Kinder und Jugendliche dürfen ab sofort keinen Hustensaft mit dem Wirkstoff Codein mehr einnehmen. Denn schwere Atemprobleme können die Folge sein.
Der Wirkstoff Codein steckt in vielen Arzneimitteln. Ab sofort dürfen codeinhaltige Arzneien nicht mehr bei Kindern und Jugendlichen mit Husten angewendet werden. Dies teilt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in einer aktuellen Pressemitteilung mit. Es bestehe das Risiko schwerer Atemprobleme, und die Risiken durch das Codein seien größer als der Nutzen.
Für codeinhaltige Arzneimittel zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Husten wurde aufgrund des Risikos einer Atemdepression – also einer Abflachung oder Herabsetzung der Atmung – ein europäisches Risikobewertungsverfahren durchgeführt. „Unter anderem ist die Behandlung von Kindern unter 12 Jahren mit codeinhaltigen Arzneimitteln gegen Husten nicht mehr erlaubt“, schreibt das BfArM. Für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren raten die Experten von codeinhaltigen Husten- oder Erkältungsmitteln ab, wenn sie Atemprobleme haben. Auch stillende Mütter dürfen den Wirkstoff bei Husten wegen des Risikos für den Säugling nicht mehr anwenden.
Der Codeinsaft-CT 5 mg/5 ml des Herstellers AbZ-Pharma GmbH dürfe ab sofort nicht mehr in Verkehr gebracht oder abgegeben werden. Zudem müssen alle Arzneimittel mit dem Wirkstoff in Zukunft einen kindersicheren Verschluss haben.
Der Hintergrund des Verbots ist, dass bei Kindern in Europa mehrere tödliche oder lebensbedrohliche Fälle einer Atemdepression festgestellt wurden. Für Deutschland registrierte das Bundesinstitut einen Todesfall bei einem Kind zwischen den Jahren 1978 und 2012.
Codein ist ein Opiat. Es wird als Hustenstiller, aber auch seit Jahrzehnten als Schmerzmittel eingesetzt, oft zusammen mit Paracetamol. Im Körper wird es in Morphin umgewandelt, das eine schmerzstillende Wirkung besitzt. Außerdem unterdrückt Codein den Hustenreflex, indem es direkt auf das Hustenzentrum wirkt.
Einige Menschen setzen das Codein aber schneller in Morphin um als andere – es kommt zu einer hohen Konzentration von Morphin im Blut. Und das könnte schwere gesundheitliche Folgen haben, beispielsweise Atemprobleme. Die schnellere Verstoffwechslung von Arzneimitteln ist genetisch bedingt. Etwa drei Prozent der Menschen unserer Bevölkerung verstoffwechselten eine Reihe von Arzneimitteln „ultraschnell“, so das BfArM.
Auch Erwachsene sollten vorsichtig mit Arzneimitteln sein, die Codein enthalten. Morphin könne Nebenwirkungen in allen Altersgruppen auslösen. Bei Kindern seien sie nur besonders unvorhersehbar, weshalb das Mittel für sie verboten wurde.
Quellen:
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