
Hefepilze im Darm – damit leben die meisten Menschen gut. Nur wenn die Hefen, meistens Candida albicans, sich explosionsartig vermehren, kann das gefährliche Folgen haben.
Pilze, die in und auf Ihrem Körper leben – das klingt merkwürdig, ist aber ganz normal. Bereits während der Geburt beginnen Mikroben den bis dahin keimfreien Magen-Darm-Trakt des Babys zu besiedeln. Es bildet sich die Darmflora, die sich zu 99 Prozent aus verschiedenen Bakterien zusammensetzt. Im Darm von vier von fünf Erwachsenen leben zudem Hefepilze. Hauptsächlich sind es Hefen der Gattung Candida, am häufigsten nachgewiesen ist Candida albicans. Die Pilze siedeln nicht nur im Dickdarm, sondern auch auf der Haut, auf den Schleimhäuten von Mund und Rachen oder den äußeren Geschlechtsorganen.
Solange sie nicht überhand nehmen und das ökologische Gleichgewicht stimmt, sind Hefepilze im Darm nicht bedrohlich. Riskant wird es, wenn sie sich unkontrolliert vermehren, etwa weil das Immunsystem geschwächt ist. Im schlimmsten Fall kann eine Infektion mit Candida albicans eine tödliche Blutvergiftung verursachen.
Candida albicans gilt in der Medizin als Pilz, der nicht unbedingt krank machen muss, aber das Potenzial dazu besitzt. Es kommt auf die Menge und das individuelle Immunsystem an. Symptome und Krankheiten entstehen, wenn Ihre Abwehrkräfte geschwächt sind und die Barrierefunktion Ihrer Haut und Ihrer Schleimhäute herabgesetzt ist. Allerdings verfügen die Candida-Hefen über Mechanismen, die Ihre Infektabwehr stören und unterlaufen können.
Im Fall einer Pilzüberwucherung des Dickdarms, auch Kolonmykose genannt, steigt die Zahl allerdings auf über 1 Million Pilze pro Gramm an. Eine solche sehr seltene Symptomatik kann nach einer Antibiotikatherapie auftreten. Aber auch bei einem generell geschwächten Immunsystem.
Menschen sehr hohen Alters, sehr junge Säuglinge oder Frühchen können ebenfalls über ein nicht intaktes Immunsystem verfügen.
Die Infektion mit dem Candida-Pilz heißt Candidose. Sie kann unterschiedliche Krankheiten in Ihrem Körper auslösen. Hauptsächlich betreffen sie Ihre Haut, denn über Haut- und Schleimhautveränderungen können die Pilze sich in Ihrem Körper ausbreiten. Die meisten durch die Candidose verursachten Hautleiden sind der Mundsoor und die Windeldermatitis bei Babys und Kleinkindern.
Eine besondere Gefahr, die von Candida albicans ausgeht, liegt darin, dass der Erreger eine systemische Infektion verursachen kann. Dabei gelangt er direkt in den Blutkreislauf und breitet sich möglicherweise über ganze Organsysteme oder im gesamten Organismus aus. Solche Infektionen betreffen vor allem abwehrgeschwächte Patienten, oft auf Intensivstationen, die beispielsweise an Krebs, Aids oder anderen schweren chronischen Erkrankungen leiden. Die Hefen können sämtliche Organe befallen und schädigen. Eine Blutvergiftung mit Candida kann lebensgefährlich sein.
Hefepilz im Bauch kann starke Bauchschmerzen verursachen. (c) Andrey Popov / Adobe Stock
Die verbreitetsten Symptome einer großen Menge Hefepilze im Darm sind:
Zeigen abwehrgeschwächte Patienten solche Krankheitszeichen, denken Ärzte in der Regel an einen Befall mit Candida albicans – vor allem wenn gleichzeitig eine Hautinfektion im After- oder Schambereich vorliegt.
Candida albicans lässt sich relativ einfach mit einer Kotprobe oder mit einen Abstrich betroffener Haut oder Schleimhaut nachweisen. Oft zeigt sich schon unter dem Mikroskop, dass Pilze in größerer Menge vorhanden sind. Danach wird im Labor eine Pilzkultur angelegt, um den Erreger zweifelsfrei zu identifizieren.
Je nachdem, welches Krankheitsbild Candida albicans verursacht hat, erfolgt die Therapie:
Die Idee hinter der Candida-Diät ist, den Pilz im Darm auszuhungern. Da Hefen sich von Zucker ernähren, bedeutet das, vorwiegend auf schnellverdauliche Kohlenhydrate und laktosereiche Milchprodukte zu verzichten. Vom Speiseplan gestrichen sind:
Tatsächlich können Sie möglicherweise Blähungen, Durchfall und weitere Reizdarmsymptome lindern, indem Sie auf Zucker und andere Kohlenhydrate verzichten. Das liegt aber vermutlich daran, dass eine solche Diät die Darmflora positiv beeinflusst. Nach heutigem Kenntnisstand ist nicht durch Studien nachgewiesen, dass die Pilze dadurch ausgehungert würden. Vor allem gibt es keine Belege dafür, dass eine zuckerfreie Ernährung automatisch die Pilzmenge im Darm reduziert.
Schnupfen, Husten, Heiserkeit? In der kalten Jahreszeit erwischt uns eine Erkältung wieder öfter. So können Sie Ihr Immunsystem...
Zu den großen Fitnesstrends gehören seit Jahren Yoga und Pilates. Sie wirken ähnlich, bei genauerem Betrachten zeigen sich...
Die Coronakrise geht mit Ausgangsbeschränkungen einher. Wir haben für Sie die besten Tipps gegen Lagerkoller zusammengefasst.
In unserer Bildergalerie zeigen wir, wie Sie mit einfachen Übungen Ihre Füße stärken.
Johanniskraut wird seit Jahrhunderten eine heilende Wirkung für unterschiedliche innere und äußere Leiden zugesprochen.
Gesünder essen, mehr Sport machen, abnehmen –mit dem neuen Jahr sind auch die guten Vorsätzewieder da. Wie setzt...
Die Adventszeit, das Weihnachtsfest und dann noch Silvester – Die Tage, an denen wir gerne und vor allem...
Natron ist äußerst vielseitig – wir stellen Ihnen die besten Anwendungsgebiete vor.
Natron ist äußerst vielseitig – wir stellen Ihnen die besten Anwendungsgebiete vor.
Hausmittel können Ihnen bei Durchfall schnell und unkompliziert helfen. Hier ein Überblick, welche Mittel empfehlenswert sind.
"Autsch" auf Schritt und Tritt? Wir sagen Ihnen, warum die Beine plötzlich schwächeln ...
Wie Sie Ihren Teil dazu beitragen, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen und andere zu schützen.
Wir erklären Ihnen alles über die Wirkung und auch die Vor- und Nachteile von Desinfektionsmitteln für die Hände.
Wir erklären, wann der Blutzucker im Normalbereich liegt und was die Gründe für Abweichungen sein können.
Ist eine häufige Beschwerde, die durch den natürlichen Kühlmechanismus des Körpers bedingt ist.
Bestsellerautorin Stefanie Stahl gibt dazu Tipps im Online-Kurs.
Entspannung im Land der tausend Seen! Entdecken Sie die größte zusammenhängende Seenlandschaft Mitteleuropas. Unzählige Seen, dichte Wälder, Moorlandschaften...
Sie haben an einem unserer Gewinnspiele teilgenommen? Sehen Sie hier nach, ob Sie gewonnen haben.