
Bei kalten Temperaturen nahe der 0° Celsius ins eiskalte Wasser steigen? Das ist sicherlich nicht für jeden eine schöne Vorstellung. Zwar kostet Eisbaden viel Überwindung, aber der Aufwand kann sich lohnen: Wer es richtig durchführt, stärkt damit sein Immunsystem und beugt Erkältungen vor. Wir erklären, wie das funktioniert.
Winterbaden hat in vielen Ländern eine lange Tradition. Gerade in den nördlichen Breitengraden rund um Finnland und Russland ist Baden im Eisloch eine angesehene und beliebte Tätigkeit. Hier wird das Bad im kalten Wasser häufig mit einem Gang in die Sauna verbunden. Besonders am 19. Januar, der Taufe Jesu, ist es bei den Russen Brauch, sich ins eiskalte Nass zu wagen.
Auch in Deutschland ist das Baden im Eiswasser schon seit langer Zeit beliebt. So beschreibt Goethe, dass er das Eis in der Ilm aufgehackt habe, um darin ein Bad zu nehmen. Mittlerweile haben sich in Deutschland ganze Vereine zusammengefunden, welche Spaß am Frösteln haben, zum Beispiel die Berliner Seehunde.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Eisbaden positive Effekte auf die Gesundheit hat. Das liegt vor allem am starken Kältereiz. Sobald wir ins eisige Wasser steigen, ziehen sich unsere Blutgefäße zusammen. Der Körper beginnt, das Blut von Armen und Beinen wegzuleiten und im Inneren zu sammeln. Dadurch schützt er lebenswichtige Organe vor dem Kälteschock. Um noch besser gegen die eisigen Temperaturen gewappnet zu sein, wandelt er nun außerdem mehr Energie in Wärme um. Die Gefäße weiten sich sehr schnell wieder und das Blut zirkuliert besser. Dieser Kälte-Wärme-Wechsel stärkt die Durchblutung, stabilisiert den Kreislauf und hält die Blutgefäße gesund.
Überwinden lohnt sich! Ein Eisbad stärkt Durchblutung und Kreislauf. (c) jana_janina/Fotolia
Regelmäßiges Eisbaden kann außerdem das Immunsystem anregen und es bei Abwehr von Erkältungsviren unterstützen. Denn Mediziner haben festgestellt, dass Eisbaden die Zahl der Leukozyten im Blut erhöht. Die weißen Blutkörperchen gelten als unsere „Immunpolizei“, sie schützen vor Infektionen und können Entzündungen hemmen.
Sportlern kann das eiskalte Bad helfen, um Muskelkater vorzubeugen. Zudem wird der Testosteronspiegel (bei Frauen und Männern) erhöht und zugleich sinken die Creatin-Kinase-Werte: Das steigert die Leistung. Da durch die Kälte der Stoffwechsel angeregt wird, soll dies außerdem einen positiven Einfluss auf die Fettverbrennung haben. Wer abnehmen möchte, darf sich also ruhig einmal ins eiskalte Wasser trauen.
Auch auf psychotherapeutischer Ebene ist das Eisbaden empfehlenswert, denn es hilft, Ängste abzubauen und Panikattacken vorzubeugen. Zudem kann das eiskalte Bad einen positiven Einfluss auf den Schlaf haben. Wissenschaftler konnten übrigens auch eine positive Auswirkung auf die Stimmung der Badenden erkennen: Der Temperaturschock setzt Glückshormone über mehrere Stunden hinweg frei – und die entschädigen sicherlich für alles!
> Wer sich wieder aufwärmen will: Infos zu Saunas und Dampfbädern
Unerfahrene sollten niemals direkt im Winter mit dem Eisbaden beginnen, denn dies könnte negative gesundheitliche Folgen haben. Ratsam ist ein Start im Sommer mit Wechselduschen, sodass der Körper in einem warmen Umfeld bereits auf die Kälte vorbereitet wird. Hierbei ist es empfehlenswert, den Körper zwei bis drei Mal die Woche auf das kalte Bad einzustimmen. Neben den Wechselduschen sind auch Kneipp-Bäder eine gute Alternative, um sich an das kalte Wasser zu gewöhnen.
Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck, sollten Eisbaden grundsätzlich vermeiden. Wer unsicher ist, ob Eisbaden infrage kommt, sollte unbedingt vorher einen Arzt um Rat fragen.
Beim Eisbaden gilt: Kopf und Hände vor der Kälte schützen! (c) Colourbox
Nur wer auf einige wichtige Punkte beim Eisbaden achtet, stärkt seine Gesundheit und hat auch Spaß dabei:
Jeder Körper kann unterschiedlich mit Kälte umgehen. Manche Menschen verlieren sehr schnell an Körpertemperatur, weshalb das Winterbaden gefährlich werden kann. Andere hingegen können die Körperwärme lange speichern. Bei geübten Eisbadern setzt der Körper seine Energie schneller in Körperwärme um, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Daher halten es manche Menschen nur wenige Sekunden, andere dagegen mehrere Minuten im eiskalten Wasser aus.
> Unterkühlung (Hypothermie) erkennen und vorbeugen
Hören Sie auf Ihr Körpergefühl und muten Sie sich nicht zu viel zu! Denn nur wer nicht zu lange badet, profitiert auch davon. Nach dem Eisbad den Körper bitte sofort warm einpacken und ihm Ruhe gönnen.
Wir wünschen viel Spaß bei der eiskalten Herausforderung!
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