
Türklinken, fremde Hände oder Aufzugknöpfe: Sie alle gelten als reinste Brutstätten für Bakterien und Viren. Handdesinfektionsmittel sollen davor schützen.
Vor allem die chirurgische Händedesinfektion in Krankenhäusern ist ein Muss vor jeder OP. Aber auch alle anderen Klinikmitarbeiter sind zur regelmäßigen hygienischen Händedesinfektion angewiesen.
Auch im privaten Bereich setzen mittlerweile viele auf Hände-Desinfektionsgels und Co. Täglich fassen wir unzählige Griffe, Knöpfe, Klinken und Ähnliches an, worauf sich unzählige Krankheitserreger tummeln. Handdesinfektionsmittel versprechen eine schnelle Hilfe, wenn keine Möglichkeit zum Händewaschen besteht. Allerdings sind sie nicht immer unbedenklich. Wir erklären Ihnen, wie die Desinfektionsmittel wirken und erläutern die Vor- und Nachteile.
Die meisten im Handel erhältlichen Gels, Sprays und Tücher enthalten Alkohol in Form von Isopropanol (Propan-2-ol), Propanol (Propan-1-ol) und Ethanol sowie Mecetroniummetilsulfat. Zahlreiche Produkte enthalten auch rückfettende Stoffe, um Rötungen und Allergien vorzubeugen. Unter den bekanntesten Namen befinden sich Sterillium und Sagrotan, doch einige Drogerien haben in den letzten Jahren Eigenmarken auf den Markt gebracht.
> Elektrische Händetrockner – hygienisch oder Keimschleudern?
Ein sporadischer Gebrauch Händedesinfektionsmittel kann in bestimmten Situationen sinnvoll sein, in denen sich kein fließendes Wasser in der Nähe befindet. Jedoch warnen viele Ärzte, dass der übermäßige und tägliche Gebrauch auch kontraproduktiv sein kann. Ein Grund dafür: Die antibakteriellen Lösungen beseitigen auch die Bakterien, die uns vor Krankheitserregern schützen.
Die ständige Anwendung von Bioziden schwächt insbesondere bei Kindern die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers und kann Allergien und Neurodermitis begünstigen. Allergiker können darüber hinaus auf die enthaltenen Duft- und Konservierungsstoffe empfindlich reagieren. Rötungen, Ekzeme und trockene Haut sind die Folgen.
> Wie schädlich sind Putzmittel?
Widerlegt ist dagegen, dass Handdesinfektionsmittel generell die Hände austrocknen. Zwar lösen alkoholische Händedesinfektionsmittel wie die in herkömmlicher Seife enthaltenen Tenside die oberen Fettschichten der Haut. Sie werden ihr jedoch, im Gegensatz zum Vorgang beim Händewaschen, durch das mechanische Reiben während der Desinfektion wieder zugefügt und nicht weggespült.
Lauwarmes, fließendes Wasser und Seife stellen unter normalen Umständen die beste Kombination dar, um die hygienischen Standards im Alltag zu erfüllen. Auch in Großraumbüros und im Einzelhandel kann das Personal weitgehend ohne Händedesinfektionsmittel auskommen. Der Verzicht auf das übliche Händeschütteln ist eine viel wirksamere Maßnahme gegen die Verbreitung von Krankheitserregern.
Es gibt jedoch Gruppen, bei denen Experten die Handdesinfektion empfehlen und sogar zu Pflicht erklären. Dazu gehören:
> So sorgen Sie für Hygiene am Arbeitsplatz
Auch wenn am Arbeitsplatz keine Möglichkeit besteht, die Hände mit fließendem Wasser zu waschen, wie zum Beispiel auf Baustellen, ist der temporäre Einsatz von Desinfektionssprays oder -tüchern gerechtfertigt.
Desinfizieren ersetzt das Händewaschen nicht. (c) Colourbox
Zur richtigen Desinfektion wird das antibakterielle Mittel zuerst auf die offene Handfläche verteilt, dann auf den Handrücken gerieben. Anschließend werden die gespreizten Finger und der Daumen behandelt. Nicht vergessen sollten Sie dabei die Außenseite der Finger und die Fingerkuppen. Auf keinen Fall sollten Sie nach der Desinfizierung die Hände waschen. Die vom Alkohol gelöste Fettschicht wird in diesem Fall weggespült, was trockene, rissige Hände und Rötungen fördert.
Wenn Sie auf eine umweltgerechte Produktion Wert legen, finden Sie im Handel Bio-Händedesinfektionsmittel, deren Alkohol aus biologischem Anbau stammt. Auch werden diese Sprays und Gels mit natürlichen Duften angereichert. Einige Hersteller bieten auch Desinfektionsmittel für Allergiker, die weitgehend auf Zusatzstoffe verzichten.
Der in vielen Händedesinfektionsmitteln enthaltene antimikrobielle Wirkstoff Triclosan steht unter Verdacht, Bakterien gegen Antibiotika resistent zu machen. Auch vermutet man einen Zusammenhang zwischen einer Abnahme der Fertilität beziehungsweise einem erhöhten Fehlgeburtenrisiko bei Frauen und einer erhöhten Triclosankonzentration im Körper. Jedoch konnte keine gegenwärtige Studie endgültig Klarheit verschaffen.
Während im medizinischen Bereich die Vorteile durch die Nutzung von Triclosan als Biozid überwiegen, ist die Händedesinfektion im Alltag eher überflüssig.
> Irland: Neu entdeckte Antibiotika töten multiresistente Keime
In den USA hat die oberste Behörde für Lebens- und Arzneimittel (Food and Drug Administration) bereits 2016 die Verwendung von Triclosan in Seifen verboten. In Deutschland ist der Wirkstoff als Zusatz in Hygieneprodukten weiterhin erlaubt, jedoch rät auch hier das Bundesinstitut für Risikobewertung dazu, als Hygienemaßnahme herkömmliche Seife 30 Sekunden lang gründlich auf die Handflächen und zwischen die Finger zu reiben und anschließend mit fließendem Wasser abzuspülen.
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