Heilpflanzen wie Mönchspfeffer sollen dabei helfen, rasch schwanger zu werden. Stimmt das wirklich? Wir informieren über die Wirkung und Anwendung des Strauchs.
Die Fruchtbarkeit mit der Pflanze Mönchspfeffer steigern? Dieser Gedanke ist nicht ganz neu. Schon seit Jahrhunderten ist Vitex agnus-castus (Keuschlamm oder Mönchspfeffer) für seine regulierende Wirkung auf den weiblichen Zyklus bekannt. Daher wird die Heilpflanze heute auch beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) und bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt.
Wie wirkt die Heilpflanze Mönchspfeffer?
Mönchspfeffer wirkt grundsätzlich ausgleichend auf den weiblichen Hormonspiegel. Er lindert Beschwerden des PMS (Prämenstruellen Syndroms) und bereitet den Körper auf die Empfängnis vor.
Vitex agnus-castus oder Mönchspfeffer soll die Fruchtbarkeit von Frauen steigern und auf den weiblichen Hormonhaushalt einwirken. Das geschieht über die in der Pflanze enthaltenen Terpene. Die Inhaltsstoffe von ätherischen Ölen beeinflussen den Menstruationszyklus. Sie sollen Brustschmerzen, eine spannende Brust (Mastodynie), aber auch den weiblichen Zyklus regulieren. Unter anderem verspricht man sich von den Inhaltsstoffen der Heilpflanze einen regelmäßigeren Eisprung.
Der Grund: Mönchspfeffer soll die Ausschüttung des Hormons Prolaktins hemmen. Dieser Botenstoff ist für das Brustwachstum während der Schwangerschaft und die Milchproduktion in der Stillzeit verantwortlich. Für Frauen, die sich nicht in einer dieser beiden Phasen befinden, kann ein erhöhter Prolaktinspiegel jedoch Beschwerden wie geschwollene Brüste oder depressive Verstimmungen verursachen.
Schneller schwanger durch Mönchspfeffer: Was sagen Studien?
Studien bestätigen die Wirksamkeit der Heilpflanze in Bezug auf prämenstruelle Beschwerden wie ein Spannen der Brust. Für eine Steigerung der weiblichen Fruchtbarkeit hingegen liegen keine verlässlichen Studiendaten vor. Daher sollten Sie, bevor Sie eine Eigenmedikation starten, Ihre Schwierigkeiten, rasch schwanger zu werden, immer erst einmal von einem Arzt abklären lassen.
Mönchspfeffer soll die Fruchtbarkeit steigern. (c) Kerrick / iStock
Was kann ich tun, wenn das Baby auf sich warten lässt?
- Entspannen Sie sich. Ihr Körper ist keine Maschine. Üben Sie sich in Geduld – denn die können sie gut brauchen, wenn Sie ein Kind bekommen.
- Praktizieren Sie eine Entspannungstechnik wie Yoga und lernen Sie, zu sich selbst zu stehen und besser mit Enttäuschungen umzugehen.
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Fruchtbar durch Mönchspfeffer?
Im Mittelalter wurde die Pflanze zur Drosselung des sexuellen Appetits eingesetzt. Die Heilpflanze wird auch Keuschlamm genannt. Die lateinische Übersetzung von Agnus castus bedeutet so viel wie keusches Lamm. Mönche oder Nonnen nahmen die pfeffrigen Früchte ein, um sich besser an ihr Keuschheitsgelübde halten zu können. Der Gattungsbegriff Vitex wiederum verweist auf eine weitere Funktion der Pflanze, aus deren Zweigen Körbe geflochten wurden.
Positive Wirkung bei Wechseljahresbeschwerden
Mönchspfeffer kann auch zur Behandlung von Beschwerden in den Wechseljahren eingesetzt werden. Diese werden hauptsächlich durch ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht. So kann das pflanzliche Mittel zum Beispiel Hitzewallungen vorbeugen.
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Mönchspfeffer Präparate: Wo bekomme ich sie? Wie wende ich sie an?
Sie bekommen die Präparate zum Beispiel in Form von Tabletten oder Kapseln in Ihrer Apotheke. Mönchspfeffer Extrakt kommt inzwischen aus kultiviertem Anbau. Sie können das Heilmittel in der Regel unbedenklich einnehmen: Nebenwirkungen wie Hautausschläge sind selten.
Bevor Sie Vitex agnus-castus zur Selbstmedikation einsetzen, besprechen Sie Ihre Beschwerden am besten mit einem Gynäkologen. Denn hinter einer unregelmäßigen Menstruation oder einem unerfüllten Kinderwunsch können sich Krankheiten verbergen. Sind diese Dinge geklärt, nehmen Sie Mönchspfeffer nach Packungsbeilage regelmäßig über einen längeren Zeitraum ein.