Barbiturate – Segen und Fluch eines Medikaments

Barbiturate – Segen und Fluch eines Medikaments

Wir informieren Sie über die (Neben-)Wirkung dieser Arzneimittel.
Inhaltsverzeichnis

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts galten Barbiturate als Synonym für Schlafmittel. Wegen ihrer massiven Nebenwirkungen sind sie seit drei Jahrzehnten in Deutschland für diesen Zweck allerdings nicht mehr zugelassen.

Barbiturat ist der Oberbegriff für eine große Anzahl verschiedener Arzneimittel. Sie gehören zu den Sedativa. Diese Gruppe von Arzneistoffen kann Krämpfe lösen, beruhigen und den Schlaf fördern.

Jahrzehntelang galten Barbiturate als Mittel der Wahl, um Unruhe- und Erregungszustände, Schlafstörungen und Epilepsien zu behandeln. Allerdings verursachen sie möglicherweise starke Nebenwirkungen. Sie zeigen außerdem ein hohes Potenzial, Patienten abhängig zu machen. Bei Überdosierung besteht Lebensgefahr. Am mysteriösen Tod von Marilyn Monroe war ein Barbiturat beteiligt.

Die Wirkung der Barbiturate

Medikamente dieser Wirkstoffklasse nehmen Einfluss auf das zentrale Nervensystem. Sie beeinflussen im Körper einen wichtigen Botenstoff, der beruhigt und Schlaf auslöst. Je nach Typ des Barbiturats wirken die Medikamente kurz-, mittel- oder langfristig  – von wenigen Minuten bis vielen Stunden. In den pharmakologischen Wirkungen sind sich die Mittel ähnlich. Sie

  • dämpfen,
  • lösen Krämpfe,
  • fördern Schlaf und
  • hemmen Angst.

Da die Arzneimittel eine starke Wirkung und gefährliche Nebenwirkungen aufweisen, bekommen Sie sie nur auf Rezept.

Barbiturate 1
Barbiturate werden als Narkosemittel eingesetzt. (c) Adobe Stock / Chinnapong

Die Einsatzgebiete der Medikamente

Zu den medizinischen Indikationen der Barbiturate gehören:

  • Epilepsie, Krampfleiden
  • Anästhesie, zur Narkose bei Operationen
  • Drogenentzugsbehandlungen, z. B. Phenobarbital
  • Fieberkrämpfe
  • Unruhe- und Erregungszustände
  • Kurzfristige Behandlung von Schlafstörungen

Seit 1992 ist die Verordnung von Barbituraten stark eingeschränkt. Als Schlafmittel sind sie nicht mehr zugelassen. In diesem Bereich existieren mittlerweile etwa weit risikoärmere Medikamente.

Trotz ihrer zahlreichen Risiken und Nebenwirkungen gehören Barbiturate nach wie vor zu den wichtigen Therapeutika. Vorausgesetzt allerdings, Ärzte setzen sie zielgerichtet und passend dosiert ein. Bei Operationen wirken sie als wichtiges Anästhetikum.

Vor allem Patienten, die an Epilepsie leiden, profitieren von der beruhigenden Wirkung. Die Medikamente reduzieren die Anfälle und dämpfen ihre Schwere. In der Suchttherapie unterstützen sie Patienten, die einen Entzug durchführen.

Die möglichen Nebenwirkungen

Die Risiken, wenn Sie Barbiturate einnehmen, sind sehr hoch. Mögliche unerwünschte Reaktionen sind:

  • Beeinflussung von Atmung, Blutdruck und Herzfrequenz,
  • schnell schwere körperliche und psychische Abhängigkeit durch regelmäßigen Konsum,
  • bei Überdosierung akute Vergiftung.

Diese Nebenwirkungen von Barbituraten können äußerst gefährlich sein: Nicht zuletzt war es der kleine Unterschied zwischen wirksamer und schädlicher oder sogar tödlicher Dosis der Medikamente, der sie ab den 1960er-Jahren vom Markt verdrängte.

Einsatz außerhalb der Medizin

In der Schweiz nutzen Ärzte bestimmte Barbiturate wie Pentobarbital für die dort zulässige aktive Sterbehilfe. In der Tiermedizin werden die Medikamente genutzt, um Tiere einzuschläfern.

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