
Ja, Einkaufen kann Spaß machen. Für viele ist es sogar ein Hobby. Es kann jedoch auch zur Sucht werden.
Egal ob im Fernsehen, in Zeitschriften oder im Internet: Überall werden schöne Dinge beworben. Das ein oder andere Teil ist schnell gekauft, obwohl wir es gar nicht brauchen. In der Regel ist das nicht weiter schlimm. Nimmt das Shoppen allerdings einen zu hohen Stellenwert im Leben ein, heißt es aufpassen. Denn der Kaufspaß kann schnell zur Kaufsucht werden. Wir erklären, was diese Krankheit ausmacht und wie man sie behandeln kann.
Im Gegensatz zur Alkohol- oder Drogensucht ist die Kaufsucht (Fachbegriff: Oniomanie) eine nichtstoffgebundene Abhängigkeit. Mediziner bewerten sie nicht als eigenständige Krankheit, sondern ordnen sie bei den Zwangsstörungen ein. Die Betroffenen geraten in Kaufräusche, die sie nicht kontrollieren können. Sie wissen, dass sie das Erworbene nicht brauchen. Doch darum geht es ihnen auch gar nicht: Der Kaufvorgang selbst ist es, der ihnen Befriedigung verschafft, nicht der Besitz der gekauften Dinge. Das pathologische Kaufen wird durch das Belohnungszentrum des Gehirns gelenkt. Dort ist das Kauferlebnis als positives Ereignis abgespeichert.
Der zwanghafte Konsum kann laut Experten jeden treffen. Wie viele Männer und Frauen unter der Zwangsstörung leiden, ist schwer zu sagen. Man geht aber davon aus, dass etwa fünf Prozent der Bevölkerung süchtig nach Shoppen sind, Tendenz steigend.
Es ist schwierig, eine Kaufsucht eindeutig zu diagnostizieren. Die Grenze zwischen normalem Spaß am Einkaufen und der Sucht danach verläuft fließend. Die im Folgenden aufgeführten weiteren Indikatoren können einem Psychotherapeuten aber bei seiner Diagnose helfen.
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Die offensichtlichsten Symptome der Sucht sind der Kontrollverlust, das exzessive Kaufverhalten an sich und die Unfähigkeit, damit aufzuhören. Doch es gibt noch weitere typische Merkmale:
Das bequeme Bestellen im Internet begünstigt eine Kaufsucht. (c) Andrey Popov / Fotolia
Das zwanghafte Kaufen ist unzureichend wissenschaftlich erforscht. Es gibt jedoch Theorien über die Ursachen.
So sieht man den wachsenden Leistungsdruck in der Gesellschaft als einen Auslöser. Das Shoppen stellt für manche Menschen ein Ventil dar, um mit Druck umzugehen. Je größer der Stress, desto ausgeprägter wird der Drang, einkaufen zu gehen, da es eine beruhigende Wirkung auf die Betroffenen hat.
Auch ein geringes Selbstwertgefühl oder ein plötzlicher Schicksalsschlag können Ursachen für eine Kaufsucht sein. In beiden Fällen versucht der Betroffene, durch das Kaufen von Dingen seine Probleme und negativen Gefühle zu überdecken und sich Glücksmomente zu verschaffen.
Die Möglichkeit des Online-Shoppings begünstigt die Sucht noch. Menschen können bequem von zu Hause aus Sachen bestellen, wodurch die Hemmschwelle relativ gering ist.
Ein über eine lange Zeit andauernder Kaufzwang kann für Betroffene schwerwiegende, negative Folgen haben, insbesondere finanzielle Probleme. Häufig verschulden sie sich und verlieren ihr gesamtes Vermögen. Auch zu Haftstrafen verschuldeter Kaufsüchtiger ist es schon gekommen, ebenso zu sozialer Abgrenzung, da sich Erkrankte für ihre Sucht schämen.
Weitere Folgen einer Kaufsucht können Ängste, Schuldgefühle und Depressionen sein. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die Erkrankung ernst genommen und behandelt wird.
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Kaufsüchtige sollten sich in psychotherapeutische Behandlung begeben. Wie bei anderen Zwängen ist es dabei zunächst wichtig, dass sich der Betroffene seine Erkrankung bewusst macht. Als besonders wirksam erwies sich bisher die sogenannte „kognitiv-behaviorale Gruppentherapie“, also eine Verhaltenstherapie zusammen mit anderen Kaufsüchtigen, in der die Teilnehmer lernen, die Gedanken und Gefühle, die den Kaufdrang auslösen, rechtzeitig zu erkennen und umzuleiten.
Auch der richtige Umgang mit Geld und die Selbstkontrolle müssen häufig neu erlernt werden. Dafür hält man die Patienten der Therapie dazu an, über einen längeren Zeitraum täglich aufzuschreiben, wann sie was eingekauft haben und welche Gedanken und Gefühle sie dabei hatten.
Außerdem gibt es spezielle Selbsthilfegruppen für Kaufsüchtige. Der Austausch über Probleme und Erlebnisse kann Betroffenen dabei helfen, sich von den eigenen Zwängen zu befreien. Wichtig bei der Behandlung einer Kaufsucht ist aber vor allem, dass Angehörige Verständnis zeigen und den Erkrankten unterstützen.
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