Eine Darmsanierung soll die Darmflora verbessern und die guten Darmbakterien vermehren. Lesen Sie hier, wie sinnvoll eine Sanierung des Darms ist.
Über 1014 Mikroorganismen besiedeln unseren Körper. Gemeinsam bilden sie das sogenannte Mikrobiom. Rund 100 Millionen Bakterien „wohnen“ allein im Verdauungstrakt. Diese Mikroorganismen bilden in unserem Körper eine Art biologisches Schutzschild gegen krankmachende Keime. Forscher rätseln immer noch, welche Rolle sie dabei genau spielen. Ohne diese mikrobielle Schutztruppe wären wir auf alle Fälle viel häufiger krank. Das merken wir nach einer Behandlung mit Antibiotika. Denn die Behandlung tötet nicht nur die „bösen“, sondern auch viele „gute“ Bakterien in unserem Körper ab.
Es gibt zahlreiche Maßnahmen, um die Anzahl der „guten“ Bakterien im Darm zu erhöhen. Zum Beispiel im Rahmen einer Darmsanierung. Doch was ist eine Darmsanierung? Wie funktioniert sie und wie wirkt sie? Die Fakten:
Darmsanierung – was ist das?
Die Darmsanierung ist eine naturheilkundliche Therapieform. Zu Beginn der Behandlung wird der Darm in mehreren Schritten gereinigt. Viele Heilpraktiker empfehlen eine Colon-Hydro-Therapie, eine Art naturheilkundlichen Einlauf. Der Einlauf soll den Darm von schädlichen Bakterien und Giftstoffen reinigen. Nach der Darmreinigung wird die Darmflora mit verschiedenen Maßnahmen saniert – von einfachen und wirksamen Mitteln wie Flohsamen oder Leinsamen bis hin zur Einnahmeempfehlung von teuren Nahrungsergänzungsmitteln, die gesunde Mikroorganismen enthalten sollen.
> Darmmassage – so bringen Sie die Verdauung wieder in Schwung
Wann kommt eine Darmsanierung infrage?
Naturheilkundler empfehlen eine Darmsanierung zum Beispiel nach der Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika. Auch zu Beginn einer Ernährungsumstellung oder nach weihnachtlichen Schlemmerorgien soll eine Sanierung den Darm beruhigen.
Bei diesen Beschwerden soll eine Sanierung des Darms helfen:
- Bauchweh,
- Blähungen,
- Pilzinfektionen,
- Reizdarm-Symptome,
- Verdauungsprobleme sowie
- Verstopfung.
Wie wirksam ist eine Darmsanierung?
Eine aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora kann Krankheiten wie Adipositas, Arteriosklerose, Diabetes oder Parkinson fördern. Eine gesunde Darmflora soll Übergewicht verhindern, die Stimmungslage positiv beeinflussen und das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Bei Darmbeschwerden zählt die Darmsanierung allerdings nicht zu den anerkannten Therapieformen. Bis jetzt liegen keine wissenschaftlichen Studien vor, die den positiven Effekt belegen. Auch für weitere homöopathische Therapien wie zum Beispiel Schüssler-Salz-Aufbaukuren fehlen wissenschaftliche Belege.
Von einer Darmreinigung mit Spülungen raten Experten ab, da sich die Darmflora dadurch verschlechtern kann. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie alternative Medikamente und Sanierungsmaßnahmen ausprobieren. In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen, welche Lebensmittel Ihrem Darm wirklich gut tun.
Bildergalerie: Darmsanierung – so bauen Sie Ihre Darmflora auf

Fermentierte Lebensmittel
Die in fermentierten Lebensmitteln enthaltenen Milchsäurebakterien unterstützen den Aufbau einer gesunden Darmflora. Lebensmittel wie Sauerkraut und Kimchi sind also die perfekten Partner für die Darmsanierung.