Gerade an den Haarfollikeln kommt es häufig zu kleinen bis mittelgroßen Knoten in der Haut, die auf ein Atherom hindeuten könnten. Lesen Sie hier mehr dazu.
Atherome sind zwar harmlos, können jedoch in Einzelfällen Beschwerden bereiten. Sie können durchaus auch die Größe eines Hühnereis erreichen und sollten, sobald sie stören oder sich entzünden, entfernt werden. Wie die Talgzyste genau entsteht und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.
Was ist ein Atherom?
Ein Atherom ist eine gutartige Zyste, die sich häufig direkt unter der Haut in Form eines kugelförmigen Knotens bemerkbar macht. Diese Talgzyste, die auch als Grießknoten oder Grützbeutel bekannt ist, wird in der Regel nur wenige Millimeter bis Zentimeter groß, kann sich allerdings auch bis zur Größe eines Tennisballs entwickeln. Bei Atheromen handelt es sich um abgekapselte Hohlräume, die mit Talg oder Horn gefüllt sein können.
In den meisten Fällen entwickelt sich ein Atherom in der Nähe von Haaren, die alle mit einem Haarfollikel in der Haut verankert sind. Da fast unser ganzer Körper mit Haaren bzw. Haarwurzeln versehen ist, können Atherome auch entsprechend am ganzen Körper auftreten.
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Atherom: die Unterschiede
Mediziner unterscheiden Atherome häufig in zwei Arten von Talgzysten:
- die Epidermalzyste und
- die Trichilemmalzyste
Im Gegensatz zur Trichilemmalzyste, die vorwiegend am Kopf auftritt, kann die Epidermalzyste am ganzen Körper vorkommen. Während sich die Epidermalzyste vermehrt in der äußeren Hautschicht entwickelt, sitzt die Trichilemmalzyste (Grützbeutel) eher etwas tiefer. Oft besitzen Epidermalzysten eine kleine Öffnung, aus der gelegentlich auch Sekret austreten kann. Auf keinen Fall sollten diese Talgzysten ausgedrückt werden! Hierdurch könnten Bakterien in die Haut gelangen, die wiederum eine Entzündung auslösen können.
Wie entsteht ein Atherom?
Atherome entwickeln sich durch eine Verstopfung von Talgdrüsen. Jede Haarwurzel besitzt eine Art Kanal, der unter der Haut liegt und in dem sich die Follikel befinden. Jeder dieser Haarkanäle ist mit einer Talgdrüse verbunden, die das Haar mit Talg versorgt. Bei Menschen mit schnell fettenden Haaren sind die Talgdrüsen besonders aktiv.
Zu einem Atherom kommt es, wenn diese Talgdrüsen verstopfen, beispielsweise durch abgestorbene Hautzellen oder Fettkristalle. Der Talg, der weiterhin von den Drüsen produziert wird, kann durch die Verstopfung nicht mehr abfließen und so bildet sich eine Art Knoten unter der Haut. Auch diverse Verletzungen der Haut oder starke Akne können eine sogenannte Epidermalzyste hervorrufen.

Ist ein Atherom gefährlich?
Ein Atherom, das keine Schmerzen oder andere Beschwerden bereitet, ist normalerweise harmlos und nicht gefährlich. Entzündet sich die Zyste, weil zum Beispiel versucht wurde sie auszudrücken, kann sie sich entzünden und sehr schmerzhaft für den Betroffenen sein. In diesem Fall sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um zu verhindern, dass sich daraus ein Abszess entwickelt.
Gerade am Kopf kann eine mögliche Eiterbildung gefährlich werden, da diese bis zum Gehirn gelangen könnte. Lassen Sie eine entzündete oder störende Talgzyste daher von einem Arzt untersuchen. Er wird eine entsprechende Behandlung vorschlagen.
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Atherom: entfernen und vorbeugen
Sofern das Atherom klein ist und den Patienten nicht weiter stört, kann es sein, dass keine Behandlung notwendig ist. Bei entzündeten Atheromen sollten Sie jedoch auf jeden Fall Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt oder einem Hautarzt halten. Oft kann es sinnvoll sein, das Atherom entfernen zu lassen. In diesem Fall wird die Talgzyste meist ambulant vom Hautarzt entfernt.
Bei diesem kleinen chirurgischen Eingriff wird darauf geachtet, dass sowohl die Zyste als auch die Kapsel samt Ausführungsgang entfernt werden. Ansonsten kann es sein, dass sich erneut ein Atherom entwickelt. Liegt ein entzündetes Atherom vor, kann es sein, dass der Arzt zunächst ein Antibiotikum verordnet, um die Entzündung abklingen zu lassen, bevor das Atherom entfernt wird.
Verhindern kann man die Bildung von Atheromen nicht, vor allem dann nicht, wenn diese genetisch veranlagt ist. Grundsätzlich können die Zysten bei jedem Menschen auftreten. Um die Wahrscheinlichkeit einer solchen Talgzyste zu verringern, können Sie jedoch auf eine möglichst gesunde Lebensweise achten, die den Abtransport des produzierten Talgs nicht negativ beeinflusst. Der Konsum von Nikotin und die Verwendung bestimmter Kosmetikprodukte können dazu führen, dass die Entstehung von Atheromen begünstigt werden könnte, da diese ein gesundes Hautbild beeinträchtigen können.