfristig gesunden und ausgewogenen Ernährung mit viel Gemüse, magerem Fleisch, Fisch oder Tofu, zwei bis drei Litern ungesüßten Getränken pro Tag und regelmäßiger Bewegung werden Sie dauerhaft abnehmen.

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